laut.de-Kritik
Ein Sound wie aus der Garage deines Nachbarn.
Review von Connor EndtZunächst eine Begriffsklärung: "Dadcore" stammt aus der Modewelt und bezeichnet den Stil, sich wie die eigenen Väter zu kleiden: ausgetretene Sneaker, abgetragene Blue Jeans, alte Lederjacken. Also eigentlich genau der Style, den Slacker wie Mac DeMarco schon seit Jahren rocken. Warum das neue Werk von Mozes And The Firstborn diesen Namen trägt, bleibt zunächst unklar. Und das sind bei weitem nicht die einzigen Fragen, die einem beim Hören quälen.
Aber von vorne. In "D" hören wir, wie eine Kassette in einen Player eingelegt wird. Mit dem ersten Interlude machen die Holländer auch gleich klar, worum es hier geht: "Dadcore" ist nicht wirklich ein Album, schon eher ein Mixtape. Über die Scheibe sind sieben solcher mal längerer, mal kürzerer Zwischenspieler verteilt, die zusammen buchstabiert DADCORE ergeben. Solche Scherze passen gut zu Frontmann Melle Dielesen und seiner Truppe, die sich schon in der Vergangenheit nicht allzu ernst nahmen.
Konsequenterweise folgt der gleichnamige Track "Dadcore", der augenzwinkernd Bezug nimmt auf die restlichen Songs der Scheibe, etwa, wenn von "shattered supermaret jokes" ("Sad Supermarket Song") die Rede ist. Der Song ist ein gutes Beispiel dafür, was Mozes And The Firstborn ausmacht: verzerrte Feedback-Gitarren, die irgendwann zu astreinen Pop-Melodien werden, gedehnter Gesang. Ein Sound wie aus der Garage des Nachbarn. Zusätzlich haben sich die Holländer Verstärkung von ihren Bandkumpels Together Pangea geholt, die im Refrain mit ins Mikro brüllen.
In "If I" streichelt kreischendes Feedback die Gehörgänge, und Drummer Raven Aartsen prügelt Fills auf seinen Toms, bei denen sich Dave Grohl anerkennend den Schnauzbart zwirbeln könnte. Die Parallelen zu Nirvanas "Bleach" sind unüberhörbar. Dazu gesellt sich ein verzerrtes Gitarrenriff - der eindeutig powervollste Song auf "Dadcore".
Für "Baldy" kramen Mozes And The Firstborn sogar eine Mundharmonika aus, die im Intro des Songs melancholische Hintergrundtöne beisteuert. Inhaltlich geht es um den langsam schwindenden Haaransatz: "Well I know this can't be right / See my skull, it shines a light". Wer sich da über den Verlust seiner Haarpracht beschwert? Man weiß es nicht.
"Sad Supermarket Song" ist mit großem Abstand der stärkste Song auf dem Album: Die Vocals gehen unter die Haut, so verzweifelt und emotional klingen sie. Dielesen singt von aufkommender Melancholie im Supermarkt:"I cannot help but feel a tremor, when I buy oatmeal at the store / because the radio is jammin', I feel the pain and buy some corn". Dass es sich um totale Dada-Lyrics handelt, spielt da keine Rolle, der Song verfehlt seine Wirkung nicht.
"Fly Out I" klingt dann wie ein Teenager-Liebeslied, das heimlich im Waschkeller aufgenommen wurde. Der Song dauert nicht mal eine Minute und zählt so eigentlich zu den zahlreichen Interludes des Albums. "Scotch Tape Stick With Me" erweist sich dagegen als wesentlich komplexer.
Nach einem wehmütigen Intro und einem Halftime-Break folgt ein kryptischer, zweiter Teil mit rätselhaftem Text. Kann man den Lyrics vertrauen, geht es hier wirklich nur um eine Liebeserklärung an ein Klebeband? Man hört experimentelle Soundflächen mit verzerrtem Saxofon, die an John Luries Soundtrack zu "Permanent Vacation" erinnern. Der Bass brummt verlässlich im Hintergrund, aus Spoken Words wird wieder ein eingängiger Refrain. Mozes And The Firstborn beherrschen ihr Handwerk, verlieren sich nicht in ihrem eigenen Chaos.
