Zu den unscharfen Aufnahmen der Wackelkamera prahlen die Rapper mit Mord und Totschlag.

Paris (dol) - "Ich werf' Steine gegen Scheibe, das' ein Raubüberfall. Junkies zieh'n Steine von der Scheibe, taub überall." Mit Kaisa Natron treibt seit einigen Monaten ein weiterer ungeschlachter Sturmhauben-Rapper in der hiesigen Szene sein Unwesen. Bislang trat er vor allem im Umfeld von Haiyti auf, mit der er "8 Stunden Arbeit" auf "Mieses Leben" und die Single "Jil Sander" veröffentlichte. Für "Butterfly" kollaboriert er nun mit Rapper Kolja Goldstein, der in seiner Strophe mit ungelösten Morden prahlt, zusammenhanglos US-Politiker namedroppt und mit einer ausgesuchten Geschmacklosigkeit endet: "Wie sie uns're Häuser durchsuchen, wie damals die Deutschen nach Juden."

Wie praktisch alles, was um den Rapper herum geschieht, wirft auch das Musikvideo von Moonstarmedia jede Menge Fragen auf. Die Wackelkamera, verpixelte Gesichter und fehlender Fokus suggerieren erneut, dass hier hochgradig kriminelle Protagonisten das Video zwischen Tür und Angel abdrehen mussten. Auf der anderen Seite posieren sie ausgiebig vor touristischen Hotspots wie dem Eiffelturm oder dem Moulin Rouge. Für die Hörerschaft bleibt es spannend zu beobachten, ob Kolja Goldstein irgendwann aufklärt, wo die Grenzen der Authentizität verlaufen. Abgesehen von der jüngsten ZDF-Doku zeigte er sich bislang wenig auskunftsfreudig: "Wenn mich das LKA anruft, dann leg' ich wieder auf."

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laut.de-Porträt Kolja Goldstein

"Amsterdam, Rotterdam, Utrecht, 's-Hertogenbosch, wir holen es raus, Bruder, bergen den Stoff. Wir sind taub, Bruder, wer, wenn nicht Gott." Die Nachfrage …

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