Während der Popkomm trafen wir Bela B., den Drummer der Ärzte, zum Interview in einem Kreuzberger Café. Der redselige Berliner plauderte mit uns über das Dasein als Vampir, den Humor seiner Band und die Eigenarbeit auf dem neuen Album "Jazz Ist Anders". Und dann haben wir noch ein exklusives Goodie für Euch.
Berlin (Berlin) (mmö) - Im Kreuzberger Café, in das die Plattenfirma zum Promotermin geladen hat, sitzen die drei Ärzte Bela, Farin und Rod gut abgeschirmt hinter einer hohen, dichten Hecke. Dennoch kann man im Vorbeilaufen bei genauem Hinhören Belas Stimme gut heraushören. Ein Beweis, wie sehr Die Ärzte aus Berlin (aus Berlin) zum popkulturellen Gut Deutschlands gehören. laut.de redete mit dem Drummer über seine Selbstwahrnehmung als Vampirtyp, Die Ärzte als Humorpolizei und die Rolle Rods.
Auf die Nummer "Das Licht Am Ende Des Sarges" angesprochen, in dem es um die Wahrnehmung seiner Persönlichkeit in der Öffentlichkeit geht, sagt Bela: "Erstmal musste ich ganz schön lachen, als mir diese Textzeilen eingefallen sind. [...] Es ist halt eine Irritation, und das ist das, was uns Spaß macht. [...] Sowas jetzt aus meinem Mund zu hören, ist eine Irritation, die ich selber so lustig finde und so abfeiere, wenn sich jemand selbst so vom Sockel stößt. Da wollte ich mit gutem Beispiel vorangehen. Tatsächlich habe ich mich, als ich den Song geschrieben habe, tierisch auf die Gesichter der anderen gefreut, wenn ich ihnen den Song vorspiele."
Offensichtlich haben sie also noch Spaß im Studio. Dabei sind sie selbst ihre größten Kritiker. Und das Trio hat klare Regeln für die Arbeitsweise: "Wir setzen uns immer Ziele und überschreiten die Studiozeit nicht. Vor ein paar Jahren sind wir dazu übergegangen, statt sechs Wochen drei Monate aufzunehmen. Also, zwei Monate aufzunehmen und einen Monat zu mischen. Länger machen wir dann auch nicht. Wenn sie dann noch nicht gut ist, wird sie auch nicht besser, wenn wir noch ein halbes Jahr länger im Studio sind. Es ist nicht die lange Studiozeit und das lange Feilen, das eine Platte gut macht."
An "Jazz Ist Anders" haben sie fast ganz alleine gearbeitet, einfach, um als Band wieder eine Einheit zu werden: "Die wichtigste Entscheidung war die, das Album alleine zu produzieren. Dadurch sind wir so dicht zusammen gerückt und hatten so viel Spaß, dass nach zehn Tagen der Vorschlag kam: 'Lass uns doch auf Außenstehende komplett verzichten!' Das ging soweit, dass wir dann auch die Fotos selbst gemacht haben. Einige Studiofotos haben wir dann mit Hilfe von Fotoassistenten gemacht, die eigentlich keine Assistenten sind, wie Jim Rakete. Es ist wirklich ein pures Ärzte-Album. Rau und reduziert."
Über Rod, der von vielen immer noch "nur" als der dritte Basser der Ärzte gesehen wird, sagt der lustige Vampir: "Eigentlich ist Rodrigo das erste vollwertige dritte Mitglied. Das haben wir natürlich Sahni auch zugestanden und Hagen hatte parallel ja sein Studium, deswegen war das nicht ganz so. Aber Rod ist halt der erste, den wir wirklich ernst nehmen. Als Konkurrent auch!" In voller Länge könnt Ihr das Ärzte-Interview demnächst auf laut.de lesen.
Für alle Ärzte-Fans, die nicht bis zum 2. November, dem Veröffentlichungstag von "Jazz Ist Anders", warten können, haben wir ein filmisches Leckerli, dass die Warterei um genau 1:39 Minuten verkürzt. Nur bei laut.de: Exklusive Eindrücke vom "Junge"-Videodreh!
11 Kommentare
rod ist auch ein besserer gitarrist (technisch gesehen)
Rod ist eindeutig der begabteste Musiker in der Band, ja.
rod mag ein begabter musiker sein. aber seine texte sind mies, er singt schlecht (miese stimme) und seine song sind oft auch nicht das gelbe vom ei. er sollte sich darauf beschränken, die anderen beiden bei ihren songs zu unterstützen.
@matze (« wieso? wir haben es zu youtube hochgeladen, dort war es am einfachsten unterzubringen ... was spricht dagegen? »):
was dagegen spricht ist doch klar. laut.de hats gemacht, also kann man ja in den comments erstma ne runde drüber meckern. das muss keinen sinn machen, es geht hier schließlich ums prinzip!
guter kommentar.
stimmt, so läufts hier!