Die Gründer von Aggro Berlin unterstellen dem Rapper Falschaussagen, Bushido schildert die Anfänge seiner Beziehung mit Arafat Abou-Chaker.
Berlin (sco) - Im Prozess gegen Bushidos ehemaligen Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker gibt es neue Entwicklungen, wie unter anderem der Spiegel berichtet. Als wichtigster Zeuge und Nebenkläger sagte Bushido in der letzten Woche gegen Abou-Chaker aus, dem unter anderem vorgeworfen wird, den Rapper eingesperrt und geschlagen zu haben. Letzten Mittwoch sprach Anis Ferchichi, wie Bushido eigentlich heißt, über seine Zeit bei Aggro Berlin und behauptete, er habe sich 2003 von dem Label getrennt, weil dessen Mitgründer Halil Efe behauptet habe, die Recht am Album "King Of Kingz" zu besitzen, obwohl das nicht gestimmt habe.
Efe und seine Kollegen Jens Ihlenfeldt und Eric Remberg haben nun über einen Anwalt eine Unterlassungserklärung von Ferchichi gefordert, nach der er zwei seiner Äußerungen nicht wiederholen dürfe. Unter anderem gefiel ihnen die Darstellung nicht, sie hätten von Bushido 400.000 Euro verlangt, damit sie ihn vorzeitig aus seinem Vertrag entließen.
Bushido lässt Frist verstreichen
Der Spiegel zitiert Passagen aus der Forderung an Bushido, unter anderem: "Sie haben diese Behauptungen ersonnen, um unsere Mandanten in ein ungünstiges Licht zu rücken." Demnach gehen die Aggro Berlin-Gründer davon aus, dass die Aussagen des Rappers geschäftsschädigend für sie gewesen seien. Von Seiten Bushiods gibt es bisher keine Stellungnahme hierzu, die Frist, die Unterlassungserklärung zu unterzeichnen, hat er aber anscheinend verstreichen lassen.
Dem Blatt liegt weiterhin eine Klageschrift gegen Bushido vor, die die Label-Gründer bereits Ende 2019 eingereicht haben. Darin beziehen sie sich auf vermeintliche Falschdarstellungen in Bushidos Autobiographie und im dazugehörigen Film "Zeiten Ändern Dich". Auch hier beharren die Ex-Label-Chefs darauf, die Trennung sei anders abgelaufen als von dem Rapper dargestellt.
Besonders brisant ist dabei ein angeblicher Vorfall aus dem Jahr 2004. Bushido soll mit Unterstützung von Abou-Chaker und unter Androhung von Gewalt einen Auflösungsvertrag von Aggro Berlin erzwungen haben.
Neue Aussage von Bushido am Montag
Spiegel Online begleitete auch den Gerichtstermin am Montag, bei dem Bushido über die Anfänge seiner Verbindungen zu Arafat Abou-Chaka sprach. Demnach habe Ferchichi einen Stapel Dokumente zu dem Gerichtstermin mitgebracht, der wohl aus seinen Verträgen mit dem ehemaligen Label bestand. Nach seiner Darstellung habe er keine Möglichkeit gesehen, nach seinen Vorstellungen aus dem Vertrag zu kommen, weshalb er sich an die - wie der Spiegel zitiert - "Jungs aus Schöneberg" gewandt habe.
"Hamudi Wasserkopf" sei einer der Mittelsmänner gewesen, der ihn schließlich mit seinem Cousin und Clanchef Abou-Chaker bekannt gemacht habe. Abou-Chaker habe sich von Anfang an für Bushido und seine Probleme interessiert, bereits bei ihrem dritten Treffen seien sie gemeinsam zum damaligen Aggro Berlin-Studio gefahren, um die Unterschriften zu erzwingen. Laut Bushido sei er mit dem Clanchef alleine in das Studio gegangen, wo sie zuerst nur Eric Remberg antrafen. Dieser habe ohne größere Widersprüche den ihm vorgelegten Auflösungsvertrag unterschrieben.
Danach sei Halil Efe telefonisch eingeladen worden, diesen habe Abou-Chaker geohrfeigt und am Ohr gepackt, bis er schließlich unterschrieben habe. Als letztes sei dann Jens Ihlenfeldt im Studio erschienen, dieser habe Bushido laut des Spiegel-Artikels gefragt: "So soll es jetzt laufen?" Schließlich habe aber auch Ihlenfeldt unterschrieben. Den Darstellungen seiner ehemaligen Label-Chefs, er und Abou-Chaker seien damals insgesamt zu sechst gewesen und hätten eine Machete dabei gehabt, widersprach Ferchichi damit wohl.
Anschließend habe Abou-Chaker ihn wiedersehen wollen. In einem Auto sitzend, sollen die beiden Männer dann über die Beteiligung des Clanchefs an Bushidos zukünftigen Einnahmen geredet haben. Der Rapper habe damals vor einem Signing bei Universal gestanden, 50.000 Euro seien ihm versprochen gewesen. Abou-Chaker habe er davon 20.000 Euro angeboten, womit dieser aber wohl nicht zufrieden gewesen seien soll. Laut Bushido sei er "tierisch ausgerastet", wie der Spiegel zitiert.
