Manche Reaktionen auf Amys Tod sind an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Bei Samy Deluxe haben wir mal nachgehakt.
Genf/München (lau) - Die genaue Todesursache ist noch unbekannt. Doch die 'Junge SVP Unterwallis', die der nationalkonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) angehört, geht mit der Spekulation, Amy Winehouse sei an Drogenmissbrauch gestorben, bereits auf Stimmenfang.
In der vergangenen Woche veröffentlichte die Partei ein Plakat, das sich gegen die Legalisierung von Drogen wendet. Unter dem Foto einer offenbar zugedröhnten Amy fordert die Partei ein: "Nein zur Entkriminalisierung von Drogen!" Damit hat die Junge SVP nicht nur viele Amy-Fans gegen sich aufgebracht. Auch die internationale Presse bis hin zur britischen Sun kritisiert die Geschmacklosigkeit dieser Kampagne.
Mit Amy gegen die 'freizügige Linke'
Gregory Logean, Präsident der verantwortlichen SVP-Sektion, versteht die ganze Aufregung nicht: "Es sind nicht unsere Methoden, die schockierend sind, es ist die Realität. ... Wir engagieren uns gegen die Entkriminalisierung von Drogen. Und stellen uns damit klar gegen die freizügige Linke."
Dass die "freizügige Linke" der Schweiz sich vor allem für die Entkriminalisierung des Cannabis-Konsums einsetzt, dass Amys größtes Problem möglicherweise der Suff war, scheint die bekennenden Alkoholiker von der SVP nicht weiter zu irritieren.
Doherty zeigt Reue
Doch nicht nur die Rechtsausleger von der SVP, auch viele ehemalige Wegbegleiter und Kollegen Amys blamieren sich so gut es geht. So erklärte Pete Doherty kürzlich in einem Interview, er habe "ein schlechtes Gewissen", mit Amy Drogen genommen zu haben. Das Honorar von 4.500 Pfund für das Gespräch mit dem Daily Star Sunday scheint sein Gewissen nicht zu drücken.
Der weil fordert Exmann Blake Fielder-Civil Medienberichten zufolge einen Anteil an Amys Erbe. Weil er im Testament nicht erwähnt ist, will er seine Ansprüche auf einen Erbanteil angeblich mit Liebesbriefen von Amy untermauern. Um seine gemeinsame Zeit mit Amy zu vermarkten, erklärte er sich jüngst auch dazu bereit, in einer Dokumentation über Winehouse sämtliche Details über ihren gemeinsam Drogenkonsum und ihr Liebesleben auszuplaudern.
LaFee: Winehouse selbst schuld
Angetrieben wird die TV-Doku von Amys Vater selbst. Mitch Winehouse gab auf der Trauerfeier seiner Tochter selber Songs aus ihrem Erfolgsalbum zum Besten. Mit dabei ist immer eine Kamera, um "ihr Erbe hochzuhalten." Amys Vermögen von 15 Millionen Pfund fällt den Eltern zu, der mediale Rummel dürfte dieses nicht gerade schmälern.
Selbst hierzulande kann die Musikprominenz nicht an sich halten. LaFee zeigte sich in einem Interview mit stern.de regelrecht erbost über den medialen Umgang mit Amys Tod: "Amy Winehouse war eine grandiose Künstlerin. Aber ganz ehrlich - und jetzt bin ich so ehrlich wie sonst kaum jemand: selbst schuld. [...] Alle reden von einer Sängerin, die sich zu Tode gekokst hat, anstatt von 77 Menschen, die von einem Psychopathen umgebracht wurden (beim Anschlag in Norwegen, Anm. d. Red.). Was ist denn wirklich wichtig?"
Samy rudert zurück
Zwar spricht LaFee wie die Blinde von den Farben, denn sie behauptet, noch nie selber Drogen genommen zu haben oder auch nur beim Drogenkonsum anderer dabei gewesen zu sein. Es sei aber eine Frage der Intelligenz, um die Konsequenzen zu wissen. "Irgendwann bist du allein, hast eine schwache Minute, in der du nicht weiter weißt, bist labil, und dann ist so etwas ganz schnell passiert", phantasiert der Jungstar weiter.
Für seine Bemerkung, die ersten drei Plätze der Albumcharts seien für die Toten reserviert und Winehouse mache ihm Platz eins streitig, wurde auch Samy Deluxe viel kritisiert. Den Vorwurf der Pietätlosigkeit wies er auf Anfrage von laut.de inzwischen aber zurück: "Das war überhaupt nicht pietätlos. Es tut mir total leid, dass sie gestorben ist", so der Rapper im Gespräch mit laut.de.
"Die Medien haben Amys Leben zerstört"
Seine Äußerung zu Amy sei total aus dem Zusammenhang gerissen worden: "Ich komm zum Promotag in mein Labelgebäude in Köln, und alle reden von 'Platz eins eins eins eins'. Dann fragt irgendein Reporter mich nach Amy Winehouse ... Das sind gar keine realistischen Messwerte für mich, aber natürlich: wenn man die Chance auf Platz eins hat, dann würde man lieber den Platz eins haben, statt gegen irgendjemanden zu verlieren, deren Album schon vor vier Jahren erschien. Als mein vorletztes Album raus war – da war Amy Winehouse schon vor mir in den Charts."
Es sei typisch für die Medien, meint Samy, dass sie ein Interview mit ihm "zum Halbskandal hochpolierten", um das Sommerloch zu überbrücken. Dabei seien die Medien doch nicht unschuldig an Amys Schicksal: "Es ist eben gerade witzig, von Medien wegen Amy Winehouse kritisiert zu werden. Dabei ist Amy Winehouse gestorben, wahrscheinlich nur, weil Medien ihr ganzes Leben kaputt gemacht haben. Und sie nichts mehr machen konnte ohne das Auge der Paparazzi."
64 Kommentare
Die SVP hat doch nen Schatten. Aber dass sich sogar die Sun pickiert ist seeehr lustig bzw peinlich. Sogar noch peinlicher als Lafee die strohdumme Funz. Hab beim rumzappen mitbekommen, dass die jetzt einen auf Monroe macht. Der Hammer.
svp nicht spv
schnell ändern sonst bringt ihr noch die schweizer paraplegiker-vereinigung (spv) in verlegung .. der schweizerische polizeihundeführer-verband möchte auch nicht damit in verbindung gebracht werden denke ich mal
ha, ich nicht. Ich bin reinrassiger Schweizer ...
(ja die Pünktchen sollten ein wenig der Selbstironie helfen. Wo, überlass ich euch.)
(und ja, ich schreibs sicherhheitshalber /sigh)
sancho, du willst sagen, die zwei unterschie4dlichsten leute hier kommen letzten endes aus ein und demselben genpool?
ich bin schockiert.
jetzt finde ich die stetigen dümmlichen nazianwürfe gegen dich noch lustiger.
@dein_boeser_Anwalt («
jetzt finde ich die stetigen dümmlichen nazianwürfe gegen dich noch lustiger. »):
Ach...^^