Microsoft steigt ins Download-Geschäft ein, und auch Napster ist zurück. Bei den Download-Charts marschieren sogar die deutschen Labels einmal vorneweg.

WWW (joga) - Endlich kommt Schwung in das Geschäft mit den legalen Musikvertrieb im Internet. Apple hat es mit iTunes vorgemacht und ist mittlerweile bei der beeindruckenden Zahl von 125 Millionen Downloads angelangt. In dieser Woche zieht Microsoft nach, allerdings zunächst nur mit einer Betaversion - wie könnte es anders sein. Dafür hat man scheinbar ein anderes As im Ärmel: Medienberichten zufolge wird Bill Gates Firma der erste Web-Dienst, der Downloads der Beatles anbieten kann. Für die prominente Ware soll ein eigener Shop eingerichtet werden.

Der Aufschwung spült sogar den schon fast vergessenen Vorreiter Napster wieder nach oben. Dieser Tage stellte der vom Softwarehersteller Roxio wiederbelebte Download-Dienst ein "tragbares Abo" vor. Wer zwölf Monate lang jeweils 15 Dollar Miete für den Musikbestand von Napster To Go bezahlt, bekommt den Player gratis dazu geliefert.

Noch aber ist nicht alles Gold was glänzt. Dass etwa die deutschen Labels nun die Download-Zahlen in die Charts einberechnen wollen, ist von zweifelhaftem Nutzen. Viele große Fische wie die Beatles oder die Stones schwimmen ja noch gar nicht im Online-Meer. Sobald sie aber einsteigen, wird es noch enger in der Wanne, werden Titel wie "Yesterday", "Satisfaction", "Bridge Over Troubled Water" oder "Smells Like Teen Spirit" manchen Neuling aus den Top 100 verdrängen. Für junge Bands könnte es dann noch schwieriger werden, auf sich aufmerksam zu machen.

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