laut.de-Biographie
Just Blaze
Just Blazes Drums unterlegen musikalisch die Hip Hop-Jahre nach dem Millennium. Seine Produktionen für das Roc-A-Fella-Camp (und darüber hinaus) etablieren in den 2000er Jahren den 1978 in New Jersey geborenen Justin Smith in der Riege der Top-Produzenten.
Mit 11 gibt es die ersten Plattenspieler – mit denen Justin in Paterson, New Jersey Partys beschallt. Mit 14 legt er bereits regelmäßig in Clubs auf, die man eigentlich unter 21 gar nicht betreten darf. In der High School entdeckt er das Produzieren für sich. Zu Weihnachten bekommt er seinen ersten Sampler: die Roland JS-30.
Durch ein Praktikum im Cutting Room in Manhattan tritt er schließlich in die boomende Szene des New Yorker Raps ein. Dort nehmen in der Zeit Dead Prez, Big Pun und Mase, mitsamt der Bad Boy-Posse, ihre Songs auf. Blaze hat seinen Fuß in der Business-Tür. Doch die Eltern bestehen darauf, dass er das College besucht. Nach drei Jahren Informatik-Studium an der Rutgers University schmeißt er jedoch die Schule hin. Er will es in der Musik versuchen, er will seine ganze Kraft ins Produzieren stecken.
Die Rechnung geht auf. Bei Mittelklasse-MCs (hinsichtlich ihres Bekanntheitsgrades!) wie Killah Priest, Tragedy Khadafi und Mase hat Just bereits ein Stein im Brett. Doch eines Tages klopft Roc-A-Fella an die Tür. Über ein paar Ecken gelangt eine Beat-CD zu Big Hova. Jay-Z gefällt, was er hört und pickt einen Beat für den Song "Streets Is Talking" für seine Labelcompilation "The Dynasty: Roc La Familia". Der Beginn einer florierenden Geschäftsbeziehung. Ein Jahr später, 2001, folgt "The Blueprint" - Jiggas bestes Werk seit seinem Debüt "Reasonable Doubt". Blaze ist unter anderen mit den Tracks "Girls, Girls, Girls" und "Song Cry" vertreten und steht fortan in der Riege der Top-Produzenten. Seine Detailverliebtheit, seine technische Expertise und sein musikalisches Händchen katapultieren ihn in eine Liga mit Dr. Dre oder Pharrell Williams.
Er ersteht die Baseline Studios, die schließlich zum Mittelpunkt der musikalischen Arbeit des Roc-A-Fella-Clans werden. Zumindest bis Jay-Z und Damon Dash entscheiden, getrennte Wege zu gehen. Davor landet Just Blaze 2004 noch einen massiven Hit mit Fabolous' Song "Breathe", einer Paradevorstellung Blazes Arbeitsweise: ein Sample - hier Supertramps "Crime of the Century" - unterlegt von dick pumpenden Drums. Fertig ist der Monsterhit. Der Erfolg schmälert sich nicht einmal durch horrende Abgaben an die Rechtsabteilung im Hause Supertramp. Angeblich sollen Just und Fabolous keinen Pfennig an dem Song verdient haben.
Cam'rons "Oh Boy" und Joe Buddens "Pump It Up" sind nur zwei der etlichen Hits, die in der Zeit nach "The Blueprint" auf die Kappe von Just Blaze gehen. Es folgen Instrumentals für Jiggas "Black Album", The Games Debüt "The Documentary", Talib Kwelis "The Beautiful Struggle", Fat Joes "All Or Nothing", Ushers "Confessions", Beanie Sigels "The B.Coming", Memphis Bleeks "534", T.I.s Down South-Meisterwerk "King" - seine Drum-geladenen Beats streut er weitläufig durch ein Genre, das sich mittlerweile in verschiedene Sparten aufgeteilt hat. Als einzigen Fremdproduzenten bittet Kanye West Just schließlich um einen Beat für sein zweites Album "Late Registration". Blaze bedankt sich artig mit einer leicht abgewandelten Version von Curtis Mayfields "Move On Up" - einer der großen Hits im Jahre 2006.
Für Blaze wird es Zeit, einen Schritt weiter zu gehen. Die Arbeit an einem eigenen Label beginnt. Fort Knocks Entertainment ist geboren. Das Atlantic-Imprint verspricht Großes - der erste Release lässt jedoch auf sich warten. Saigons "Greatest Story Never Told" avanciert zum perfekten Titel für ein zwei Jahre lang angekündigtes Meisterwerk, das immer weiter verschoben wird. Blaze schraubt die Erwartungen herunter. Saigon soll vorerst der einzige Künstler auf Fort Knocks bleiben. Das Album wird weiterhin zum Meisterwerk stilisiert. Seinem Ansehen als Superproduzent schadet dies jedoch überhaupt nicht.
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