laut.de-Biographie
Iris Gold
"Ich bin nicht sicher, ob ich gerade entspannten Westküsten-Sounds lausche oder Future R'n'B aus New Yorker Studios", gibt sich eine Userin bei Indie Shuffle gleichermaßen verwirrt und beeindruckt von Iris Golds Debütsingle "Goldmine". Gold stammt weder von der Ost- noch der Westküste und örtliche sowie stilistische Zuordnungen sind ihr schnurzegal. Sie schafft sich lieber ihren eigene Utopie – einen Ort, an dem Herkunft, Religion und Geschlecht keine Rolle spielen, mit Partys für jeden: Planet Cool.
Ihr gleichnamiges Debütalbum veröffentlicht die Sängerin im Jahr 2019, doch die Geschichte, wie es soweit kam, beginnt viel früher. Schon als Kind erfährt Gold Kunst und Kultur mehr und unmittelbarer als die allermeisten Erdenbürger. Geboren in Großbritannien siedelt sie mit ihren Eltern nach Kopenhagen über und wächst dort teils in einer Wohnung über dem Folkteatret (Volkstheater), teils in der autonomen Freistadt Christiania auf, wo sie bei Versammlungen von Freidenkern, Nudisten und Verfechtern des Hippie-Lifestyles oft als einziges Kind anwesend ist. Den Soundtrack dazu liefern: Jefferson Airplane, The Doors, The Grateful Dead.
Als Teenager entdeckt Gold eine neue Leidenschaft: Hip Hop. Ein erstes Bandprojekt floppt, doch beeinflusst von sowohl den kalifornischen (Psychedelic-)Rock-Vibes der 60er und 70er als auch Künstlern wie Pete Rock, Beastie Boys und De La Soul schippert sie schließlich als junge Erwachsene nach London, um sich dort als Songwriterin zu profilieren.
Sie lernt Pharrell Williams kennen, bekommt sogar die Chance, für dessen N.E.R.D-Projekt vorzusingen, entscheidet sich aber dafür, ihre Solokarriere voranzutreiben. "Goldmine" erscheint 2015 und entlockt u.a. dem Guardian lobende Worte: "Köstlich sommerlich und laid-back in einer Zeit, in der dir Pop meist eher einen Herzinfarkt verpassen möchte". Tatsächlich ist der Track die perfekte Sommerhymne: Man kann ihn pfeifen, dazu tanzen, posen, rappen – oder einfach die selbstbewusste Performance Golds bewundern. Und eine bekannte Kinderliedmelodie taucht auch noch auf.
Die wenige Monate später erscheinende Folgenummer "Colour Trip" zeigt dagegen eine souligere Seite. Das Feedback fällt ebenso positiv aus. Dank guter Connections eröffnet Gold inzwischen bereits Shows für Blur, Taylor Swift und Miguel.
2017 zieht sie zurück nach Dänemark. Dort beginnt sie die Arbeit an ihrer Debüt-LP "Planet Cool", inspiriert vom kosmopolitischen Leben in Metropolen. Flower Power, Retro Hip Hop und Power Pop, Soul, Funk und Reggae treffen sich bei ihr zur ausgelassenen, sexy Sommerparty. Textlich gilt, Konformität und Vorurteile zu überwinden und eine eigene Identität zu entwickeln. Elemente ihrer Songs erinnern an Janelle Monáe und Erykah Badu, aber auch Beyoncé, Michael Jackson und Bruno Mars. Sie selbst nennt ihren Stil 'Hippie Hop'. 2018 führt sie ihn beim Roskilde Festival auf und dreht dort ein Musikvideo für "Wow".
"'Planet Cool' ist mehr als ein Album", erklärt Gold. Es ist eine Lebensweise. Es geht darum, sich gut zu fühlen, egal, wer und wo auch immer du bist. Du benötigst keine Aufenthaltsgenehmigung, um zum Planet Cool zu reisen." "Remake the rules is what we do", proklamiert sie im Titelsong. Und: "Dolly Parton sings the news". Wenn das mal keine guten Aussichten sind.
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