laut.de-Kritik

Da klingt viel Seele und Wärme in den Basslines.

Review von

Jack Dangers, Mastermind und treibende Kraft hinter Meat Beat Manifesto, erfreut auf seinem neuesten Album "... In Dub" wieder mit feinen Elektronika. Nach dem ruhig und experimentell gehaltenen Vorgänger "RUOK?" aus dem Jahr 2002, auf dem die britischen Ambient-Allstars The Orb eines ihrer seltenen Gastspiele gaben, erweist sich "... In Dub" als deutlich zugänglicher. Leicht blubbernde Geräuschschleifen, bereichert durch Raps und allerlei Samples, bringen Meat Beat Manifesto zurück in poppigeres Fahrwasser.

Es ist die Freude am Klangexperiment, die Meat Beat Manifesto im Verlauf ihrer beinahe 20-jährigen Karriere immer hoch gehalten haben. Hangelt man sich an diesem roten Faden entlang, dann gewinnen die teilweise sehr unterschiedlichen Longplayer ein Kohärenz, in welche sich auch "... In Dub" nahtlos einreihen lässt. Kein Wunder, denn auch für das aktuelle Album hat sich Jack Dangers in sein kalifornisches Sound-Reich, die mit dem verschiedensten Equipment bis unter die Decke vollgestopften Tape Lab Studios zurückgezogen.

Dort malträtierte er die Schaltkreise seiner Geräte so lange, bis am Ende zwölf feine Tracks das Licht der Welt erblickten, die in ihren besten Momenten wehmütige Erinnerungen an Leftfields fantastisches "Rhythm & Stealth"-Album wecken. Mit Schuld an derlei Vergleichen sind zuletzt die getoasteten Vocals von DJ Collage, der sich bei gut der Hälfte der Tracks neben Dangers in der Komponistenrolle bewähren durfte. Und dies tut er mit Bravour, wie der eigenwillig benannte "Fromage Dub" oder der weniger ausgefallen betitelte "Super Soul Dub" klar machen.

Verweisen die erste Hälfte des Albums noch stark auf jamaikanische Einflüsse, so kühlen die Songs gegen Ende etwas ab und erinnern beim "Radiation Dub" gar entfernt an Detroits Elektro-Obskuristen Dopplereffekt. Statt live gesungener Vocals ergänzen hier immer mehr eingesampelte Sprachfragmente die stimmliche Dimension der Tracks, was den unpersönlichen und distanzierten Charakter der letzten Hälfte von "... In Dub" noch weiter herausstreicht.

Zu keiner Zeit jedoch entsteht eine unterkühlte Stimmung, wie sie vielen Elektro- und Technoproduktionen zu eigen ist, dafür liegt schlicht zu viel Seele und Wärme in den Basslines. Und das ist gut so, denn nicht umsonst heißt prangt die Aufschrift "... In Dub" in großen Lettern auf dem Coverbild.

Trackliste

  1. 1. Introduction Dub
  2. 2. Echo In Space Dub
  3. 3. Spinning Round Dub
  4. 4. Fromage Dub
  5. 5. Intermission Dub
  6. 6. Super Soul Dub
  7. 7. Caramel Dub
  8. 8. Happiness Supreme Dub
  9. 9. Retrograde Dub
  10. 10. Timebomb Dub
  11. 11. Radiation Dub
  12. 12. Retrograde Pt. 2 Dub We R 1

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