Mehr Kinder als Betrunkene: Gisbert zu Knyphausen lud u.a. Get Well Soon, Sophie Hunger und Die Nerven aufs elterliche Weingut.
Eltville-Erbach (sla) - In Front des schon seit 1818 von der Familie zu Knyphausen betriebenen Weinguts Draiser Hof fallen vereinzelte Regentropfen auf den überdachten Merchandise-Stand.
Einige zwanzig Schritte weiter liegt ein ganz von heranwachsenden Weinreben umrahmter Garten - nur an einer Stelle von einem weißen Verkaufswagen unterbrochen, in dem in grünen Polohemden gekleidete Jugendliche die letzten Waffeln und Cappuccinos unters Volk bringen.
Get Well Soon und Sophie Hunger
Auch die Fläche vor der Bühne - eine von Picknickdecken und ein paar Rucksäcken übersäte Wiese - gewährt bei bewölktem Himmel einen angenehmen und zugleich allerlei Zerstreuung bietenden Aufenthalt.
Gerade bescherten Get Well Soon dem Heimspiel Knyphausen mit "You Cannot Cast Out The Demons" den erhabenen Schlusspunkt, den es verdient. Gastgeber Gisbert, einer von fünf Söhnen von Gerko Freiherr zu Knyphausen, hinkt auf die Bühne, mit Krücken aber glücklich, um sich von seinen Besuchern zu verabschieden. Sie waren wie immer zahlreich erschienen, obwohl der Singer/Songwriter dieses Jahr nicht selbst auftreten wollte.
Stattdessen lud er die Schweizerin Sophie Hunger ein, die im Heimspiel-Publikum wohl die meisten Fans versammelte. Es war ersichtlich, dass sie sich ihren absichtlich ein wenig ins Komische gezogenen Ansagen mit ganz besonderer Liebe hingab - um schließlich durch die Blume ein neues Gisbert zu Knyphausen-Album anzukündigen.
Die Spielfreude Der Nerven
Außerdem Die Nerven, die ihre unfassbare Spielfreude wie immer als engstehendes Dreiergespann auslebten, an ihrer Seite diesmal ein kleiner Junge mit giftgrünem Kapselgehörschutz und rotem Kuscheltier im Arm. Oder Enno Bunger mit seiner ganz in schwarz gekleideten Gefolgschaft. Oder David Lemaitre mit seinem fast schon vergessenen Wunderdebüt im Gepäck.
Was soll man über ein so gelungenes Wochenende eigentlich noch schreiben? Dass man dieses Liebhaber-Festival am besten selbst erleben sollte.
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