An diesem Punkt hat das Album einen Durchhänger: Weder "We're All Saints" noch "Amen" können überzeugen. Beide Songs erinnern entfernt an Weezer, bleiben aber nicht hängen. Mit dem finalen Interlude ("E") gleitet man wunderbar in den letzten Song des Albums hinüber, "Fly Out II". Genau wie in "Fly Out I" geht es darum, alles hinter sich zu lassen und in eine ungewisse Zukunft abzuhauen.
"Dadcore" ist ein geniales Album, wie eine mit Filzstift beschmierte Kassette, auf der die Holländer ihre Lieblingssongs zusammengestellt haben. Und darauf hört man dann auch die musikalischen Einflüsse der Bands, die schon ihre Väter gehört haben könnten: Neben Nirvana, ein bisschen Flaming Lips und Beck. Und plötzlich scheint der Albumtitel doch nicht mehr so willkürlich gewählt.
3 Kommentare mit 17 Antworten
"ist ein geniales Album, wie eine mit Filzstift beschmierte Kassette" JA. tragisch nur, dass die aktuelle laut.stammklientel nur noch .mp3 bzw .flac kennt
was genau ist daran tragisch?
direkter zugriff auf den gewünschten track?
der motor des mobilen abspielgerätes frisst nicht 75% der batteriekapazität?
die überlegenheit der tonqualität heutiger mp3 im vergleich zur 3. kopie eines tapes?
dass das abspielgerät nicht auch mal das abspielmedium zerstört?
Nichts Tapes sind halt kvltiger aber gegen mp3s spricht nichts. Aber dieses Gefühl ein (zusammengestelltes und mit Filzstift beschriftetes) Tape zu bekommen, es in den Kassettenrekorder zu packen und mühsam vor/zurück spulen zu müssen, kennt die aktuelle Zielgruppe halt nicht.
Oder den Anfall, den man bei Bandsalat kriegt
Als Minnesänger musste man sich die Lieder noch merken. Sowas kennen die jungen Leute gar nicht mehr heutzutage.
Dieser Kommentar wurde vor 5 Jahren durch den Autor entfernt.
Ach ja ---- Minnesänger. Die gute alte Zeit ....
Tragisch ist daran wahrlich vieles, vor allem die Art des Musikkonsums und die Beziehung zum Medium. Allein schon die Benutzung des Begriffes "Track" statt "Song" oder "Lied" im Bezug auf richtige, echte Musik zeugt davon. Es geht doch nicht um Tonqualität, es geht um das Gefühl, die Emotion, die Motivation des Musikhörens. Und die Leidenschaft geht nun mal beim Streaming, bei mp3 Datenbänken auf Handys und Speicherkarten verloren. Wie intensiv hört man denn noch Musik, wenn schicht alles immer verfügbar ist, worauf freut man sich und fiebert drauf,wartet, bemüht sich und rennt verzweifelt hinter her, wenn alles nur einen Klick entfernt wartet und man nichts mehr investieren muss um an das Gewünschte zu kommen. Und es dann sofort mit einem weiteren Klick weitergeskipt wird. Musik hören ist einfach mehr als jederzeit Zugriff zu allem zu haben, als Tonqualität. Die Haptik, das Erlebnis, die Vorfreude, Booklet, Artwork, die Beschäftigung mit der Musik, die Eigenheiten des Plattenspielers, des Tapedecks, der Platten, Kassetten, CDs, das Erleben der Arbeit, die sich jemand aus ganz speziellen Gründen und höchst persönlich beim Erstellen eines Mixtapes gemacht hat. Unbezahlbar. und kein Vergleich zu irgendeiner Playlist. Pete.O.Phile trifft es auf den Kopf
bin mit tapes aufgewachsen. aber das ganze booklet zeugs hat mich nie interessiert. bin so sehr musikinteressiert, dass ich keine gimmicks brauche.
Ich weiß noch wie ich damals die Platte von Led Zeppelin bla bla bla nostalgische Scheiße.
