Die frisch wiedervereinigten Mötley Crüe blamierten sich am Dienstag bei den Video Game Awards bis auf die Knochen. Der Techniker, der die Background-Vocals einblenden sollte, hatte allem Anschein nach einen im Tee.
Los Angeles (alc) - Es sollte ein weiterer spektakulärer Auftritt im Rahmen der Reunion von Mötley Crüe werden. Standesgemäß rollten Nikki Sixx und Vince Neil auf aufgepimpten Choppern bei der Verleihung der Spike TV Video Game Awards ein und zeigten gleich zu Beginn, wer hier den Längsten hat. Lächerliche Teleskopgabeln und ordentliches, über die PA verstärktes Brummbrumm komplettierten den Klischee-Einmarsch. Mick Mars tauchte aus einer Bodenklappe auf, Tommy Lees Drumset schwebte von der Decke herab - alles paletti also, um die Crowd zu rocken.
Den ersten Song "Girls, Girls, Girls" legen die Vier denn auch ganz ordentlich aufs Parkett, natürlich inklusive typisch kalifornischer Gogo-Schlampen, die sich an obligaten Eisenstangen räkeln. Dann entert Snoop Dogg die Bühne und erklärt rappend, dass er Girls mag. So weit, so platt. Der größte Lacher des Abends folgt jedoch erst noch. Unter den Anfeuerungsrufen des Host-DJs und tosendem Applaus geht es mit "Dr. Feelgood" in die nächste Runde.
Da es Vince Neil live nicht auf die Reihe bekommt, die hohen Background-Passagen auch adäquat ins Mikro zu näseln, müssen die Parts eben vom Band kommen. An sich nichts besonderes, wenn der Tontechniker weiß, wann er seinen Einsatz hat und auf's Knöpfchen drücken muss. Just in dem Moment, als Neil die Zeilen "got a cozy little job, sells the mexican mob packages of candycaine" singt, trötet der Background unvermittelt über die Singstimme des Sängers. Sichtlich irritiert versucht die Band, wieder in den Rhythmus zu finden, aber vergebens.
Ein verdutzter Tommy Lee schaut fragend zu seinen Bandkollegen, während Nikki Sixx ins Mikro brüllt. Doch leider ist kein Ton zu hören. Der verantwortliche Techniker kann seinen "cozy little job" jetzt wohl an den Nagel hängen. Live ging der Fauxpas erste Sahne im Krawall der Band unter, der Fernseher (und nun das Internet) offenbarte jedoch die peinliche, mit Technikpannen gespickte Performance.
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