laut.de-Kritik
Minimal-Connaisseure sollten hier zugreifen.
Review von Gregory BritschDas Minimaltechno-Label Vakant aus Berlin nahm vor ziemlich genau zwei Jahren seinen Betrieb auf. Die erste Veröffentlichung erfolgte mit der EP "Simple Things" von Alex Smoke. Neben dem Schotten Smoke haben die Berliner Mathias Kaden (eine Hälfte des Duos Hemman & Kaden), Robag Wruhme sowie aufstrebende Nachwuchsproduzenten wie Tolga Fidan oder Onur Özer in ihrem Repertoire.
Mit zwei 1210ern, einem CD-Player sowie Sampler zur Hand haben Kaden und Özer sich an den noch recht überschaubaren Vakant-Katalog gemacht, um die erste Compilation auf CD des Hauses zusammen zu stellen. Der ursprüngliche Mix wurde außerdem noch bearbeitet, indem die beiden Samples von Vakant-Platten generierten und nachträglich beispielsweise Hall- und Stakkato-Klangeffekte, Ambient- oder auch Drohnen-Sounds hinzufügten.
"Momentum" schiebt und pumpt auf einem solide geerdetem Bass-Fundament, perfide Hooklines, die sich unaufhaltsam ins Stammhirn schrauben, reißen den Mix immer wieder aus seiner nur scheinbaren Lethargie. So gelingt es Kaden und Özer zielgerichtet, zahlreiche Momente der Spannung zu setzen und somit die Aufmerksamkeit des Hörers zu halten.
Es ist ja nichts Neues, dass vielen Releases aus dem Minimal-Sektor das Manko anhaftet, einen geringen Wiedererkennungswert zu haben, dass sich eben viele Platten mehr oder minder gleich anhören, sich kaum voneinander abheben. Eine ganze Reihe von Tracks aus dem Hause Vakant haben indes durchaus das gewisse Etwas zu bieten.
So ragen neben Tolga Fidans "Ilsa" und Robag Wruhme mit "Stekkrübe" auch Onur Özers Tracks "Envy", "Gizeh" sowie das letzte, unbetitelte Stück der CD heraus. Und nicht zuletzt Alex Smoke liefert mit "Strange Attractor" und "What Can I Say" zwei Hits und insbesondere mit "Pelters" unter seinem Alias Quixote zweifellos den Höhepunkt von "Momentum". Minimal-Connaisseure sollten hier zugreifen.
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