Richie Ramone, der ehemalige Schlagzeuger der Punkband Ramones, verklagt das Management der Band sowie einige Online-Musikhändler. Sie sollen Songs, die er für die Band schrieb, ohne seine Zustimmung übers Internet verkauft haben.
New York (drei) - Richard Reinhardt, besser bekannt als "Richie Ramone", von 1983 bis 1987 Schlagzeuger bei der legendären Punkband Ramones, verklagte am Freitag einige Online-Musikhändler wie Wal-Mart, Apple und RealNetworks, sowie das Management der Band bzw. deren Lead-Gitarristen John Cummings "Johnny Ramone".
Grund sind sechs Songs, die Reinhardt während seiner Zeit bei den Ramones schrieb und deren Rechte er, wie er selbst sagt, nie völlig an die Band abgab. Zudem habe er auch einem Online-Verkauf der Titel nicht zugestimmt. Der ehemalige Drummer beansprucht deshalb rund 900.000 US-Dollar an Tantiemen für die Songs.
Reinhardt gehörte nicht zu den Gründungsmitgliedern der Ramones, sondern übernahm den Part des Schlagzeugers für fünf Jahre. Von den vier ursprünglichen Ramones ist nur noch der erste Schlagzeuger Tommy Ramone, bürgerlich Tamás Erdélyi, am Leben. Dieser fungiert sozusagen als der Nachlassverwalter der Ramones, von denen am 28. September eine Doppel-DVD mit dem Titel "It's Alive 1974 – 1996" erscheint.
7 Kommentare
es ist echt bitter, wie "legenden" sich immer wieder finanziell ausschlachten lassen... der gute herr wird wohl einfach mal wieder pleite sein...
Dem guten Herr stehen die Tantiemen zu. Das Geld ist bei ihm besser aufgehoben als bei den Online-Musikhändlern.
allderdings
@JamesD (« es ist echt bitter, wie "legenden" sich immer wieder finanziell ausschlachten lassen... der gute herr wird wohl einfach mal wieder pleite sein... »):
Im Falle (Johnny) Ramones ist es weitaus bedauerlicher, wie sich Legenden politisch ausschlachten lassen. Gerade eine Band, die in hohem Maße durch den Kult um die einzelnen Personen zur Legende wurde, muss es sich auch im Nachhinein gefallen lassen, dass man öffentlich gemachte Aussagen ("I think Ronald Reagan was the best President of our lifetime", "God bless President Bush, and God bless America!”) oder Zugehörigkeiten (zum Beispiel zu der ulktrakonservativen Waffen-Lobby-Vereinigung NRA, zu den Republikanern) kritisch hinterfragt. Hätten sie einfach nur Musik geamcht wäre es ihre Privatangelegenheit.
es war sicher ein wenig stereotyp zu meinen er sei wieder pleite, aber dennoch befürchte ich trotzdem dass es so ist. jeder darf seine meinung haben, ob die jetzt so super begründet ist, nunja^^ in meinem fall jetzt halt ma nicht
@Häretiker («
Und dass Johnny sich hat "politisch ausschlachten" lassen, wir als uns Europäer wohl immer verborgen bleiben. Wir stecken da nun mal nicht drin, Reagan und Bush sind nicht unsere Präsidenten gewesen. »):
"Politisch ausschlachten" ist hier auch der falsche Begriff. Sorry. Die zitierten Äußerungen entsprechen schlicht und einfach seiner politischen Haltung.
Worum es geht, ist die Mythenmaschine, die Kult- und Legendenbildung. Man könnte es auch nüchterner "Markenetablierung" nennen. Oder philosophisch hochtrabend "Symbolaufladung".
So stehts ja auch im Laut-Portrait: "Die Band, eine Legende. Vier Typen, Jeans, Lederjacken, Topffrisur. Rock'n'Roll. Punk. Hits.". Dann das berühmte "Gabba Gabba Hey", auch ein Markenzeichen, und so sickert dieses Bild einer prototypischen Punkband langsam ins Generationenbewusstsein, bis es niemand mehr hinterfragt. Es veträgt sich einfach nicht mit politisch rechtskonservativen Ansichten.