laut.de-Kritik
Gediegener 'let me take your clothes off' Softporno-Sound.
Review von Dani FrommNicht jeder Kappenträger ist ein Hip Hop-Head. Obwohl Houston zweifellos aus einem Hip Hop-Umfeld stammt, ist sein Debüt "It's Already Written" nichts anderes als ein astreines R'n'B-Album. Hardcore-Kopfnicker sollten tunlichst die Finger davon lassen, wer allerdings gediegenem Let-me-take-your-clothes-off-Softporno-Sound etwas oder gerne auch etwas mehr abgewinnen kann, befindet sich hier an einer guten Adresse.
Mit "I Like That" ist eine der raren, weniger besinnlichen Nummern für die erste Singleauskopplung ausgewählt worden. Eine schlaue Entscheidung; ich kann mir vorstellen, dass der Track - nicht zuletzt dank der tatkräftigen Unterstützung von Chingy und Nate Dogg - in passendem Club-Umfeld gut funktioniert.
Auch "Keep It On The Low" (mit Don Yute) und "Alright" kommen mit ganz gutem Bounce-Faktor daher. Abgesehen davon dominieren allerdings, wie könnte es anders sein, die Lovesongs.
"Ain't Nothing Wrong" zum Beispiel. Oder "She Is". So viel Romantik, wen interessiert da, dass der Junge zuweilen etwas näselt? Insgesamt gesehen wird von "It's Already Written" weder die Welt aus den Angeln gehoben, noch das Genre revolutioniert.
Houston erreicht keineswegs die stimmliche Präsenz eines Usher oder des großartigen Jaheim und auch von der alten Schmachtnummer "Love You Down" habe ich schon überzeugendere Versionen gehört. Dennoch: Die Platte ist gelungen, für ein Erstlingswerk sogar ausgesprochen gut; schließlich kann nicht jeder mit seinem Debüt neue Maßstäbe setzen wie einst der kleine Nas.
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