Die harten Gangster von heute ficken in dieser Reihenfolge: das ganze Land, dein Geschäft, deine Gang, Rap und - natürlich! - deine Mutter.
Berlin (dani) - "Wer ist wieder hart? Wer macht wieder Gangsterrap?" Ja, keine Ahnung! Bushido jedenfalls nicht. Es sei denn, es ist im Jahr 2020 unter Ganoven wieder en vogue, Sprüche abzulassen, bei denen einem 2003 schon die Füße eingeschlafen sind. Immerhin mit dem Titel trifft der Mann, der seitdem immer wieder (und zunehmend immer noch unglaubwürdiger) behauptet, "Staatsfeind Nummer eins" zu sein, den Eindruck, den sein aktueller Erguss erweckt. Let's party like it's "2003":
Pardon, aber etwas Langweiligeres, Uninspirierteres, Schablonenhafteres als diesen Track (vom Video fang ich diesmal wirklich gar nicht erst an) ist mir wirklich schon lange nicht begegnet. Wäre ich nicht seit den frühen Neunzigern dabei, würde ich zudem behaupten: etwas lahmer und holpriger Vorgetragenes auch nicht. Angesichts der Darbietung, die Bushido und Juri hier abliefern, möchte ich wieder einmal Mach One zitieren, der (in einem ganz anderen Zusammenhang und über einen ganz anderen Kollegen) einst sagte, er habe "einen Flow wie ein Würfel".
Beachtliche Leistung
Finde tatsächlich beachtlich, dass sich im Jahr 2020 erwachsene Männer hinstellen und sich nicht end-bescheuert dabei vorkommen, die immer und immer gleichen Beleidigungen wiederzukäuen. "Ey yo, der Staatsfeind, ich ficke dieses ganze Land mit paar Zeilen", eröffnet Bushido eine Floskelparade, in deren Verlauf er außerdem dein Geschäft, deine Gang, Rap und - natürlich! - deine Mutter beglückt. Bushido scheißt dann noch auf Backspin und die Juice und pisst auf deinen Grabstein, soweit der Verdauungs-Report.
Namentlich schmäht Bushido in der Reihenfolge ihres Auftretens SadiQ, Shirin David, J-Luv, Fler und Rooz. Joah, ein echter, harter Gangster muss man vermutlich sein, um sich an mittelbekannten bis abgehalfterten Kollegen, einer erfolgreich rappenden YouTuberin, jedermanns Lieblings-Watschenbaum und einem Rap-Boulevard-Journalisten hochzuziehen. Wenn er wenigstens für eine*n davon eine kreative Beschimpfung hätte ersinnen lassen ... aber so: ein wirklich, wirklich trauriges Bild.
"Yeah, Deutschraps Resident, ja, ich komm' mit Juri." Die Frage "Wer ist dieser Junge?" nehmen mir die beiden in der Hook aus dem Mund. Echt, jetzt - wer war das noch gleich, der da angeblich als Gastgeber in diesem Trauerspiel von einem Track fungiert? Ahso, Bikini Bottom Mafia. Dann lass' mal runterzählen: Flashmob aufgebrachter SpongeBozz-Fans in der Kommentarspalte in drei ... zwei ... eins ...
Keine Katzen im Sack
Bei "2003" handelt es sich um die mittlerweile fünfte Auskopplung aus "Bratans aus Favelas 2". Es kann also tatsächlich niemand behaupten, dass Juri am 24. Juli die Katze im Sack zu verkaufen versucht. Wer, warum auch immer, auf weiteres Material von Bushido wartet: "Sonny Black 2" erscheint am 11. September.
10 Kommentare mit 4 Antworten
"Sag der B**** Shirin David sie sei nur ein Touri". Verdammt, die Line bleibt im Kopf.
Warum disst Bushido eigentlich so viele Leute, die ich entweder nicht kenne, oder die völlig ab vom Schuss sind? Also J-Luv? Sadiq? Srsly?
ich fordere dich hiermit dazu auf, die tracks des ehrenwerten rechtgläubigen sadiq zu hören bzw. nachzuholen oder für immer zu schweigen!
mashalllah excuse moi
sadiq ehrenmann. wer als kanake von der antifa besucht wird...
Gott, ist das schlecht und lächerlich.
Denke sowas kann in 2020 nurnoch garret fühlen.
Schlimm genug dass Du jemand wie Bushido mal gefühlt hast. Liegt aber wahrscheinlich nur daran dass Du beides bist
Irgendwie wirkt das auf so vielen Ebenen aus der Zeit gefallen dass es schon wieder Spaß macht.
Bushido ist fett geworden.
Hervorragend, Bu on point und voller nostalgischer Elemente
Rennen halt keine bunthaarigen lil amiclowns durch die gegend, also feierts laut und der bürobote nicht