Charles' Lieblingsband gab ihm einen Korb, nun kommen u.a. Lionel Richie und Katy Perry. Auch eine Krönungs-Playlist auf Spotify sorgte für Kritik.
London (jmb) - Seit über acht Monaten heißt der ehemalige Prince of Wales nun "King Charles III" und regiert als Monarch über das Vereinigte Königreich. Die Krönungszeremonie und die Festlichkeiten am Samstag sollen alles übertreffen, was in den letzten Jahrzehnten an royalen Festen und Veranstaltungen stattgefunden hat. Sie soll spektakulärer sein als die royalen Hochzeiten und größer als die Zeremonien zur Beerdigung der Queen.
Für so einen Anlass wünschte sich King Charles selbstverständlich nur das Beste vom Besten. Auch das musikalische Rahmenprogramm soll stimmen. Doch das gestaltete sich schwerer als gedacht. Zahlreiche angefragte Musikerinnen und Musiker erteilten den Royals eine Absage. Dazu gehören Harry Styles, Adele und sogar die Spice Girls, deren langjähriger Fan Charles ist.
Die Gründe für die Absagen sind unterschiedlich, vorwiegend wurden bereits geplante Konzerttouren und Terminüberschneidungen angegeben. Jedoch ist auch grundsätzliche Kritik an der Monarchie zu hören und könnte auch bei einigen Absagen eine Rolle gespielt haben. Angesichts der wirtschaftlichen Lage im Vereinigten Königreich stellen sich viele Bürgerinnen und Bürger die Frage, warum das Volk die Royals mit Steuern finanzieren soll. Auch die Frage, wie solch eine alte Institution mit ihren bizarren Traditionen in die heutige Zeit passt, steht im Raum.
Nick Cave rechtfertigt sich für Teilnahme
Der Australier Nick Cave rechtfertigte seine Teilnahme an der Krönung in seinem Newsletter "The Red Hand Files". Er fühle sich aus unerklärlichen Gründen mit dem britischen Königshaus verbunden. Zudem schwärmte er von der Queen und verriet, dass er bei ihrer Beerdigung geweint habe. Er sei "Kein Monarchist, kein Royalist und auch kein glühender Republikaner". Der Sänger wird nur als Gast an der Krönungszeremonie teilnehmen, auf der Bühne wird er nicht zu hören sein.
Zu den bekanntesten Acts, die am Sonntag beim großen Krönungskonzert in Windsor auftreten, gehören Lionel Richie, Katy Perry und Take That. Auch Opern-Legende Andrea Bocelli und Nicole Scherzinger sind Teil des Line-Ups. Für die Show wurde eine Bühne errichtet, die an den "Union Jack", die Flagge des Vereinigten Königreiches, erinnert. Das goldene Bühnendach soll eine Krone symbolisieren. Das Live-Konzert wird vom BBC übertragen, hierzulande kann man das Spektakel auf RTL, Sat1, ARD und WELT verfolgen. Die Show beginnt um 21 Uhr.
King Charles' PR-Abteilung veröffentlichte anlässlich der Krönung auch eine "Coronation Celebration Playlist" auf Spotify. Zu hören sind dabei unter anderem die Beatles mit "Come Together", Ed Sheeran mit "Celestial" und - natürlich - die Spice Girls mit "Say You'll Be There". Obwohl Charles formell das Oberhaupt von 54 Ländern ist, stammen nur drei der Songs nicht aus Großbritannien - der Rest des Commonwealth dürfte sich also eher schlecht vertreten fühlen.
Insgesamt wirkt die Playlist wie von PraktikantInnen gestaltet, die vor allem kein Risiko eingehen wollten. Doch auch das hat nicht so richtig geklappt: Ein Track von Dizzee Rascal wurde vermutlich deshalb wieder gestrichen, weil der Sänger im Herbst 2022 wegen häuslicher Gewalt verurteilt worden war. Und der Proclaimers-Song "I'm Gonna Be (500 miles)" stand ursprünglich auch in der Playlist, wurde jedoch aufgrund der "republikanischen Gesinnung" der Bandmitglieder wieder aus der Songauswahl entfernt.
3 Kommentare mit einer Antwort
Die Grußaugust-Jockel jucken halt keinen mehr.
„Insgesamt wirkt die Playlist wie von einem Praktikant gestaltet“: Hier muss auch ein Praktikant am Werk gewesen sein, korrekt heißt es nämlich einem Praktikanten…
Ich bin nicht so schlau aber hätte nach "gewesen sein" nicht ein Punkt kommen müssen? Mit "korrekt heißt es..." beginnt doch eigentlich ein neuer Satz. Du hast aber ein Komma dazwischen gemacht. Kann sein, dass ich mich irre aber das sieht komisch aus.
Manchmal frage ich mich, ob es uns in einer starken Monarchie besser gehen würde.