Krezip - " Days Like This"

Allzu deutlich spürt man, dass das Sextett seinen großen Vorbildern Guano Apes oder Die Happy nacheifert. Aber sie sind weit davon entfernt, sie auch nur annähernd zu erreichen. Denn sie präsentieren uns Songs, die gute Chancen haben, typische "Radiolieder" zu werden, so nichtssagend kommen sie daher. Allerdings betonen Krezip immer, dass sie lieber auf der Bühne stehen als im Studio. Deswegen rocken sie sicher live besser als auf der Platte.

Einzelne Stücke zu beschreiben fällt schwer, fast alle sind ähnlich, sehr rockig und teilweise melodiös angehaucht. Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen. "Gentle" zeigt, dass sich die Stimme der Sängerin, Frontfrau und Songwriterin Jacqueline Govaert, weiter entwickelt hat. Egal, ob in rockigen oder ruhigen Stücken, sie fasziniert mit Vielseitigkeit und dem im Rock nötigen Volumen. Schade, dass sich auf "Days Like This" nur selten die passende Musik dazu findet.

Das wunderschön ruhige Liebeslied "Promise" beweist, dass die sechs es wirklich drauf haben, außergewöhnlich gute Stücke zu schreiben. Wenn sie denn nur wollen. Auch "That'll Be Me" hebt sich vom Rest des Albums ab. In dem Song steht Jacquelines bluesige Stimme im Vordergrund und schafft mit ein bisschen Percussion und Klavier die Atmosphäre einer Bar der 30er Jahre.

Man kann nicht sagen, dass dieses Album langweilig ist. Aber vom unterhaltsamen und abwechslungsreichen Schrammel-Pop-Punk früherer Tage ist nicht viel geblieben. So passt die Scheibe zu Situationen, in denen man seinen Kopf nicht anzustrengen braucht, wie zum Beispiel in einem Stau auf der Autobahn. Insgesamt bietet "Days Like This" Easy Listening-Musik für Rockfans.