laut.de-Kritik
Echte Atmosphäre statt Dream Theater-Kopie.
Review von Michael EdeleDer Name Ivanhoe sollte dem gut informierten Metaller durchaus schon mal untergekommen sein. Nicht nur als schwarz tragende Konservendose aus Buch und Fernsehen, sondern auch als recht talentierte Band aus dem Schwobeländle. Immerhin hat Sänger Andy B. Franck (Brainstorm, Symphorce) in dieser Formation seine Karriere gestartet. Nach dessen Weggang wurde es ziemlich ruhig um Ivanhoe und die Band löste sich 1998 sogar mehr oder minder auf.
Einen gleichwertigen Frontmann wie Herrn Franck zu finden, ist aber auch nicht so einfach. Eher durch Zufall stieß Gitarrist Achim Welsch auf den Sänger Mischa Mang, der als Judas beim Musical "Jesus Christ Superstar" unter Beweis stellen konnte, was er drauf hat. Davon ließ sich Achim direkt überzeugen und aktivierte mit Mischa kurzerhand seine alte Band Ivanhoe zu neuem Leben. Das Resultat kann man sich nun auf "Walk In Mindfields" reinziehen.
Am musikalischen Gesamtbild von Ivanhoe hat sich seit dem letzten Album nicht wesentlich viel verändert, was eigentlich nur für die Band spricht. Anstatt sich weiter als Dream Theater-Kopie zu verdingen, sind die Songs größtenteils im Midtempobereich und bauen auf Atmosphäre und Spannungsbögen. Sänger Mischas Musical-Erfahrung geht auf dem Album voll auf, da ihm die Band den entsprechenden Nährboden dazu liefert.
Mit seiner Stimme, die irgendwo zwischen Geoff Tate, James LaBrie und Daniel Gildenlöw mit einem guten Schuss Eigenständigkeit liegt, verpasst er Songs wie dem Doppeltrack "History ..."/" ... Or Crime", dem emotionalen "Take Me To The Spirit" oder der tollen Ballade "Arrows" den letzten Schliff. Als Bonus gibt es noch das Video zum Titeltrack und zusammen mit dem recht geschmackvollen Cover macht das "Walk In Mindfields" zu einer wirklich lohnenswerten Anschaffung.
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