Eine Schlägerei auf einem Konzert von Massiv im Juli 2007 hatte für zwei Besucher unangehme Folgen. Als Täter galt der Rapper himself. Der Fall kam heute vor Gericht.

Duisburg (vog) - "Wir Kanaken landen immer im Gerichtssaal". Diesem bösen Omen einer Textzeile des Rappers Massiv folgend, fabrizierte der 50-Cent-Verschnitt in den letzten Jahren immer wieder Schlagzeilen am Rande der Peinlichkeit. Im letzten Jahr die Verwicklung in eine Schießerei – einige mutmaßten dahinter eine sorgfältig platzierte Promoaktion – und bereits Mitte 2007 die Beteiligung an einer Massenschlägerei kurz nach Konzertbeginn in einem Jugendzentrum in Duisburg.

Nach einem Faustschlag auf der Bühne gegen Massiv kurz nach Konzertbeginn folgten der Rapper und seine Homies dem mutmaßlichen Täter und schlugen ihn und einen weiteren Mitflüchtling krankenhausreif. Im Polizeibericht war von anarchischen Szenen zu lesen: "Auf der Straße entwickelte sich eine Schlägerei, an der kurzfristig ca. 100 Personen beteiligt waren."

Doch die Rauferei, an der angeblich auch ein Schlagstock beteiligt war, traf die Falschen. Die beiden Ramponierten fühlten sich zurecht mies behandelt und erstatteten Anzeige gegen den mutmaßlichen Gangster. Vor Gericht bestand nun Klärungsbedarf über den genauen Tatverlauf. Hat Massiv mitgemischt oder 'nur' seinem Fußvolk den Marschbefehl erteilt, die Despoten zu lynchen.

Das Amtsgericht zeigte sich überzeugt von der Mitschuld des arabischstämmigen Pfälzers und verurteilte ihn wegen schwerer Körperverletzung zu acht Monaten Haft auf Bewährung. Die Unschuldsbeteuerungen des 26-Jährigen liefen nicht zuletzt aufgrund eines Fanvideos ins Leere, in dem er indirekt die Tat gestand: "Wir haben die Leute bekommen, wir haben sie fertig gemacht."

Fotos

Massiv

Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny)

Weiterlesen

Palästina Massive Kritik an Massiv berechtigt?

Rap-Schwergewicht Massiv wurde vor kurzem im Rahmen einer Hip Hop-Tour von verschiedenen internationalen Kultureinrichtungen in seine Heimat Palästina entsandt. Nun hagelt es Kritik aus Politikerreihen.

Massiv Rapper in Berlin angeschossen

Wie Massivs Plattenfirma verlauten lässt, wurde der Rapper gestern Abend im Stadtteil Neukölln auf offener Straße angeschossen. Der unbekannte Täter sei in einem Auto geflohen.

laut.de-Porträt Massiv

"Ihr wollt 'n Ghettolied auf'n Ghettobeat? / Komm nach Wedding, dann wisst ihr, wo das Ghetto liegt / Das ist mein Bezirk, geh von hier nicht weg / Liebe …

178 Kommentare