Der Heilige Acker: Korn, The 69 Eyes, Testament, Alligatoah, Opeth, Behemoth, viel Bier und etwas Schlamm.
Wacken (dp) - Das Wacken Open Air im hohen Norden hat nach mehrtägigem Warm-up heute endlich die Pforten zu allen Bühnen geöffnet: Bei bestem Kaiserwetter strömen die Metalheads auf den Acker.
Kam es im vergangenen Jahr aufgrund des katastrophalen Wetters noch zu einem Anreisestopp, der Abbruch des Festivals stand sogar zur Debatte, ist heute keine Wolke am Himmel zu sehen.
Der Pool? Überfüllt
27 Grad im Schatten und Sonnenschein: Wacken kennt nur Extreme. 2023 ein pures Schlamm-Massel, 2024 nun also Wackiki Beach. Rain fällt aus, es gibt nur Shine und so ist das Accessoire der Stunde die faltbare Wasserflasche, denn das oberste Gebot ist und bleibt: 'Stay hydrated!' Und damit ist nicht (nur) der Gerstensaft gemeint, der in Wacken bereits mittags in Strömen fließt. Zur Abkühlung steht den Feiernden zum Glück ein Pool zur Verfügung, der gleichwohl schon jetzt mehrfach wegen Überfüllung geschlossen werden musste.
Viele Besucher:innen sind bereits in den vergangenen Tagen angereist und dank des neu eingeführten Access Passes ließ sich auch der obligatorische Anreisestau weitestgehend vermeiden. Das Konzept sieht vor, dass die Anreisenden den Ankunftstag vorab terminieren und im Gegenzug besagten Access Pass bekommen. So können die Veranstalter die KFZ-Flut vorausplanen und die Flächen dynamisch öffnen.
Die Louder Stage ist fest in Frauenhand
Bei den Bühnen hingehen bleibt alles beim Gewohnten: Die drei Mainstages - Harder, Faster und Louder - bieten den 85.000 Fans ein buntes Programm der harten Musik. Am Mittwoch ist Letztere fest in Frauenhand. Den Anfang machen zur Mittagsstunde Crystal Viper, gefolgt von den phänomenalen Butcher Babies. Nach dem krankheitsbedingten Ausstieg von Carla Harvey übernimmt nun Heidi Shepherd komplett den Gesang und zeigt, dass sie der Rolle als alleinige Frontfrau gewachsen ist. Im Verlauf des Sets springt sie gar selbst in die Menge und initiiert einen Pit, der sich gewaschen hat.
Auch The Warning liefern astrein ab. Die drei jungen Frauen aus Mexiko haben richtig Bock und rocken mit ihren Fans das Wacken. Suzi Quatro fungiert hier als Headlinerin. Nonchalant und verschmitzt steht die R'n'R-Koryphäe mit ihrer Gitarre hinter dem Mikro und schaut sich immer wieder neugierig um: Ihr Lächeln hat sie auch mit 74 Jahren nicht verloren.
15:30 Uhr: eine emotionale Achterbahnfahrt
Während Girlschool noch rocken, versammeln sich viele Fans an den Gates zum Infield. Um 15:30 Uhr ist es dann endlich soweit: Unter tosendem Gebrüll stürmen die Metalheads den heiligen Rasen, als ginge es um ihr Leben. Ein Ereignis, das jedes Jahr auf Neue Gänsehaut verursacht. Einige küssen den Rasen, andere vergießen ein paar Tränchen. Wacken ist und bleibt eine emotionale Achterbahnfahrt.
Nun wird auch die Faster Stage bespielt, den Anfang macht Bülent Ceylan und Band. Ein Auftritt, der die Gemüter spaltet. Natürlich ist der süddeutsche Comedian sympathisch, wirkt mit seiner Band aber vollkommen deplatziert. Mehr Stand-up als Musikshow, bettelt Ceylan gar die Zuschauenden an, sie mögen skandieren "Wacken hat den Papa lieb", da seine Töchter fürchten würden, das Wacken-Publikum könnte ihn nicht mögen. Ob das wichtigste Metalfestival der Welt der richtige Rahmen ist, um die Familienkarte zu spielen? Fraglich.
