laut.de-Kritik
Eilantrag an die KP-Family; Betreff: Mikro-Verbot.
Review von Kai Butterweck"Album Nr. 4, der Laden brennt, du rennst in den Laden, wir setzen deinen Trend. 3 Killer drücken ab, Peng! Peng! KP Family. Und ihr erzählt es weiter": Eine Aneinanderreihung von knapp dreißig Wörtern, die man erst einmal sacken lassen muss. Selbst wenn man alle vermeintlichen Vorurteile und Vorkenntnisse über die Killerpilze zähneknirschend ausblendet und versucht, sich so objektiv wie nur irgend möglich mit dieser Scheibe zu befassen, ist man bereits nach wenigen, von Frontmann Johannes Halbig "gesungenen" Zeilen geneigt, seine Hand langsam, aber bestimmt, in Richtung open/close-Taste des CD-Players zu bewegen.
Gebe es die technische Möglichkeit, den Gesang und die damit verbundenen textlichen Botschaften der drei Buben aus Dillingen herauszufiltern, stünde einer respektvollen Huldigung ihres Werkes nur wenig im Wege, denn rein musikalisch zeigt sich das mittlerweile komplett volljährige Trio durchaus gereift.
Mit einer satten Produktion im Rücken wirbeln die Killerpilze mit ihrem Mix aus Metal, Punk und Zeitgeist-treuen elektronischen Einwürfen ordentlich Staub auf. Das musikalische Talent ist durchaus gegeben, auch das Songwriting verblüfft hier und da gar mit Finesse und Ausgereiftheit; das heißt, es versprüht keineswegs den Charme einer pubertierenden Schul-Combo der Mittelstufe.
Die eigentlichen Probleme der Band befinden sich auf anderen Baustellen. Dass man nach fast zehn Jahren den Bandnamen nicht mehr ändert, der der Band alleine schon den Sprung aus der Ki-Ka-Generation verwehrt, ist noch nachvollziehbar. Richtig eklatant wird es aber, wenn sich die Ohren, wie eingangs bereits erwähnt, den textlichen Ergüssen des bayerischen Dreigestirns nähern.
Mit Wortschwallen wie "Lasst uns viel Musik spielen, genügend Kohle machen und mit Models im Arm über diese Strophe lachen. Was'n?" aus der ersten Single "KommKomm.com", oder "Die Reise ist lang. Du bist super. Ich bin der Tank.", aus dem Song "So weit so gut", bettelt die Band förmlich danach, die Scheibe in Bravo-Geschenkpapier zu wickeln und der nächstgelegenen Grundschule in den Briefkasten zu werfen.
Den drei aufmüpfigen Knaben von der Donau kann man aber am wenigsten Vorwürfe machen. Vielmehr sollte sich der verantwortliche Dunstkreis um die Band herum Gedanken machen, die Jungs ein halbes Jahr pausieren zulassen, um dem Trio unter professioneller lyrischer Anleitung dabei zu helfen, ihre Gedanken, Hoffnungen, Träume und Wünsche für das nächste Album etwas eloquenter zu Papier zu bringen. Vielleicht klappt es dann auch mit der Hörerschaft jenseits der 10- bis 15-Jährigen. Bis dahin treiben die Killerpilze weiterhin im selben Fahrwasser wie Tokio Hotel, ob sie wollen oder nicht.
15 Kommentare
Aber ein tolles Cover.
Also den Titel kommkomm.com find ich jetzt garnichtmal schlecht^^
Wer zur Hölle ist Sebastian Halbig?? Wenn man schon ne Kritik schreibt, dann sollte man wenigstens so gut recherchieren können, dass man weiß, dass der JO heißt und nicht Sebastian oder sonst wie ..
Im Übrigen gibt es sehr viele Fans jenseits der 10-15-jährigen ..
METAL???????!!!?????
diese vorurteile sind schon furchtbar, gebt denen ne neue Chance !
zu Metal:
in ein paar liedern hört man Metal-Riffs wie in dem Intro zu "Boom"
HÖRT EUCH DAS ALBUM DOCH MAL AN !
Das unbeholfene Pseudo-Metalcore-Gepolter soll Metal sein? Anscheinend habe ich doch nicht so viel Ahnung von Metal, wie ich immer dachte. xD