Madonna sorgt seit Dienstag Abend für Trubel in Berlin. Zur Premiere ihres Regie-Debüts "Filth And Wisdom" auf der Berlinale gab sie gestern eine Pressekonferenz und präsentierte sich danach auf dem roten Teppich. Trotz der Aufregung beurteilen Kritiker ihr Erstlingswerk nur mittelmäßig.
Berlin (vac) - Madonnas lang erwarteter Auftritt bei der Berlinale sorgte für Chaos in der Hauptstadt. Zur Premiere ihres Regiedebüts "Filth And Wisdom" reiste die Popdiva am Dienstag extra aus den USA an. Sofort nach ihrer Ankunft wurde sie hartnäckig belagert und verfolgt.
Nicht nur ihre zum Teil weit angereisten Fans versuchten einen Blick auf den Star zu erhaschen. Auch Paparazzi und Filmkritiker befanden sich in heller Aufregung um den seltenen Auftritt des Superstars.
Unerwartete Ausmaße nahm die Hysterie aber erst am Mittwoch Abend vor Beginn der Pressevorführung von "Filth And Wisdom" an. 500 Journalisten pochten auf Einlass in den Zoopalast, der ungünstigerweise nur eine Kapazität von 350 Plätzen besitzt.
Medienvertreter, denen der Eintritt verwehrt wurde, waren angeblich am Boden zerstört. Der Spiegel berichtet von dramatischen Szenen, Gedrängel und Weinkrämpfen. Dabei scheint "Filth And Wisdom" letztlich gar nicht so sehenswert zu sein.
Die Pressekommentare zu der Tragik-Komödie reichen zwar von "einfach gestrickt" und "unglaubwürdig" (Welt) über "nicht originell", aber "ordentlich gemacht" (FAZ) bis hin zu "amüsantes und unterhaltsames Filmchen im Independent-Stil" (Stern), sehr viel Lob hat aber keiner übrig für Madonnas Regie-Erstling.
Zwar nicht so katastrophal wie ihre Schauspielerei, aber eben doch nur mittelmäßig sei der Film, so der Tenor. Darin dreht sich alles um drei Bewohner einer WG. Eugene Hütz, Mitglied der Band Gogol Bordello, spielt sich in der Story quasi selbst: Einen jungen Typen, der versucht, mit seiner Gypsy-Punk-Band das große Geld zu machen.
Vom großen Glück träumen auch seine Mitbewohner Juliette (Vicky McLure), die gerne den Waisenkindern in Afrika helfen würde und die unzufriedene Stripperin Holly (Holly Weston), die am liebsten Tänzerin werden möchte. Na, erkennt da irgendwer Parallelen zur Regisseurin?
Sympathiepunkte konnte Madonna dafür bei der Pressekonferenz sammeln, die der gestrigen Filmvorführung vorausging. Natürlich wurde sie bereits mit Applaus empfangen, die anschließenden Fragen beantwortete sie überraschend freundlich und gar nicht divenhaft.
Einen weiteren neuen Film habe sie bereits vollendet, so die hauptberufliche Sängerin begeistert auf die Frage nach neuen Projekten. Es handele sich um einen Dokumentarfilm, der in Malawi entstand, dem Heimatort ihres Adoptivkindes. Zum Abschied durfte Eugene Hütz noch ein Ständchen auf seiner Gitarre darbieten, zu dem Miss Ritchie heiter mitklatschte.
An welchem Ort "Filth And Wisdom" seine Zuschauer demnächst unterhalten wird, steht dagegen noch in den Sternen. Die frischgebackene Filmemacherin möchte den Film angeblich lieber über das Internet verbreiten, als ihn in die Kinos zu bringen.
4 Kommentare
Einmal. Einmal im Leben:
Erster!
das fettgedruckte will wohl die aufmerksamkeit des lesers erhaschen. die fallen einem schneller ins auge, und wenn man dann skandalöse wörter fett schreibt, wird der ganze absatz gelesen... meine meinung zum fettgedruckten. stören tuts aber ungemein
hat Madonna gesungen?
n Album rausgebracht?!
wieso war die ne Meldung wert?!
weil Fotografen und Groupies ne Krise bekommen haben?!
der Autor wohlmöglich auch?!
das Niveau der Meldungen sinkt durch derartige Ausflüge in die Klatschpresse...
@mad season (« Einmal. Einmal im Leben:
Erster! »):
Ich bin sicher, daß das vor einigen Jahren auch ein Spermium gerufen hat, als es auf die Eizelle Deiner Mutter traf.
Schon geil, sich ein Leben lang als Sieger zu fühlen, ne?
Gruß
Skywise