Du musst keine Tragik herbeten, wo keine ist. Musik ist Musik, ich für meinen Teil genieße sie heute genauso wie vor 20 Jahren (wenn nicht noch mehr).
und du kapierst nicht, um was es geht. Schön für dich, dass du Musik heute noch genauso genießt wie vor 20 Jahren ( wenn nicht noch mehr), aber Fakt ist, dass du qua deiner eigenen Aussage ja auch noch die"nostalgische Scheiße" kennst, anders und mit analogen Medien großgeworden und die Liebe zur Musik entwickelt hast, ergo dein Zugang dazu ist davon beeinflusst und geprägt. Die aktuellen Generationen kennen das nun eben nicht mehr, sie sind mit mp3 und Streaming sozialisiert und dementsprechend ist das Verhältnis zur Musik eine fundamental andere. Es ist doch kein Wunder, dass die Qualität der Musik, deren Inhalt, Kontext und Sinn ,zumindest was den Mainstream angeht, klar die hedonistische Lebensweise der Wegwerfgesellschaft, das Selbstdarstellen, die Inhalts- und Meinungsleere und den puren Egoismus widerspiegelt und dementsprechend jämmerlich ist.
Und was für den einen "nostalgische Scheisse" ist und unreflektiert weggewischt wird, ist für den anderen elementarer Bestandteil der eigenen Kultur und Leidenschaft.
Word!!
"Die aktuellen Generationen kennen das nun eben nicht mehr, sie sind mit mp3 und Streaming sozialisiert und dementsprechend ist das Verhältnis zur Musik eine fundamental andere"
Woher willst du das denn wissen? Vielleicht hat das für viele Fast food Charakter. Aber das gabs auch früher schon, na und.
Und was kümmert mich die Mainstreammucke. Klar gibts da Zuschnitte für die Generation Instagram. Mainstreammucke war schon immer zielgruppenorientiert. Na und? Ignoriers halt, mach ich auch.
Dir gehts doch in Wahrheit darum, dich besser zu stellen als eine "Generation von heute" die du (ohne entsprechenden Forschungshintergrund) gar nicht überblicken kannst, geschweige denn bewerten.
Nachtrag: Die Liebe zur Musik hab ich aufgrund der Musik selbst entwickelt. Sie hätte analog oder digital oder sonstwas sein können, vollkommen egal.
Man wird sich doch wohl noch besser stellen dürfen.
Und Scheisse beim Namen zu nennen ist auch legitim. Scheisse zu ignorieren auch. Bekommen aber weniger mit.
Oh Mann, wunderbar. Ich liebe die Menschen, die anderen Ahnungslosigkeit und Behauptungen unterstellen und selber nichts anderes als Behauptungen absondern und mit jedem Wort durchscheinen lassen, im Tal der Ahnungslosen geboren zu sein. Das ist eigentlich schon fast zu blöd um darauf ernsthaft zu antworten, aber was solls.
"Woher willst du das denn wissen? Vielleicht hat das für viele Fast food Charakter. Aber das gabs auch früher schon, na und."
Nun man muss sicher kein Einstein oder Aristoteles sein um das zu erkennen, einfaches Beobachten, Teilhabe und Kommunikation reicht dafür durchaus aus, gerade wenn man bereits älter ist (wie es bei dir durchklingt) hat man doch im Laufe der Zeit genügend Vergleichsgenerationen erlebt um zu erkennen, wie die neuen Medien und das Smartphone die Gesellschaft und das Sozial- & Konsumverhalten verändert hat. Zumindest wenn man nicht komplett blind ist oder bewusst Scheuklappen trägt. Apropos das gab es früher auch schon: Nein, das gab es früher eben nicht. Warum? Weil man eben nicht mit einem Klick bei Youtube sich völlig kostenfrei und jederzeit so gut wie jedes Stück Musik anhören konnte, man musste etwas dafür tun, sparen und Tonträger kaufen, im Radio mit dem Finger auf der Aufnahmetaste warten bis das gewünschte Lied kam, irgendjemanden, der die gewünsche Musik auf Platte oder MC hatte bitten, eine Kopie zu erstellen und darauf warten, etc. Da läuft der Fast Food Charakter im Sinne des Streamings und mp3 Playlist komplett ins Leere. Aber gut.
