laut.de-Kritik
Die Blastbeat-Veteranen finden zurück in die Spur.
Review von Kai ButterweckNach den eher durchwachsenen Veröffentlichungen der jüngeren Vergangenheit wandten sich viele Kataklysm-Anhänger vom eingeschlagenen Pfad ihrer Helden ab und machten ihrem Unmut in diversen Fan-Blocks Luft. Das Songwriting sei mittlerweile zu verschroben und das technische Umsetzen der uninspirierten Krach-Blöcke klinge viel zu verkrampft, hörte man die Masse schimpfen. Vieles davon scheinen sich die Hyperblast-Veteranen zu Herzen genommen zu haben, denn auf ihrem neuen Album "Waiting For The End To Come" geht das Quartett phasenweise wie ausgewechselt zu Werke.
Angestachelt von Ersatz-Drummer Oli Beaudoin, der den aus persönlichen Gründen pausierenden Max Duhamel ersetzt, lässt die Band einen Death Metal-Orkan nach dem anderen vom Stapel. Die Apokalypse vor Augen und mit reichlich Wiedergutmachungs-Adrenalin in den Adern, deckeln die Kanadier Beaudoins monströses Blast-Spektakel mit krachenden High Speed-Riffs und epischen Sechssaiter-Themen. Dabei entstehen Extrem-Juwelen wie das alles niederwalzende "If I Was God - I'd Burn It All", die nicht minder pumpende Death-Black Metal-Symbiose "Kill The Elite" oder der groovende Doublebass-Bulldozer "The Darkest Days Of Slumber".
Immer wieder sorgen im Hintergrund sich sphärisch ausbreitende Melodic-Passagen und akzentuiert eingestreute Rhythmuswechsel für ein hohes Maß an Abwechslung, während Frontmann Maurizio Iacono intensiver denn je zwischen Bärenhöhle und Kreisch-Hölle hin und her pendelt ("Under Lawless Skies").
Großer Applaus gebührt auch Zeuss (Suffocation, Hatebreed) - dem verantwortlichen Mann hinter den Reglern - der dem wilden Treiben der Kanadier einen wuchtigen und detailliert abgemischten Sound zur Seite stellt. Dieser lässt vor allem immer dann die phasenweise blutleeren Klanggemische der Vergangenheit in Vergessenheit geraten, wenn die Band etwas Luft holt und alte Fear Factory-Erinnerungen wieder zum Leben erweckt ("The Promise", "Elevate").
Angezählt aber nicht ausgeknockt: Mit ihrem zwölften Studioalbum setzen Kataklysm zum längst überfälligen Konter an, mit dem die Band aller Wahrscheinlichkeit nach viele abtrünnige Anhänger wieder zurück ins Boot holen wird.
1 Kommentar
hab ich mitte 90er mal gehört, da waren die noch richtig räudig, mittlerweile ist mir die produktion aber zu glatt,alles zu nett und harmlos.schauen , ob ich mir die nochmal gebe