Den TV-Moderator Stefan Raab könnte ein Scherz teuer zu stehen kommen: Die Münchener Staatsanwaltschaft beantragte einen Strafbefehl über 150.000 Euro. Das Opfer selbst klagt auf 90.000 Euro Schmerzensgeld. Raab könnte sogar in den Knast wandern. Dennoch plant Pro Sieben neue Shows mit dem Entertainer.
München (ben) - Stefan Raab steht wieder mal Ärger ins Haus. Der Entertainer muss möglicherweise 150.000 Euro für derbe Witze über eine junge Mutter zahlen. Einen entsprechenden Strafbefehl beantragte die Münchener Staatsanwaltschaft. Als Alternative zur Geldstrafe drohen 30 Tage Knast.
Im September vergangenen Jahres hatte Raab Bilder der gebürtigen Türkin Nil Schaller auf dem Weg zur Einschulung ihrer Tochter gezeigt - mit einer Schultüte in der Hand. Raabs Kommentar: "Unglaublich oder? Die Dealer tarnen sich immer besser." Schaller, die laut der Rheinischen Post in der Folgezeit sogar von Junkies nach Drogen gefragt wurde und ihren Job in einem Restaurant verlor, reichte schließlich Klage ein.
Am 31. März beginnt vor dem Landgericht in Berlin der Zivilprozess: Schaller fordert 90.000 Euro Schmerzensgeld. Die Münchner Staatanwaltschaft knöpft sich Raab zudem wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht vor.
Prozesse wegen seiner teils geschmacklosen Späße sind Raab nicht fremd. An die Essener Schülerin Lisa Loch musste der Moderator zusammen mit seinem Sender 70.000 Euro zahlen. Der neue Fall droht Raabs bisherige Rekordmarke allerdings zu sprengen.
Dennoch möchte Pro Sieben seinen TV-Rüpel als Zugpferd weiter aufbauen. Senderchef Dejan Jocic plant 2005 mehrere Shows mit Raab, unter anderem eine Art "Wetten, dass ..?" für junge Zuschauer, meldet Focus Money. Dieses Unterfangen dürfte ungefähr so einfach werden, wie eine Hipster-Version des Musikantenstadls zu erschaffen. Wetten?
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