Nach kontroversen Aussagen zum Doku-Film "Babo - Die Haftbefehl Story" steht die Pop-Sängerin im Kreuzfeuer der Kritik.
Konstanz (jne) - Wer dachte, dass die Diskussion um "Babo - Die Haftbefehl Story" beendet ist, hat vermutlich nicht mit Nina Chuba gerechnet. Die Pop-Sängerin hat in ihrem Podcast "Die Leute Lieben Das" Zweifel bezüglich Haftbefehls Platz in der Musikszene geäußert und erntet dafür starke Kritik von Fans und Rappern.
Wörtlich sagte Nina: "Ich find schwierig, dass ein System gebaut wurde, oder erschaffen wurde, in dem Sucht so krass existieren kann. (...) Auch dass diese Sucht zu dem Charakter Haftbefehl gehört (...)." Ihrer Meinung nach könne die Kunstfigur Haftbefehl (bürgerlich Aykut Anhan) nicht aufrecht erhalten werden, ohne die Sucht: "Ich glaube, wenn er clean ist, kann er auch keine Karriere mehr haben". Eine kontroverse Aussage, die dem suchterkrankten Künstler bestimmt keinen Mut macht, clean zu werden.
Podcast-Kollege Momme Hitzemann, der auch Chubas bester Freund, Drummer und Produzent ist, findet, dass Haftbefehl dafür gemacht sei, ein Star zu sein - Sucht hin oder her. Die Pop-Sängerin widerspricht ihm: "Ich finde, bei jemandem, wo so viel Leid verbunden ist damit, dass er so eine krasse Figur ist, da weiß ich nicht, ob man dann dafür gemacht ist. Ich glaube eben, er ist überhaupt gar nicht dafür gemacht und muss das deswegen kompensieren."
Der offizielle TikTok-Account des Podcasts postete den Ausschnitt der Folge. Rapperkollege Kardo nimmt Haftbefehl in den Kommentaren in Schutz und macht darauf aufmerksam, dass alle Künstler auf Dinge angewiesen sind: "Nina kann auch nicht ohne Songwriter".
@dieleuteliebendas Kann es Haftbefehl ohne Sucht geben? @ninachuba @mommelmann ♬ Originalton - dieleuteliebendas
Fard äußert seine Wut auf die 27-Jährige in seiner Instagram-Story: "(...) Ich wollte kurz durch Bildschirm greifen ... ging leider / zum Gück nicht ...", während Sierra Kidd seinen Glauben an einen nüchternen Aykut auf X/Twitter postet: "Ich bin zu 100% überzeugt, das ein mensch IMMER die kurve kriegen kann und grade haftbefehl seine beste musik noch vor sich haben könnte wenn er es schafft clean zu bleiben. was für ein comeback das wäre wenn er wie gucci mane superfit back kommt! bin nicht auf ninas seite da."
ich bin zu 100% überzeugt das ein mensch IMMER die kurve kriegen kann und grade haftbefehl seine beste musik noch vor sich haben könnte wenn er es schafft clean zu bleiben. was für ein comeback das wäre wenn er wie gucci mane superfit back kommt! bin nicht auf ninas seite da
— kidd (@kidd) November 11, 2025
Übertrage man diese Theorie auf suchtabhängige Musik-Legenden wie Amy Winehouse, Michael Jackson oder Kurt Cobain, wären die Musiker*innen ebenfalls fehl am Platz, erklärt ein User in den TikTok-Kommentaren. Ein anderer User meint, Hafti kompensiere nicht seinen Erfolg als Rapper, sondern die schwere Kindheit.
Das Thema beendet Chuba mit den Worten: "Aber ich weiß nicht, wir wissen ja alle nicht. Wir diskutieren ja."













9 Kommentare mit 8 Antworten
Und ohne Make-up kann sie nicht vermeiden, dass man sie in der örtlichen Grundschule abliefert.
Aber ernsthaft eine sehr dumme Aussage. Auch wenn man keinen Künstler Schmerz wünscht, kann es dunklen Texten sicherlich noch mal Wirkung verleihen, wenn er eben keine pulverförmige Fluchtmöglichkeit nutzt, sondern den Scherz darin kanalisieren muss.
Aber das lässt sich natürlich schwer nachvollziehen, wenn man die Lieder anderer Autoren nachsingt.
Tsk tsk tsk, manche Zoomer haben echt noch nicht gelernt, wann man besser mal die Klappe hält.
Ich möchte ihr entgegen treten und sagen, dass die größten Künstler unsere popkulturellen Geschichten gebrochene Seelen waren, die ihr Schmerz und Leid in ihrer Kunst ausgedrückt haben. Nicht jeder davon hat es (leider) überlebt.
Aber sowas versteht ein wohlbehütetes, privilegiertes Mädchen aus gutem Elternhaus nicht.
Das widerspricht doch ihrer Aussage gar nicht. Verstehe den Rant hier nicht. Legitime Aussage, die man teilen kann oder nicht. So wie die ganze Doku und Persona sehr ambivalent rezipiert werden können.
