Im Landkreis Fürth steht ein Student unter Verdacht, eine Musiktauschbörse betrieben zu haben. Nach einem Hinweis der Phonographischen Wirtschaft beschlagnahmte die Polizei in seiner Wohnung acht PCs.

Fürth (ebi) - Bereits Anfang April hatte die Polizei die Wohnung des Verdächtigen im Landkreis Fürth durchsucht und acht PCs beschlagnahmt. Die Beamten wurden auf Hinweis der Hamburger Ermittlungsabteilung der deutschen Landesgruppe der International Federation of Phonographic Industry (IFPI) tätig. Diese hatte den Napster-Klon im vergangenen Jahr aufgespürt, Strafanzeige wegen Urheberrechtsverletztung erstattet und einen Durchsuchungsbeschluss erwirkt. Die Staatsanwaltschaft ermittelte die Identität des Studenten über die IP-Nummer und den Provider.

Strafrechtlich relevant sei vor allem das Ausmaß des Vergehens, so die Polizei. Der Angeklagte habe mit der Files-Sharing-Software Napster eine Tauschbörse betrieben und selbst tausende Soundfiles ohne Zustimmung der Rechteinhaber zum Download bereitgestellt. Laut IFPI boten über seine Server durchschnittlich 3000 Teilnehmer pro Tag wochenlang mehr als eine Million Musiktitel zum Download an. Gegen den Studenten wird nun ein Strafverfahren eingeleitet - nach Angaben des IFPI in einem solchen Fall das erste in Deutschland überhaupt.

Das Beweismaterial wird derzeit in Nürnberg ausgewertet. Polizeiangaben zufolge könnten dem Angeklagten in Zukunft vor allem zivilrechtliche Klagen der Rechteinhaber das Leben schwer machen. Die strafrechtliche Seite sei wahrscheinlich das kleinere Übel. "Das ist eine Warnung an alle, die dasselbe machen. Sie müssen mit Konsequenzen rechnen", betonte IFPI-Pressesprecher Hartmut Spiesecke.

Weiterlesen

MP3 Tauschbörsen für legal erklärt

Ein US-Gericht hat einen Antrag der Unterhaltungs-Industrie zur Schließung zweier MP3-Tauschbörsen abgelehnt. Derweil launchte der Computer-Hersteller Apple einen kostenpflichtigen Online-Musikvertrieb.

Noch keine Kommentare