laut.de-Kritik

Mr. Venturella sollte vielleicht ganz zu Slipknot wechseln ...

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Es beginnt vielversprechend: "Shatter" steht in Sachen Groove Größen wie Slipknot in nichts nach. Mit ebenjenen teilen sich Krokodil immerhin einen Musiker: Alessandro Venturella. Der sollte seine Zukunft aber wohl lieber endgültig dem Neunerkollektiv widmen. Denn "Nachash" klingt insgesamt leider nicht danach, als würden seine Erzeuger bald in derselben Gehalts- oder Qualitätsklasse wie Corey Taylor spielen.

Sicher, gute Momente lassen sich finden. Bloß: gut sein reicht eben nicht immer. Krokodil lassen mit die wichtigsten Elemente vermissen, die eine aufstrebende Band im heutigen Mitbewerbermeer aufweisen sollte: Wiedererkennungswert und Eigenständigkeit. Ja, Songs wie "Dead Man's Path", "Sleep Well, Medusa" oder das bereits erwähnte "Shatter" riffen ordentlich, hauen rein und laden zu einem netten Bangerfest. Doch ein paar Salzkörner bringen dem Einheitsbrei noch lange keinen Michelin-Stern ein.

Irgendwo im Dunstkreis von Hardcore-Punk, Meshuggah (besonders Rausschmeißer "Phyllotaxis" kann sich eines "Koloss"-Vergleiches nicht erwehren), Pantera und eben Slipknot drehen die von Sikth, Bloodhound Gang und Gallows bekannten Musiker ihre Runden. Mit Venturella, Laurent Barnard und Daniel P. Carter sind gleich drei Gitarristen an Bord. Cool, jede Menge komplexe Harmonien! Denkste. Gefühlt spielen die Axtmänner nahezu immer dieselbe Stimme. Mit Fokus auf das innovative Downtuning versteht sich.

Ein bisschen Abwechslung bringt "The Collapse". Die Low-Tempo-Hybridballade zieht zwar im Vergleich mit anderem Stoff da draußen auch niemanden vom Hocker. Allerdings punktet sie mit dominantem Bass und kraftvollen Doomparts. Leider ist "The Collapse" – ausgenommen "Shatter" – das einzige Lied des gesamten 12-Tracks umfassenden Albums, dem das Attribut "austauschbar" erspart bleibt.

Dieses dürfen sich nicht nur die restlichen zehn Stücke, sondern vor allem der Sound auf die Fahne schreiben. Funktioniert dessen rohe Ungeschliffenheit beim Opener noch recht gut, ist schon bei "Skin Of The Earth" die Luft raus. Von dort an wünscht man sich lieber wieder eine fette moderne Produktion herbei. Bei nostalgischen Raubeinen mag der Klang zwar einige Sympathiepunkte generieren. Im Grunde ist die Idee des vermeintlich Hemdsärmeligen aber doch genauso ausgelutscht wie der Großteil des auf "Nachash" musikalisch Gebotenen.

Trackliste

  1. 1. Shatter
  2. 2. Skin Of The Earth
  3. 3. Dead Man's Path
  4. 4. A Life Lived In Copper, But Painted In Gold
  5. 5. Reptilia Familiar
  6. 6. Porcelain Bones
  7. 7. The Collapse
  8. 8. Sleep Well, Medusa
  9. 9. Ragnarock
  10. 10. Sun Riders
  11. 11. Sobek
  12. 12. Phyllotaxis

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1 Kommentar

  • Vor 9 Jahren

    Nicht innovativ??? Die Jungs mixen Sludge, Stoner Rock, Mathcore und Progressive Metal zu einem nahezu perfekten Album und ihr vergleicht sie allen Ernstes mit Slipknot??? Ist ja personell noch naheliegend, aber musikalisch zeugt das von wenig bis gar keiner Ahnung! Nichts für ungut, aber der Autor sollte lieber mal nicht mehr so viel tollen New Metal hören, wenn er solche Bands reviewen will..