Dass Du ihre Aussage mit Deinem Kommentar bestätigst, ist Dir bewusst, oder?
Sehe ich anders. Ich beziehe mich nicht exakt auf Haftbefehl, dem ich alles gute Wünsche und hoffe, dass er seine Sucht überwindet und noch ein langes und gesundes Leben mit seiner Familie genießen kann.
Mein Punkt ist, dass es neben dem ganzen öden Popsternchen meistens die Künstler herausstechen und am interessantesten sind, die es deutlich schwieriger im Leben hatten und mit sich hadern.
Das genaue Gegenteil dessen was ich beschrieben habe (was wegen meiner auch Nina sagt) ist doch, dass wir nur noch aalglatte, fröhliche und psychisch gesunde Menschen aber ebenso langweiligen Menschen wie Nina Chuba Kunst machen lassen bzw uns anhören. In einer perfekten Welt würden Künstler auch ohne Traumata tolle Musik schaffen nur ist diese Welt alles andere als perfekt.
Ich will auch gar nicht sagen, dass wir mehr gebrochener Künstler brauchen. Ich finds nur frech aus ihrer privilegierten Position heraus, die dazu belanglose Popliedchen trällert, ein Urteil zu erlauben ob Hafti auch ohne Drogen schafft noch gute Musik zu machen.
Für Dich ist also Haftbefehl, auf den Du Dich angeblich gar nicht explizit beziehen willst, im Vergleich zu ihr ein ganz großer Künstler, weil er "gebrochen" und sie "privilegiert" ist.
Liest Du eigentlich, was Du für einen Schwachsinn schreibst und fällt Dir wenigstens auf, dass Du Dir alle paar Sätze selbst widersprichst?
Dass Du nicht kapiert hast, worauf sie sich bezieht, ist offensichtlich auch allen außer Dir selbst klar.
"Aber sowas versteht ein wohlbehütetes, privilegiertes Mädchen aus gutem Elternhaus nicht." lol. als ob amy whinehouse oder pete doherty nicht wohlbehütet und privilegiert waren
Bin da bei Chris. Oft hilft es ja, sich das mal wirklich anzuhören. Nina Chuba sagt, sie glaube, dass die Person und Kunstfigur Haftbefehl gar nicht ohne die Sucht aufrecht erhalten werden könne. Wenn er clean werde, könne er keine Karriere mehr haben. Ich glaube, der Ausgangspunkt (Satz 1) ist unzutreffend (aber bietet keinen Anlass für einen solchen Gegen-Rant - außer den, sich selbst vermarkten zu wollen), die Prognose (Satz 2) mag stimmen, ich teile sie nicht.
Ausgangspunkt: die Karriere/der Erfolg fußt nicht auf der Sucht, sondern auf der Musik plus Attitüde. Die Kunstfigur besteht ja nicht aus "dem Junkie", das ist ja nicht die Story. Klar ging es bei ihm um Jibbits, um Weißes, Braunes etc., aber doch eher als radikal-realistische Darstellung mit allen Tiefen (des Tickerlebens und des Konsums). Er rappte (auch) über Junkies, nicht als Junkie.
Die Prognose: wenn er sich erholen kann, warum soll er dann nicht an alte Zeiten anknüpfen können? Das wird, ich hoffe er hat diese Chance, eine Frage der "Mode", des Marketings, des Zeitgeistes etc. sein, ob er als cleaner Haftbefehl Erfolg haben kann. Ich sehe seine Stärke ja in der schonungslosen Beschreibung der Realität (die ja irgendwie auch in der Doku - bei aller berechtigten Kritik - zum Ausdruck kommt). Das in Songform aus seiner eigenen Feder, warum nicht? (Oder auch was anderes; das Potential hatte er jedenfalls, hoffentlich hat das Koks nicht zu viele irreparable Schäden hinterlassen.)
Kunst folgt keiner Logik. Da kann jeder soviel meinen wie er will
Zudem sind Süchte äusserst komplex. Die Doku bildet 2 Jahre ab, wos halt extrem rund ging. Selbst seine Frau meinte doch, dass Leute nicht irgendwas reininterpretieren sollen was sie gar nicht wissen können
Rapper-Karrieren sind manchmal schneller auserzählt, als man denkt. Biggie und Pac sind jung gestorben
Sie wurde zudem gefragt und hat einfach nur ihre Einschätzung geteilt
ich denke leider hafti hat v.a. auch deswegen seine karriere, weil er genrefremden akademikern prima in den besuch im sozialzoo ermöglicht hat. wegen seinen ghetto-esperanto-raps, seiner street cred gemixt mit seiner sympathischen art wurde er komplett durchs feuilleton durchgereicht und man konnte seine musik prima auch auf der studi wg party laufen lassen bzw hipster millenials ihn unironisch ironisch feiern
Nina Chuba ist eine brillante, autodidacktische Psychoanalytikerin.