Während sie am Freitag auf den Konzertbeginn wartete, fiel eine 23-Jährige in Ohnmacht und starb kurz darauf. Swift zeigt sich "von Trauer überwältigt".

Rio de Janeiro (jmb) - "Ich fühle mich von Trauer überwältigt", schrieb Taylor Swift am Samstag in ihrer Instagram-Story. Der Popstar habe erfahren, dass ein Fan vor dem Konzert in Rio de Janeiro am 17. November gestorben sei. Ana Clara Benevides wurde nur 23 Jahre alt.

Die Todesursache ist bislang ungeklärt. Bekannt ist, dass Benevides im Stadion vor Konzertbeginn über Unwohlsein klagte. Kurz darauf verlor sie das Bewusstsein und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, wo sie kurze Zeit später an einem Herz-Kreislauf-Stillstand verstarb. Derzeit wird untersucht, ob sie an Überhitzung starb. Aufgrund der derzeit anhaltend starken Hitze wurde der zweite brasilianische Termin von Swifts "Eras"-Tour um zwei Tage auf Montag verschoben.

Wie die Bild-Zeitung berichtete, wurden inzwischen schwere Vorwürfe gegen den brasilianischen Konzertveranstalter Time For Fun (T4F) laut. Dieser habe den Fans trotz Ausnahmetemperaturen von bis zu 40 Grad Celsius das Mitbringen von Wasserflaschen verboten. Im ausverkauften Nilton Santos-Stadion, das eine Kapazität von 60.000 Besuchern hat, soll die gefühlte Temperatur fast 60 Grad erreicht haben.

Außerdem habe der Veranstalter die Sicherheitsvorkehrungen des Sportstadions missachtet. Der Veranstaltungsort sei nicht für Konzerte konzipiert worden. Die Bühne und Leinwand hätten einige Ausgänge und Türen, die für die Lüftung unerlässlich seien, versperrt. T4F hat sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Die Zeitung Folha de S. Paulo berichtete von rund tausend weiteren Menschen, die im Zuge des Konzerts in Ohnmacht gefallen seien. Während ihres Gigs legte Swift mehrfach Pausen ein, um das Ordnungspersonal zu bitten, den Fans Wasserflaschen zu reichen.

Bei ihrem nächsten Auftritt am Sonntag widmete Taylor Swift der verstorbenen Benevides den Song "Bigger Than The Whole Sky". Bei der Darbietung kämpfte die Sängerin hörbar mit den Tränen.

Brasiliens Justizminister Flávio Dino verkündete am Samstag auf Twitter einen Beschluss der Regierung, der sofortige Hilfsmaßnahmen einfordert. Ab sofort soll es erlaubt sein, "Wasserflaschen für den persönlichen Gebrauch" mitzubringen. Zudem nahm er die Konzertveranstalter in die Pflicht: Diese sollten von nun an kostenloses Trinkwasser bereitstellen, das für alle Konzertbesucher leicht zugänglich sein muss: "Es ist inakzeptabel, dass Menschen leiden, ohnmächtig werden und sogar sterben, weil sie keinen Zugang zu Wasser haben."

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