laut.de-Kritik

Braune, weiße, sogar schwarze Schafe sind vereinzelt zu beobachten

Review von

Das Haus Motormusic hat neue Schäfchen vorzuweisen. Der Bandname lautet dann auch logischerweise Motorsheep. Zufall??

Man nehme einen Programmierer (Peter Zink) und eine Sängerin (Birgit Fischer) und fertig ist das Schäfchenprojekt.

Wie in einer Schafherde üblich, gibt's verschiedene Ausgaben. Braune, weiße, sogar schwarze Schafe sind vereinzelt zu beobachten.

Genauso vielfältig wie eine Schafherde auf der grünen Wiese gestaltet sich der erste Longplayer der Motorschafe.

Mal melancholisch mit Portishead- und Ruby-Anleihen dann wiederum brachial und noisy mit Hang zum PJ Harvey'schen Wut-Im-Bauch-Feeling.

Mit "Little Dancer" kann man sogar einen Ohrwurm von Hitformat vorweisen. Mein absoluter Liebling bleibt jedoch "Thorncrown". Getragen vom schleppenden Groove explodiert die Stimmung förmlich, wenn Sängerin Birgit "Step Inside" brüllt...sehr fein!

Einzig das Düstermärchen "Schneekönigin" hätten sich die beiden Hirten sparen können. Technogestampfe gibt's bei Sven Väth in verbesserter Qualität, dazu braucht man keine Schafe.

Der Sound läßt keine Wünsche offen, hatten hier doch Paul Grau (Fury In The Slaughterhouse) und Roland Prent (Clawfinger, Rammstein!!) ihre Finger im Spiel.

Ein Debüt, das Appetit auf mehr macht, beileibe keine Schafscheiße, was uns hier aufgetischt wird, eher zarteste Schafswolle - echt Scha(r)f!!!

Trackliste

  1. 1. Little Dancer
  2. 2. New Skin
  3. 3. Woman Child
  4. 4. Tied
  5. 5. Thorncrown
  6. 6. Little Sheep
  7. 7. Just Another Day
  8. 8. Sleep
  9. 9. S.O.S.
  10. 10. Human Sampling
  11. 11. Schneekönigin

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