35 hoffnungsfrohe Anwärter singen und ringen unter karibischer Sonne um den Titel "Deutschlands nächster Superstar". Einen schickten Dieter Bohlen und Beisitzer bereits zurück nach Hause. Am Samstag wird weiter ausgesiebt.
Insel mit zwei Bergen (dani) - "Guck mal, nur schöne Leute, wir haben heute die Hässlichen eingesperrt." Den Eindruck aus der Purple Schulz'schen Mottenkiste könnte man angesichts der aktuellen Bilder aus dem Recall von "Deutschland sucht den Superstar" leicht teilen.
Als habe man die Kandidaten allesamt danach ausgesucht, in Bikinis und Badehosen an karibischen Bilderbuchstränden gut auszusehen ... Okay, abgesehen von Menowin Fröhlich vielleicht - aber der kann dafür ja auch singen.
Gesangstalent: Nebensache
Insbesondere bei der Auswahl der Kandidatinnen scheint Gesangstalent in diesem Jahr endgültig zur Nebensache verkommen zu sein. Die Ladys, die in der gestrigen Folge der Casting-Show vorgeführt wurden, hinterließen jedenfalls alle miteinander überhaupt keinen Eindruck.
Halt, nein - auch hier gibt es Ausnahmen: Kim Debkowski, die schon im vergangenen Jahr bis in den Recall gelangte, präsentiert sich zwar unsympathisch wie nie. Hinter der zentimeterdicken Make-Up-Fassade verbirgt sich jedoch wenigstens eine Ahnung von Stimmvolumen.
Monique Laroche und Maria Hering dagegen hauten gemeinsam den Lukas in Sachen Peinlichkeit. Die beiden Grazien inszenierten ihr Liedchen als Kaffeekränzchen. Fällt ja kaum auf, wenn man seinen Text aus einer Tasse abzulesen versucht.
Prädestiniert fürs Show-Geschäft?
Überhaupt - Texte. "Kein Schwein kann sich hier irgendeinen Text merken", so Dieter Bohlens resignierte Feststellung. Die Frage, wer zum Teufel diese jungen Menschen auf das schmale Brett gebracht hat, man könne "Popstar" werden, dabei aber außerstande sein, sich ein paar schäbige Zeilen zu merken, treibt nicht nur den Chef-Juror um.
Zumal es sich keineswegs um unbekanntes (oder gar neues) Material handelt, sondern um Titel, die ohnehin jeder, der sich auch nur halbherzig mit Popmusik befasst hat, auswendig herbeten kann. Ich spreche von "My Girl". Oder "Easy". Bitte! Und dann sind die Teilnehmer immer gleich "gestresst", müssen sich "entspannen", sich "ablenken". Ihr seid alle prädestiniert fürs Show-Geschäft. Echt.
Lichtblicke: Joel, Menowin und Mehrzad
Es zeichnet sich jetzt schon ab: Die Lichtblicke der diesjährigen Staffel finden sich unter den Jungs. Von Joel Havea war gestern zwar nichts zu sehen. Den Australier hat man sich bei RTL offenbar für den Samstagabend aufgespart.
Er zählt - gemeinsam mit Menowin (auch wenn sich der gestern nicht gerade mit Ruhm bekleckerte) und allen voran Mehrzad Marashi - zu der sich bereits absetzenden Spitzengruppe. Mit Recht, von diesen Chorknaben würde ich gerne mehr hören. Bei Kevin Rebstock greift dagegen das Missy Elliott-Prinzip: Fand ich beide geiler, als sie noch fett waren.
Ruhzdi Bojani fliegt raus
Ruzhdi Bojani rettete sein grandioser Auftritt im Casting mit abgewrackter Gitarre nicht mehr. Er patzte, beherrschte seine Lyrics nicht und wurde von der entnervten Jury als erster Recall-Kandidat nach Hause geschickt.
Da waren es nur noch 34. "Geschockt" reagierte die verbliebene Teilnehmerschar auf den Rausschmiss - als ob ein solcher nicht zu erwarten gewesen wäre.
Wettsingen in Schwetzingen reloaded
Vielleicht sollte ihnen doch noch einmal jemand die Regeln erklären: Am Samstag zeigt RTL die letzte Recall-Folge. Noch in der Karibik werden die verbliebenen 34 Kandidaten auf 25 eingedampft, die dann - ganz wie die großen Vorbilder - zum "Wettsingen in Schwetzingen" antreten dürfen.
Dasselbe werden - nicht erschüttert sein, liebe Mädchen und Buben - nur 15 Kandidatinnen und Kandidaten überleben. Die ziehen dann in die Live-Shows ein, die ab dem 13. Februar ausgestrahlt werden.
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