laut.de-Biographie
Landmvrks
Frankreich ist nicht unbedingt als Epizentrum harter Gitarrenriffs bekannt, aber Landmvrks (ausgesprochen 'Landmarks') treten mit jeder Veröffentlichung den Gegenbeweis an. 2014 in Marseille gegründet, haben sich die fünf Franzosen mit einem brutalen wie beweglichen Sound in Rekordzeit vom Geheimtipp zum Exportschlager des europäischen Metalcore gespielt.
Der Schmelztiegel Marseille, bekannt für seine Hip Hop-Szene, World Music und kulturelle Vielfalt, ist mehr als nur Heimatstadt: er ist Klangfarbe und Kompass für Landmvrks' musikalisches Selbstverständnis. Die Band um Frontmann Florent Salfati mischt kompromisslosen Metalcore mit Elementen aus Hardcore, Nu Metal und – ganz ungeniert – Hip Hop. In Songs wie "Rainfall" oder "Scars" trifft man auf Breakdowns mit Dampfwalzen-Gewicht, verspielte Leads, aber auch auf cleane Vocals und gerappte Passagen. Manchmal klingt das wie ein Fight Club zwischen Bring Me The Horizon, frühen Linkin Park und Knocked Loose.
Der Weg dahin begann unter dem Namen Coldsight. Als sich aber kein passender Sänger finden ließ, wechselte Salfati kurzerhand selbst ans Mikro, ursprünglich wollte er Gitarre spielen. Gemeinsam mit Drummer Nicolas Soriano, Bassist Rudy Purkat sowie den Gitarristen Nicolas Exposito und Thomas Lebreton formierte sich das erste Line-up. Später wurden Paul Cordebard und Kévin D'Agostino eingewechselt, nachdem Lebreton und Soriano die Band verließen. 2016 erschien das Debüt "Hollow" in Eigenregie: ein Brett, das schon deutlich machte, wohin die Reise geht: keine musikalischen Kompromisse, aber viel Platz für neue Ideen.
Spätestens mit "Fantasy" (2018) und dem Wechsel zum deutschen Label Arising Empire war klar: Landmvrks haben Blut geleckt. Die Bühnen wurden größer, die Produktion fetter, der Sound differenzierter. Und trotz pandemiebedingter Dämpfer ballerten sie mit "Lost In The Waves" (2021) ein Album raus, das wie ein Befreiungsschlag wirkte. Die Single "Paralyzed" – ein Statement für alle, die während der Corona-Zeit ins Straucheln gerieten – zeigte, dass die Band auch inhaltlich viel mehr kann als Moshpit-Parolen.
Der Live-Ruf? Ebenfalls solide zementiert. Landmvrks gelten als energetische Urgewalt auf der Bühne, ob auf dem Hellfest oder in kleineren Clubs. Eine Schublade braucht man für Landmvrks eigentlich nicht. Aber wenn's unbedingt sein muss: irgendwo zwischen Post-Hardcore-Ekstase und Crossover-Hommage. Oder wie sie selbst sagen würden: "Endless Paradox".
Noch keine Kommentare