Der legendäre Posträuber Ronald Biggs landete heute in London. Hosen-Sänger Campino hat einen Begrüßungsbrief an den alten Freund geschrieben und fordert dessen Freilassung.
Köln (tei) - "Seit wir Ronnie Biggs bei den Aufnahmen zu unserer LP "Learning English" zum ersten Mal trafen, ist er ein guter Freund", erzählt Campino. 29 Jahre Haft drohen Biggs noch für seinen Postraub - 2,6 Millionen Pfund, damals rund 28 Millionen Mark, mobste er 1963 aus einem Schnellzug. Im Kölner "Express" hat Campino ihn nun in Europa willkommen geheißen: "Hey, Ronnie. Wir denken an dich".
Aufmunterung tut Not, denn der berühmte Langfinger hat in England nicht viel Tolles zu erwarten. Drei Schlaganfälle hatte der 71-Jährige bereits zu überstehen, die Beute ist längst verbraten und auf der Insel blüht ihm nun Knast im Gefängnis-Krankenhaus. Nicht zuletzt sein arg angekratzter Gesundheits-Zustand hat ihn dazu bewegt, sich zu stellen - nach seinem spektakulären Gefängnisausbruch 1965 lebte er in Australien, Panama und Brasilien.
1991 spielten die Toten Hosen mit Briggs ihre Single "Carnival in Rio" in Brasilien ein. "Du hast genug gelitten", sagt Campino, "ich hoffe, dass dich die Engländer mit Respekt behandeln und dich schnell in Freiheit laufen lassen". Doch danach sieht es erst einmal nicht aus. "Du bekommst bald Besuch aus Düsseldorf", kündigt Campino schon einmal an - vielleicht ist Ronnie dann aber auch schon wieder ausgebüchst.
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