Flogging Molly machen es im Anschluss viel besser, sie verzaubern das Publikum geradezu mit ihren Irish-Folk-Songs: Bis in die letzten Reihen sieht man die Menschen tanzen, sich unterhaken oder einfach eine gute Zeit haben. Bei den Headlinern In Extremo kracht es permanent, die Mittelalterrock-Band hat jede Menge Pyro und gute Laune am Start. Sänger Das Letzte Einhorn kündigt zudem drei neue Songs des kommenden Albums "Wolkenschieber" im Liveset an. Das Publikum reagiert begeistert, ein mehr als gelungener Abschluss des ersten offiziellen Wacken-Tags.
Mr. Big und The Sweet könnens noch
Nach dem Female-Wednesday ist der Donnerstag der Tag der altgedienten Acts wie Sweet, Accept, Mr. Big oder Axel Rudi Pell. Dass die alten Herren noch immer rocken, zeigen vor Allem Mr. Big und Sweet. Wahnsinn, welche Show diese Bands noch immer liefern. Natürlich ist Wacken nur komplett mit den legendären Skyline, die die Faster Stage eröffnen und jedes Jahr noch gefühlt eine Schippe drauflegen.
Die Louder Stage wird wegen Überfüllung geschlossen
Alligatoah ist nach 2022 bereits zum zweiten Mal beim Wacken am Start. Zur besten Sendezeit bespielt er wieder die Louder Stage und die Veranstalter haben sich mächtig verkalkuliert. Nach der Hälfte seines Sets müssen beim Wacken erstmals die Zugänge zur Bühne gesperrt werden: Der Bereich vor der Louder Stage ist heillos überfüllt. Die Nachricht kommt per Push-Message aufs Handy und wird auf den LED-Leinwänden der Faster und Harder Stages angezeigt.
Der Ex-Rapper zieht mit seinem neuen Metalsound die Massen an, das textsichere Publikum feiert den Märchenerzähler ab. So viele Crowdsurfer hat man während des ganzen Festivals noch nicht gesehen: Die Fans bilden gar Menschentürme und surfen - im wahrsten Sinne des Wortes- stehend auf den Bäuchen anderer Metaller. Selbstgebastelte Schilder werden in die Höhe fereckt, unzählige Circlepits gestartet. Mit Songs wie "Wer Lacht Jetzt", "Niemand", "So Raus" (leider ohne Fred Durst) oder "Weiße Zähne" zeigt Alligatoah, dass er den Genrewechsel erfolgreich gemeistert hat. Die überschüssige Aggression entlädt er, indem er sein Bühnenbild, das einem Büro ähnelt, zertrümmert. Seine Band trägt Anzug, der Sidekick Battle Boi ein Headset und der Chef selbst? Knallroter Rollkragenpulli samt Fake-Fur-Mantel. Ohne Frage der Abriss des Tages.
Scorpions für die Massen - und Doro
Die Headliner des Donnerstag sind die Altmeister von den Scorpions. Die Band aus Hannover hat mittlerweile sage und schreibe 59 Jahre Musikbusiness auf dem Buckel und schrieb mit Hits wie "Wind Of Change" oder "Rock You Like A Hurricane" Rockgeschichte. Das spiegelt auch die Besucherzahl vor der Harder Stage wider: Menschen, soweit das Auge reicht. Gefühlt sind 90 Prozent der 85.000 anwesend, um Klaus Meine, Rudolf Schenker, Mickey Dee und Co. live zu sehen.
Meine ist mit seinen 76 Jahren noch hervorragend bei Stimme, nur bei genauem Hinsehen merkt man ihm sein Alter ein wenig an. Seine Kollegen sind ebenfalls topfit, die Gitarrensoli kicken noch genauso wie vor Jahrzehnten, auch die Bühnenpräsenz passt nach wie vor. Nach gut anderthalb Stunden stand dann plötzlich ein Überraschungsgast auf der Bühne: Doro supportet die Scorpions bei "Big City Nights".
