laut.de-Kritik
Der Hardrock vom finnischen Kiss-Fanclub ist einfach arschcool.
Review von Michael EdeleSchon als mir Drakkar die Single "Would You Love A Monster Man" zuschickten, hab ich mir erst mal ein verkniffenes Lächeln gegönnt, denn das Cover der Single war mindestens ebenso bescheuert wie das der CD. Doch mit Gwar oder Konsorten hatte schon die Single nix zu tun.
Ganz im Gegenteil, denn Lordi präsentieren uns auf beiden Silberlingen ganz anständigen Hardrock, der seine Wurzeln bei Acts wie Alice Cooper und Kiss hat. Die nichtsdestotrotz beknackten Masken erscheinen in einem etwas anderem Licht, wenn man weiß, dass Frontknurpser Lordi der Präsident des finnischen Kiss-Fanclubs ist. Auch seine sämtlichen Mitstreiter hat der Meister aus der Kiss-Army rekrutiert, womit zumindest über die Masken wohl nicht lange verhandelt werden musste. Doch kommen wir zum wesentlichen: zur Musik.
Und die ist einfach arschcool! Nach einem herrlich kitschigem Grusel-Intro, bei dem sich nicht mal die Augsburger Puppenkiste fürchten würde, geht es mit "Get Heavy" mit Vollgas in die 80er, und ich bin beinahe bereit, mich in eine Stretchjeans einnähen zu lassen und mir die Haare zu toupieren (jetzt ein Kommentar aus der Redaktion und es gibt Tote!). Den Vogel schießt aber "Devil Is A Loser" ab. Der Song groovt wie Hölle und hat einen Text zum Brüllen: "The devil is a loser and he's my bitch" und dieser "Devil is a loser" Backgroundchor, der klingt als ob in Rotkäppchen im Wald eingesungen hätte, ist einfach zum Kringeln.
Die schon bekannte Single "Would Love A Monsterman" tönt zwar ein bisschen zu schwülstig, groovt aber auch sehr schön. Bei "Icon Of Dominance" kommt es mir aber so vor, als ob man zu sehr in Richtung HIM geschielt hätte, nur um sie mit "Last Kiss Goodbye" etwas zu verarschen. Würde mich ernsthaft mal interessieren, was die Herren Simmons und Stanley von der Kiss-Verbeugung "Dynamite Tonite" halten. Davon abgesehen macht diese Scheibe einfach einen höllischen Spaß und erfüllt damit exakt den beabsichtigten Zweck.
Ohne seine Vorliebe für den Glamrock der 80er auch nur ansatzweise verstecken zu wollen, rumpelt Lordi mit seinen vier Mitmonstern durch 13 Tracks, die einzig und allein das Manko haben, dass nach nicht mal 40 Minuten schon wieder Schluss ist. Aber wozu gibt's denn die Repeat Taste?
8 Kommentare
Also erstmal vielen vielen Dank an die Redaktion für das Review und an Herrn Edele dafür das er den Gedanken hinter dem 'Projekt' Lordi so treffend erkannt hat, im Gegensatz zu einigen anderen Äusserungen die ich schon über die Band gehört habe.
Es ist nunmal 100% Spassmusik und in keinster Weise ernst gemeint. Einziger kleiner Wermutstropfen sind die drei Punkte trotz des eigentlich durchgehend positiven Textes, aber naja, man kann nicht alles haben.
Also danke nochmal and remember...the devil is a loser
Ehrensache. Wenn ich so n Zeug bekomme, dann lass ich mich da nicht lumpen Ich dachte eigentlich, ich hätte der Scheibe vier Punkte gegeben, wegen dem wirklich hohen Spassfaktor , egal. Ich denke zwar nicht, dass Lordi allzulange dabei bleiben werden, oder dass man noch wirklich großes von ihnen zu erwarten hat (von den Shows mal abgesehen), aber die Mucke macht einfach Laune. So war es bei Andrew W.K. und so isses bei Lordi auch.
Mahlzeit.
ja die platte is echt geil zum miztgröhlen und so
Zu Devil is a Loser gibt es ein Video???
Noch nie gesehn...:eek:
habs bislang einmal im tv gesehen und danach mitm esel gesaugt. ist wirklich ziemlich cool geworden...
an dem album hab ich mich inzwischen ziemlich satt gehört, aber gelungen ist es auf jeden fall, auch wenn ich eddy zustimme das man wohl nach der festival-saison nicht mehr viel von denen hören wird.
das ist eben das Los von Rock'n'Roll - zuviel Spaß kommt nicht das ganze Jahr an.