laut.de-Kritik

Abheben zur ersten wahren Ska-Party des Jahres!

Review von

10....9...8...7...6...5...4...

Auf geht’s zur Mondparty mit Lax Alex Contrax, und zwar mit massig Schwung! Bauch raus und Joint rein, hier darf, ja, hier muss sogar getanzt werden! Die Band aus Solingen liefert mehr als nur den üblichen soliden Ska aus deutschen Landen ab, da gibts nichts. Selbst wer wie ich gewöhnlich eher dem guten alten 60ies oder Two Tone Ska frönt kommt an "Men on the moon" nicht vorbei.

Vielleicht kommt’s ja daher, dass schon kräftig mit Größen wie Desmond Dekker, Laurel Aitken (immerhin The Godfather of Ska!), Rico Rodriguez oder The Busters getourt wurde. Gut möglich. Aber sicherlich liegts auch ganz beträchtlich an der gekonnten Mischung aus Ska, Reggae, Soul und Pop, die alten wie neuen Liebhabern des OffBeats ein Vorbeihören unmöglich macht. Nicht nur die oben genannten alten Herren des Ska waren auf ihren Touren von der Durchschlagskraft der Bläsersätze positiv überrascht! Lax Alex Contrax schafft es tatsächlich, diesen schweißtreibenden Sound auf Platte zu bannen – leider reines Wunschdenken für viele Kollegen aus der Szene, die zwar live abräumen, im heimischen Wohnzimmer aber so spannend klingen wie Mineralwasser ohne Bläschen prickelnd schmeckt....

Lax Alex Contrax startet von Anfang an voll los, wie es sich eben für eine zünftige Party auf dem Mond geziemt. Mit "What For?" wird der Treibstoff-Cocktail kräftigst vorgeschüttelt, die ersten Konditionsschwächen machen sich hierbei auf dem Dancefloor bemerkbar. Kaum wieder Luft geschnappt, covern sich die "Ghostbusters" in die Ohren des Partyvolkes. Schwungvoll folgt ein (eigentlich weiteres) Highlight mit "Vokalist" – man singt deutsch! "Naughty Covergirl" erinnert stark an die ersten richtig guten Tracks deutscher Ska-Kombos in den 80ern, und "Ska'n'Reggae" treibt garantiert jedem Rude Boy Heimwehtränen an Kingston, Jamaika, in die Augenwinkel. "Feel The Flow" bietet Zeit, sich diese dann rasch wegzuwischen, was im Grunde nicht nötig ist: "Step By Step" läuft dermaßen auf Up-Tempo, dass man beim skanken gut und gerne als (Wäsche-) Schleuder durchgehen würde. Bei "Men On The Moon" lehnt man sich entweder gemütlich in seinen Ohrensessel zurück, oder – viel besser! – schnappt sich das tolle Girl/den süßen Typen von gegenüber und zeigt der Welt, dass es außer Steh-Blues noch andere Tänze gibt, bei denen reichlich Körperflüssigkeiten ausgetauscht werden können! Man muss sich allerdings damit beeilen, "Wanna See You Move" lässt einen so oder so nicht ruhig sitzen/stehen: jump around! Bis zum Schluss treibt einem also dieser Party-Cocktail den Schweiß aus den Poren bis es kracht. "Days On An Isle" und "Wild Cat" lassen einem den körpereigenen Saft erst kalt dann heiß den Rücken runterlaufen. Und in Zeiten der vollkommenen Völkerverständigung (was ja für Ska-Fans nie ein Problem war) landet dann das Party-Raumschiff schlussendlich sicher im russischen Baikanur, wo wir alle mit "Russisch Brot" in den noch gar nicht so willkommenen Feierabend geschickt werden.

Die Mischung machts: wussten schon die ersten Weltraumforscher, als sie ihren Treibstoff-Mix zusammenrührten. Lax Alex Contrax wissen dies auch, und liefern deshalb ein Ska-Album aller erster Güte ab. Nichts für reine Puristen, nichts für ausschließliche Skunk-Fans. Für das restliche Spaßvolk ist "Men On The Moon" die erste wahre Party des Jahres 2001!

...3...2...1....Ignition – lass auch Du Dich davon zünden!

Trackliste

  1. 1. Lift Off
  2. 2. What For?
  3. 3. Ghostbusters
  4. 4. Vokalist
  5. 5. Naughty Covergirl
  6. 6. Ska'n'Reggae
  7. 7. Feel The Flow
  8. 8. Step By Step
  9. 9. Men On The Moon
  10. 10. Wanna See You Move
  11. 11. Days on an isle
  12. 12. Wild Cat
  13. 13. Russisch Brot

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