Vorsicht, unfreiwillige Komik: Die Haarmetal-Experten der Mötley Crüe haben eine Petition gegen die Reduzierung von Paris Hiltons Strafe auf 23 Tage Gefängnis an den Start gebracht. Dumm nur, dass deren Sänger Vince Neil dereinst selbst einmal sehr glimpflich davon kam. Und damals starb sogar ein Mensch.
Los Angeles (alc) - Mötley Crüe und der Alkohol führen eine lange und dauerhafte Verbindung. Sie sind unzertrennlich und verstehen sich sehr gut. Nur schade, dass bei dieser Ehe auch unverhältnismäßig viel Gehirnmasse drauf ging. Anders ist die Posse nicht zu erklären, die die Herren gerade in Kalifornien abziehen. Aber der Reihe nach.
Vor kurzem wurde bekannt, dass das Society-Girl Paris Hilton nicht die vollen 45 Tage Strafe im Gefängnis absitzen muss, sondern lediglich deren 23. An diesem Punkt setzt die Groteske ein. Die Band unterstützt nämlich eine Petition an Gouverneur Arnold Schwarzenegger, in der gefordert wird, dass Hilton gefälligst ihre volle Strafe absitzen muss. So weit, so albern. Lächerlich und in höchstem Maße unverschämt wird die Chose allerdings, wenn man sich das ganze einmal genauer betrachtet.
In besagtem Pamphlet heißt es zur Begründung nämlich, dass Paris "wissentlich und bereitwillig das Gesetz gebrochen habe." Bassist Nikki Sixx beschwert sich zusätzlich darüber, dass die New York Times über die Fan-Petition berichtet, die eine Strafreduzierung fordert. "Warum verschwendet die Times Platz und berichtet zweimal über die Petition, die sie aus dem Gefängnis rauspauken möchte? Schließt euch Nikki Sixx an, um echte Künstler zu unterstützen und nicht Schlampen wie Paris Hilton!"
Gut gebrüllt, Löwe! Nur hat Sixx ein Problem, und zwar eines mit seinem Langzeitgedächtnis. Oder erinnert er sich nicht mehr daran, 1983 zugekokst und nackend mit seinem schmucken Porsche gegen einen Masten geknallt zu sein? Ok, das kann man noch in etwa nachvollziehen, da außer ihm und seinem Ego niemand zu Schaden kam. Anderes gilt für seinen Bandkollegen und Sänger Vince Neil. Ebenjener war 1984 volltrunken mit Freunden unterwegs als er seine Karre in ein entgegenkommendes Auto fuhr. Es blieb nicht beim Blechschaden, Kumpel Razzle von der Band Hanoi Rocks starb bei diesem Unfall. Anstatt für Ewigkeiten in den Bau zu einzufahren, musste Neil gerade einmal lächerliche 30 Tage absitzen, 200 Stunden Sozialdienst leisten und 2,6 Millionen Dollar Schadensersatz zahlen.
Und jetzt kommt der vollkommen verblödete Nikki Sixx ins Spiel und fordert die vollständige Strafe für das It-Girl. Wir fordern stattdessen die Einweisung von Sixx in die Geschlossene. Wenn der Anlass nicht so tragisch und grotesk wäre, könnte man eventuell über die Forderung lachen.
54 Kommentare
Recht hat er. Gut, sein Backround spricht nicht gerade für Ihn. aber mal ohne witz... diese Schla*pe hat gefälligst die komplette Zeit abzusitzen. Und gefälligst auch im normen Knast und nicht in einem gesonderten Trackt. Was geht denn ab??? Keine Sau kümmert sich darum, wenn normalsterbliche in den Bau wandern, ganz gleich aus welchem Grund. Kaum kommt ne millionenschwere Nutte ins Spiel, werden die Wattebällchen geformt...
kotzen könnte ich
bist du sicher, dass du den ganzen artikel gelesen hast?
naja, ganz so einfach isses ja auch nicht. der herr sixx hat schon ordentlich dreck am stecken, der herr neil sogar noch mehr. grundsätzlich kann ich meinem vorangegangenen mitschreiber nur zustimmen, auch wenn ich der meinung bin, dass so eine petition dann doch eher von anderen prominenten als der mötley crüe promoted werden sollte.
aber wirklich ernst zu nehmen ist die ganze chose ja eh nicht. was mich aber etwas ärgert, ist die doch stark wertende wortwahl von laut.de. sowas wie "der völlig verblödete herr sixx" muss doch nun in der öffentlichkeit nicht wirklich sein, und wenn, dann sollte man sich doch bei artikeln über paris hilton zum beispiel eines ähnlichen vokabulars bedienen.
hochachtungsvoll,
Jack in the Box
Nun wer die Hochzeiten dieser Bands nicht mitgemacht hat, wird wohl auch nie den Spirit of Rock´n`Roll verstehen. Das kann man halt nicht kaufen oder "downloaden".
Hier geht es um Musik als Gesamtkunstwerk.
(musste in einigen konversationen der letzten Zeit feststellen das Musik nicht mehr als Kunstform verstanden wird, spooky oder?)
Zugeknallt oder nicht, den "test of time" haben sie überstanden und sind Legenden. Und wer hat schon Grammys oder einen Platz in der Rock `n `Roll Hall of Fame als Beweis für das musikalische Können vorzuweisen?
Frau Hilton ist in ein paar Jahren vergessen genau so wie die Superstars von heute. Entwicklung unerwünscht. Oder glaubt jemand das eine Plattenfirma z.B. einen musikalischen Entwicklungsprozess über Jahrzente dulden wird?
Da ist es doch einfacher mit klinisch reinen Produktionen den Konsum der Leute zu steuern.
Aber manche Leute können damit ja mehr anfangen.
Und solange Bohlen über Talent entscheiden darf, sind meine Horrorvisionen aus den 80ern leider heute bittere realität.
Irgendwas läuft doch hier schief.
Ich verweise da auf ein Interview auf der Bonus DVD von Monster Magnet in der Limited Edition zu "Monolithic Baby" wo Dave Wyndorf den Nagel genau auf den Kopf trifft, als es um die Entwicklung im Musikbusiness geht.
Long live Rock´n´Roll!
Und warum erzählst Du uns das alles? Darf ein Rockstar jetzt deshalb unter Drogen am Strassenverkehr teilnehmen? Oder erst dann, wenn er in der Hall of Fame ist?
Leute totfahren hat nix mit Musikbusiness zu tun. Grammy hin oder her.
Aber deine Beiträge lesen sich irgendwie so wie "Wenn Rockstars sich zuknallen und Scheisse bauen, dann ist das cool. Wenn Paris Hilton das macht, dann ist das nur Scheisse."
@Stevierock (« Sixx ist Rockstar und als Rockstar hat man diverse Facetten die mit normalem Verstand kaum zu begreifen sind. »):
nich jeder kann ständig auf alc und koks sein, um das zu begreifen und mitzufühlen. mal abgesehen davon das "rockstars" genauso peinlich sind, wie solche opfer aus der glamourwelt.