Den Lesern des Ox-Magazins ist Tom Tonk ein vertrauter Gefährte, hier stellt er regelmäßig seine musikalischen Betrachtungen "Raketen in Rock" an. Das Buch "Raketen in Dosen - 33 1/3 Platten für die Ewigkeit" kompiliert schon zum zweiten Mal 34 dieser äußerst amüsanten und unterhaltsamen Essays.
Konstanz (mmö) - Tom Tonk schreibt in der Punk-Institution Ox regelmäßig über seine "Raketen In Rock". Knapp sieben Handvoll dieser "musikalischen Betrachtungen" hat er jetzt zu "Raketen in Dosen - 33 1/3 Platten für die Ewigkeit" (Salon Alter Hammer, broschiert, 184 Seiten, €11,90)zusammen getragen. Schon zum zweiten Mal. Ging es in der ersten Ausgabe um Aerosmith, Lynyrd Skynyrd oder die Stranglers, widmet er sich jetzt den Fehlfarben, Peter Maffay und den Pogues. Halt allem, was zwischen AC/DC und ZZ Top passt.
Es empfiehlt sich, "Raketen in Dosen" nicht in der Öffentlichkeit zu lesen. Zumindest, wenn man um sein äußeres Erscheinungsbild besorgt ist. Denn immer wieder strapaziert Tonk mit seinen Ansichten und Beschreibungen die Lachmuskeln des Lesers dermaßen, dass es fast schon als Körperverletzung durchgeht. Vermutlich gibt es Krankenkassen, die in Zukunft keine Tonk-Leser mehr versichern.
Dass es in seinen Texten mitunter nur am Rande oder sogar überhaupt nicht um die titelgebenden Platten geht, scheint Tonk scheißegal zu sein. Und genau so wenig sollte es den Leser scheren. Bei Max Goldt beschwert sich schließlich auch niemand über Abschweifungen.
So erfährt man viele (reale oder fiktive) Anekdoten aus Tonks Leben, bekommt seine Ansichten über Karriere-Brüste mitgeteilt und liest von kalamitösen Bier-Tastings oder unfairen Pop-Quizzes. All das kredenzt der Autor in einer lockeren, unterhaltsamen und mitunter leichtfüßigen Sprache, so dass man bei einem Glas Rotwein und diesem Buch einen kurzweiligen Herbstabend verbringen kann.
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