"Und was kümmert mich die Mainstreammucke. Klar gibts da Zuschnitte für die Generation Instagram. Mainstreammucke war schon immer zielgruppenorientiert. Na und? Ignoriers halt, mach ich auch." Was machst du denn dann hier auf dieser Seite? Warum kommentierst du? Wenn es doch ignorierst? Was ist denn aktuell Mainstream und was nicht? Was sind denn heutzutage Zielgruppen und wie kategorisierst du die? Vielleicht sollte man sich damit mal beschäftigen oder, wenn man es ignoriert eben dabei bleiben und schweigen.
"Dir gehts doch in Wahrheit darum, dich besser zu stellen als eine "Generation von heute" die du (ohne entsprechenden Forschungshintergrund) gar nicht überblicken kannst, geschweige denn bewerten."
Herrlich, ein toller Abschnitt, vor allem von jemandem der sich derart abfällig über "Mainstreammucke" auslässt und sie ignoriert, wohl weil sie unter seiner Würde ist. Top. Kann man machen, ist aber ein bisschen jämmerlich und stumpf. Und läuft auch hier ins Leere, weil es mich nicht trifft, Musik und Geschmack und Konsumverhalten sind schlicht persönliche Präferenz, da gibt es kein besser oder schlechter, nur ein gefällt mir und damit kann ich etwas anfangen oder eben gefällt mir nicht, find ich doof. Ich stelle mich nicht besser und habe auch keinerlei Intention dazu, weil es schlich Bullshit wäre und einem persönlich auch überhaupt nichts bringt. Jeder mag das, was er eben mag. Punkt. Der Rest verknüpft sich ein bisschen mit dem ersten Zitat von dir, ich maße mir tatsächlich an, mich in der Thematik Jugendkultur auszukennen, und das nicht nur wegen Beobachtungen und weil ich in dieser Gesellschaft aktiv lebe, nein, jahrelange berufliche Erfahrungen in Plattenläden, als Konzertveranstalter und mit der eigenen Band auf Tour haben mir da genügend Einblicke in die Materie gegeben, darüber hinaus hat mir mein Studium der Soziologie und Psychologie und der Abschluss zum Thema Jugendkulturen im Wandel sicher den ein oder anderen kleinen Forschungshintergrund ermöglicht. Auch meine Arbeit in Jugendeinrichtungen, der Jugendhilfe und in Schulen bringt mich doch recht nahe an die "Generation von heute" und lässt sie mich doch ein wenig mehr überblicken, als jemand, der eben nicht derart mit dem Thema beschäftigt ist. Aber hey, das nur am Rande. Was dir durch den Schaum vorm Mund und den Anschuldigungen ein wenig aus dem Blickfeld gerutscht ist, ist die Tatsache, dass sich mein Kommentar auf den Ausgangspost bezogen hat und du darauf keinerlei Bezug nimmst. Aber schön für dich, dass dir die "Nostalgie Scheisse" egal ist und du alle Musik ob Platte, CD oder Stream gleich konsumieren kannst. Andere Menschen sind da anders, sollte man vielleicht einfach akzeptieren, ohne es zu verunglimpfen. Nicht für jeden ist die mp3 per Klick und Bluetooth dasselbe, wie genüsslich vorm Plattenregal das gewünschte Album raus zu suchen, die Platte aufzulegen, dabei die Hülle in der Hand zu halten, das Artwork zu betrachten, die Texte im Booklet zu studieren und zu den Eigenheiten von Plattenspieler und Platte, dem Knarzen und Knacken die mit der Musik verknüpften Erinnerungen aufleben zu lassen oder eben in aller Ruhe Musik neu zu entdecken.
"Das ist eigentlich schon fast zu blöd um darauf ernsthaft zu antworten, aber was solls."
--> "Es ist so blöd und unter meiner Würde, dass ich direkt mal mit nem Roman antworte, einschließlich eines Abrisses meiner Karriere."
"Nun man muss sicher kein Einstein oder Aristoteles sein um das zu erkennen [...]"
Uff. Gerade mit deinem akademischen Hintergrund verstehst du mich absichtlich falsch. Was soll denn das? Gemeint ist schlicht, dass man aufgrund von Erfahrungen im Alltag keine bindenden Aussagen bezüglich einer Generation treffen kann. Und wenn du mit noch so vielen Jugendlichen gearbeitet hast....spielt keine Rolle.
