laut.de-Kritik
Humorvoller Underground-Shit aus Philadelphia.
Review von"Take Hip Hop International And Make Philly The Capital". Das können nicht nur Stars aus Philadelphia wie z.B. The Roots fordern. Auch der Underground rumort heftigst in Philly. Das beweisen nun die Mountain Brothers mit ihrem neuen Juwel "Triple Crown".
Auf 21 Liedern präsentieren CHOPS, Peril-l und Styles Infinite originalen, freshen und entspannten Hip Hop, der sich hören lassen kann. Mit der Produktion kann sich CHOPS brüsten, der trotz simpler Beatbaumanier richtig gute Instrumentals gezimmert hat. Ob funkige Bass-Lines bei "Microphone Phenomenal" und "Madness", Flötentöne bei "Can't Miss", easy Klavierklänge ("Thanatopsis II") oder auch Streicher- und Trommel-Sounds ("The Roli Rho Show"), es macht Spaß zuzuhören und den über den Beat gelegten Texten der beiden Rapper zu lauschen.
Peril-l und Styles Infinite strotzen vor lauter Wortwitz und flowen mit lockerer Sicherheit durch das ganze Album. Die Internetseite hiphop.com bezeichnet den Longplayer nicht umsonst als "most refreshing album of the year". Ohne jegliches überzogenes, aufgesetztes Player- und Pimpgeschwätz kommen die Brothers aus, sie bestechen lieber durch Originalität und Humor. Back to the roots scheinen sich die Jungs zu denken, dass sie fast jeden Track mit satten DJ-Cuts eröffnen - sogar ein reiner DJ-Track ist auf der Platte vorzufinden. Die Gastauftritte beschränken sich auf Besuche verschiedener DJs, und so kommt mit Hilfe von DJ JAY-SKI, DJ Roli Rho und DJ Kwestion der Scratch- und Juggle-Aspekt auf diesem Album keinesfalls zu kurz.
Es handelt sich hier um wirklich gelungenen, innovativen Underground-Shit. Doch drängt sich einmal mehr die Frage auf, wieso einige eben nur aus dem Underground agieren, und nicht, ihrem Talent gebührend, vor breitem Publikum stehen. Zu so einer Spezies gehören die Mountain Brothers. Obwohl ihr Debüt "Self: Volume 1" nicht nur im Untergrund Furore machte, schafften sie es leider nicht, für viele unerklärlich, sich einen großen Namen zu machen. Trotz Rotation auf MTV, diversen exzellenten Kritiken in namhaften Musikmagazinen und sogar einigen Beiträgen für amerikanische Werbespots (Nike, Sprite, ...) waren und sind sie nicht in aller Munde.
Hoffentlich dreht "Triple Crown" den Spieß um, denn ihr Potenzial beweisen die Jungs einmal mehr. Mit dieser Platte haben sich die Mountain Brothers auf jeden Fall einen Platz im Stadtrat verdient, bei Philadelphias Bürgermeistern The Roots!
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