Abou-Chaker habe von Bushido eine prozentuale Beteiligung aller zukünftiger Einnahmen verlangt. Bushido habe 20 Prozent vorgeschlagen, woraufhin der Clanchef wieder wütend geworden sein soll. Schließlich habe man sich auf 30 Prozent geeinigt, auch wenn Bushido eher von einem Zwang gesprochen haben soll. Auf die kritische Aussage des Richters, die Beziehung habe doch eher immer wie eine Freundschaft gewirkt, habe Bushido geantwortet, dass das nie so gewesen sei. Er habe von Anfang an keine freundschaftliche Verbindung zu Abou-Chaker gehabt.
4 Kommentare mit 23 Antworten
Das Karma kümmert sich sehr gründlich um Bubu, nice.
Ziel muss sein, dass er irgendwann verarmt mit Patrick im Dschungelcamp sitzt.
Dann doch bitte Promiboxen
Gab es da nicht auch so eine Promitanzshow?
gibts eigentlich noch die gerichtsshows im fernsehen?
Frauentausch mit irgendner Zecken-Family.
Inwiefern kümmert sich das Karma um Bubu? Als ob bei der Sache mit Aggro groß was rumkommen würde, was ihm wirklich weh tut. Imo eher ein ziemlich billiger Move, erscheint nicht am 11.9. (uh böse, 9/11 Provokation) Sonny Black II?
Naja, so ingesamt halt, bleibt ja kaum noch was unerwähnt in dem Prozess. Mag sein, dass die Aggro-Sache kein Biggie ist, ja. Und nochmal ja, diese "Gangster-Rap-Alben"-Releases zu 9/11 waren schon immer sehr mau, grad bei Bubu, ist ja gefühlt das 10te mal jetzt.
"Gangster-Rap-Alben"-Releases zu 9/11 (...)
Werden Alben nicht immer freitags released? Die letzten Freitage, die auf einen 11. September gefallen sind waren 2015, 2009 und 1998, letzteres noch vor dem Anschlag aufs WTC. Kann ja also so oft noch nicht vorgekommen sein, dass Bushido das Datum für ne VÖ missbraucht hat.
Bitte Spasstung sofort einstellen Morph, hm?
„Tatsächlich“ hat er von den beiden möglichen 11.9. nur 2009 für ne VÖ genutzt (CCN2), dafür gibts auf jedem Album mindestens 1,2 schlechte 9/11 Wortspiele, vielleicht rührt daher der Eindruck der Dauerpräsenz dieses Datums im Zusammenhang mit Bubu.
Das war 2003 vielleicht noch provokant, 2020 halt sowas von überholt wie Vettel.
Morphi mit berechtigter Detail-Schlaufuchs-Kritik.
Nervi dann direkt mit passender Antwort, all good.
SBII auf April 2021 verschoben inkl. herzzereißender Insta-Videonachricht von Bubu.
Patrick frohlockt.
Bushido ist ein Ehrenmann und die Vorwürfe sind freilich haltlos.
EGJ Label #1
*Garrivoice*
bubus peinliche märchenstunde...in seinen unzähligen videos im kreis der abc familie wirkt er nicht gerade wie ein opfer. jahrelang mit rücken den dicken gemacht und nun will er auf einmal das mißbrauchte schoßhündchen sein? lächerlich.
...und beim nächsten Müllrelease von diesem Opfer gönnst Du Dir wieder die Deluxe-Box und rennst ejakulierend durchs Kiez...Du definierst den Begriff der "Wendehalsigkeit" wirklich neu, wie soll das weitergehen? Morgen findest du dann plötzlich den Fettsack aus der Billy Wilder Allee scheisse? Wirklich peinlich.
Sodi hat in der Sache schon recht, in Sachen Wendehalsigkeit steht er Bubu aber wirklich in nichts nach.
habe seit der trennung vom abc-clan kein ernstgemeintes pro-bubu statement mehr abgegeben. von daher weiss ich nicht wovon ihr redet. aber ehrlich gesagt interessiert es mich auch nicht.
Du kannst also ausschließen, dass du die nächste Müllplatte des Informaten jubelpersermäßig abfeiern wirst? Es gibt immerhin belastbare Informationen, dass Du jeden Nacht unter einem Animus-Poster einschläfst, eingewickelt in eine EGJ-Bettdecke!
Also, ich schlaf eingewichselt in einer MannIN-Bettdecke mit dem Laut.de Avatar als Motiv. Es ist jede Nacht eine Freude!
@MannIN: yep, ich schließe sogar aus, dass ich sie jemals vollständig hören werde
Aber wieso eigentlich? Die ATMO ist doch immernoch Dieselbe, genauso wie die Holz Flows. Geht es Dir da nur um die Realness, weil du halt nur echte Gangsters unterstützen willst, oder wie rechtfertigst Du in dieser Sache deine überaus agile Halswirbelsäule?
Sodi windet sich wie ein Aal, dabei ist die Wendehalsigkeit real. Und so jemand labert von Rückgrat.. einfach mal dazu stehen, hm? Danke.
das hat unterschiedliche gründe. eines der letzten alben war ja komplett von gorex produziert d.h. mir gefällt die musik einfach nicht. den "holzflow" konnte ich mir seit jahren nur noch mit dem entsprechenden sound geben. und ja, ich kann mir niemanden supporten der da in den texten auf gangster macht aber gleichzeit seine alten homeys anschwärzt. nicht mal der alten zeiten wegen.
@argemongo: du musst grad den hals aufreissen...
Machete und Bubu sind irgendwie so zwei zusammenhängend wiederkehrende Dinge im Deutschrap, kann das?