laut.de-Kritik
Klasse Songs, eine herausragende Stimme, was will man mehr?
Review von Michael EdeleNachdem der Dream Theater-Frontmann in den letzten Jahren selbst in seiner Hauptband eher Fremdkompositionen denn eigene Stücke eingesungen hat, meldet er sich jetzt mit einem weiteren Soloalbum zurück. Gab es einige, die mit seiner Leistung auf Tim Donahues "Madmen And Sinners"-Album eher weniger zufrieden waren, so sollten diese an "Elements Of Persuasion" eigentlich nichts zu meckern haben.
Es dürfte wohl an businesstechnischen Gründen liegen, dass das Album unter dem Namen des Sängers läuft, obwohl eigentlich der Großteil der MullMuzzler-Truppe am Start ist. Die hat auf den beiden bisherigen Alben recht deutlich gezeigt, dass sie zwar nicht so komplex wie die Musikstudenten aus New York zur Sache gehen, aber auch ein ganz schönes Brett fahren können.
Daran gibt es auch auf "Elements Of Persuasion" keinen Zweifel. Schon der Opener "Crucify" legt ein gehöriges Tempo vor, und auch wenn "Alone" mit Synthies und anderen elektronischen Effekten spielt, sind die Riffs nicht ohne. Zwar ist mir persönlich der Klampfensound von Neuzugang Marco Sfogli eine Spur zu dünn und könnte deutlich mehr drücken, aber man gewöhnt sich recht schnell dran.
Über allem schwebt, thront, dominiert die Stimme von Sangesgott James LaBrie, der ohnehin ausdrucksstarken Songs wie dem sanften "Lost", der gefühlvollen Ballade "Smashed" oder dem emotionalen "Slightly Out Of Reach", mit seinem Gesang das Gütesiegel A aufdrückt. Doch natürlich schmachtet der Mann nicht nur, sondern dominiert auch heftige Sachen wie "Pretender" oder den modern klingenden Rausschmeißer "Drained".
Auch wenn die Nebenprojekte seiner Dream Theater-Kollegen den technisch versierten Musikfreaks wahrscheinlich mehr geben, so schneidet auch die dritte Soloscheibe des Sängers dieser Ausnahmeband sehr gut ab. Klasse Songs, eine herausragende Stimme, was will man mehr?
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