"Nicht für jeden ist die mp3 per Klick und Bluetooth dasselbe, wie genüsslich vorm Plattenregal das gewünschte Album raus zu suchen, die Platte aufzulegen, dabei die Hülle in der Hand zu halten, das Artwork zu betrachten, die Texte im Booklet zu studieren und zu den Eigenheiten von Plattenspieler und Platte, dem Knarzen und Knacken die mit der Musik verknüpften Erinnerungen aufleben zu lassen oder eben in aller Ruhe Musik neu zu entdecken."
Es ist natürlich nicht dasselbe. Aber der Gehalt der ästhetischen Erfahrung kann in beiden Situationen vollkommen ebenbürtig sein.
"Was dir durch den Schaum vorm Mund und den Anschuldigungen"
Ach, komm mir doch nicht so. Ich habe/hatte keinen Schaum vor dem Mund und ich habe dich nicht ernsthaft irgendeiner Sache beschuldigt. Du wirkst wie ne reaktionäre Drama Queen...auch im Bezug auf deinen überzogen-dramatischen Ausgangskommentar. Oh mein Gott, die Kids riechen das Vinyl nicht mehr! Oder hören das Knacken des Plattenspielers nicht mehr! Ihr moderner Zugang zur Kunst ist nurmehr von Egozentrik und Hedonismus geprägt! Tragödie!! Sie können, aufgrund meiner vagen Vermutungen, Musik nicht mehr intensiv wahrnehmen!! usw
Ich persönlich finde das alles viel zu spekulativ. Den einzigen Vorwurf von dir, den ich nachvollziehen kann, ist der mit der Aufhebung der zeitlichen Beschränkung. Durch Internet, Spotify usw fällt natürlich die Befriedigung weg, die man früher vielleicht verspürt hat, wenn die CD/Vinyl in der Post lag...und sie rückt Musik näher in Richtung Fast Food. Ein Phänomen, das die Popwelt ja begeistert aufgegriffen zu haben scheint, indem sie ihre Ästhetik mehr denn je auf schnellen und lieblosen Konsum ausgerichtet hat.
Aber ich sehe das von der positiven Seite: Durch Internet, Spotify usw ist zwar das Gesamtangebot nahezu erdrückend geworden und der Zugriff unmittelbar; aber dafür stellt man auch fest, wieviele unglaublich talentierte Leute es in so ziemlich jeden Genres gibt...und diese Leute geben einen Scheiß auf die oben beschriebene Ästhetik, sondern veröffentlichen einfach nur ihre Musik. Das trennt mir für mich den Mainstream vom Nicht-Mainstream.
Im übrigen bleib ich bei meiner ursprünglichen Aussage...deine Argumente sind doch im Grunde nur notdürftig unterfütterte "Früher war alles besser" Phrasen. Gefühlt jede Generation hebt sich mittels spekulativer Argumente auf ne höhere Stufe als die nachfolgende. Gerade du mit deinem Hintergrund in der Sozuologie und Psychologie solltest hier mehr Sensibiltät walten lassen.
vllt ist das auch nur mein "problem" und andere leute betrifft das gar nicht, aber zusätzlich zu meinem gravierendem ADHS habe ich dank den möglichkeiten der zeit internet-adhs entwickelt. ich meine, ich habe vage erinnerungen, wie man tapes oder CDs buchstäblich tot gehört hat...weil es wenig anderes gab. und sei es auch nur, dass ich broke war und mir weniger kaufen konnte.
wochenlang...monatelang ein und den selben tonträger gehört. jetzt höre ich lied x (früher hätte ich lied x hart auf repeat gehört) jetzt denke hm, geil... ABER ich habe bock auf lied y und noch ehe lied x zu ende gehört wurde, habe ich lied y und schon 300 andere lieder aus dem schier unendlichen fundus fast zu ende gehört.
wohlstandsprobleme, schon klar aber trotzdem
so um 92-94 hätten sich die damaligen grungegirlies wahrscheinlich ihre furchen schimmelig zu "sad supermarket" gefeuchtet