Bei besagter Wiedervereinigungshymne "Wind of Change" liegt sich das Wacken in den Armen, mitpfeifen klappt allerdings weniger. Dafür sitzt der Text bei Zugaben wie "Still Loving You" und "Rock You Like A Hurricane". Im Anschluss gibt es eine beeindruckende Drohnenshow namens "Growling Creatures", die Werbung für den Erhalt bedrohter Tierarten machen soll. Eine tolle Sache!
Soundprobleme bei Opeth
Im Gegensatz zum frühen Abend sieht die Louder Stage bei Opeth relativ verwaist auf, dabei sind die Progmetaller bekannt für ihre gute Liveshow. Heute hapert es allerdings am Sound, der viel zu leise und unausgeglichen wirkt. Schade, denn musikalisch stellen die Schweden definitiv ein Highlight im Line-Up dar.
Freitag: Rolli-Crowdsurfer und Gene Simmons
Der Auftritt der Blues Pills am frühen Freitagnachmittag wird einigen Fans in reger Erinnerung bleiben: Eine Rolli-Fahrer:innen-Trasse wird gebildet und die Fans dürfen mit tatkräftiger Unterstützung der Security ebenfalls mal in den Genuss des Crowdsurfens kommen. Rührend, was Wacken hier möglich macht. Diese Geste ist nur eines der Highlights, die dieses Festival so besonders machen.
Üblicherweise kennt man Gene Simmons nur mit Gesichtsbemalung als KISS-Bassist, in Wacken spielt er nun solo auf der Harder Stage. Die Posen sitzen natürlich trotzdem. Er spricht das Publikum auf Deutsch an, das habe er in der Schule gelernt. Die Zuschauer:innen freuts. Neben eigenen Songs erfreut sich das Publikum auch am Motörhead-Cover von "Ace Of Spades" und dem KISS-Klassiker "Rock n Roll All Night". Trotzdem bleibt der Auftritt irgendwie cringe, spätestens, als Simmons Kinder auf die Bühne holt und das elfjährige Mädchen fragt, ob es einen Freund hat und ihr attestiert, wie hübsch sie sei.
Männer weinen bei Blind Guardian
Die Power-Metaller von Blind Guardian ziehen am Abend vor allem männliche Fans vor die Faster Stage. Die sympathischen Krefelder begeistern bei glasklarem Sound mit Klassikern wie "Valhalla" und "Nightfall". Bei der Bombast-Ballade "The Bard's Song" fließen beim ein oder anderen Metaller die Krokodilstränen. Harte Männer ganz weich.
Wacken-Debüt für Korn
Ihr Wacken-Debüt geben im Anschluss Korn auf der Harder Stage. Im Adidas-Trainingsanzug betritt Sänger Jonathan Davis die Stage und die Nu Metaller legen direkt mit ihrem unverwechselbaren Sound los. 'No fillers, just killers' heißt die Devise der US-Amerikaner, und sie zeigen, warum sie seit über 30 Jahren erfolgreich im Geschäft sind. "ADIDAS", "Freak On A Leash" oder "Falling Away From Me" drücken live unfassbar und verwandeln das Wacken in eine Höllengrube.
Aber nicht allen Zuschauer:innen gefällt der für das Festival vergleichsweise moderne Sound. Nicht wenige verlassen das Infield vorzeitig. Wollen sie etwa zu den Gothic-Rockern von The 69 Eyes? Verwunderlich wäre es nicht, denn die Finnen liefern auf der W:E:T Stage einen soliden und attraktiven Gig ab. Sänger Jyrki, ganz cool mit Sonnenbrille und Signature-Haarpracht, flirtet mit dem Publikum, während Jussi und Konsorten die Rockstarposen perfektioniert haben. Ein Ausflug in die goldenen Zeiten der Schwarzkittel beschließt den Abend. Wer lieber eine Metal-Oper bevorzugt, bleibt derweil bei den Hauptbühnen, wo Edguy-Mastermind Tobias Sammet mit seinem Projekt Avantasia am Start ist.
Testament und Behemoth liefern die Gigs des Tages
Trotz solider und kurzweiliger Auftritte von Tankard und den Metal-Gamern von DragonForce kommen die Gigs des Abschlusstages von den Trash-Metallern Testament sowie der Extreme-Metal-Combo Behemoth. Die etwas härtere Gangart am Samstag tut dem Festival nach den vielen Powermetal-Bands an den Vortagen sichtlich gut.
Nur der Wettergott scheint etwas gegen die öffentliche Huldigung des Gehörnten zu haben und schickt erstmal einen kräftige Dusche. Frei nach dem Motto: 'Kein Wacken ohne Schlamm' bilden sich vor den Bühnen sofort schmodderige Pfützen, in die sich einige Metalheads direkt hineinwerfen.
Weitere sehenswerte Auftritte des Tages kommen von den Black-Metal-Veteranen Cradle Of Filth und Mayhem. Die Anhängerschaft des Höllenfürsten ist somit auf allen Bühnen gut vertreten. Den letzten Headlinerslot des Festivals besetzen die Architects, die ein würdiges Abschlusshighlight darstellen.
Inklusion und Diversität
2024 zeichnet sich Wacken nicht nur durch eine verbesserte Organisation aus, sondern auch durch eine ständig erweiterte Inklusion: Neben der Crowdsurfing-Aktion für Rolli-Fahrer:innen war bei mehreren Auftritten etwa die Gebärden-Dolmetscherin Laura Marie Maaß am Start. Die Wacken Foundation und ihre Partner:innen werden ebenfalls immer sichtbarer. Diese positiven Entwicklungen geben dem riesigen Festival so eine persönliche Note mit. Auch musikalisch traut sich das Festival immer mehr zu: Korn als Headliner zu listen, ist ein Schritt zu mehr Bandbreite, ebenso wie der legendäre Auftritt von Alligatoah sowie das Mash-up von Hämatom und Finch Asozial. Außerdem ist der Female-Wednesday auf der Louder Stage definitiv ein wichtiges Statement in der Männerdomäne Metal.
Der Vorverkauf für 2025 startet heute um 20 Uhr - die ersten Bands stehen fest
Der Vorverkauf für das Wacken 2025 startet direkt am Sonntag, 4. August um 20 Uhr. Und wieder ist davon auszugehen, dass die Tickets innerhalb kürzester Zeit ausverkauft sind sein werden. Für das Festival, das vom 30. Juli bis 2. August stattfinden wird, sind bereits 34 Bands bestätigt, darunter Gojira, Saxon, Papa Roach, Apocalyptica und Machine Head. Der Ticketpreis bleibt mit 333 Euro stabil. See you 2025!
Fotos/Text: Désirée Pezzetta.
11 Kommentare mit 32 Antworten
Auf diese Bilder freu ich mich immer ein Jahr lang.
+1, bin jedoch froh, dass uns das Bild von dem überfüllten Pool erspart geblieben ist; die Vorstellung, wie sich da massenweise schwitzende, ungeduschte und natürlich rotzbesoffene Drachenlords in so einem kleinen Planschbecken suhlen schlägt mir anders auf den Magen, die pure Hölle:D
Ich gönne euch eure Freude, aber ohne übertriebenes Waffengelaber, würde ich mich ob der Crowd jederzeit für ein Metalfestival entscheiden.
Als ich früher auf so kram wie Rock im Park bin, waren die ambitionierteren Metal Dudes die angenehmsten Nachbarn, haben sich gelassen 25 Bier am Tag reingepfiffen ud einander Pornohefte vorgelesen, während sich der Rest gegenseitig ins Zelt gepisst hat.
Aufs Splash Gelände würde ich mich tatsächlich nur mit Spitzhacke und Axt trauen.
Das stimmt, ich war 2008 und 2009 auf dem Splash!, weil wir die Tickets über den Vater meiner damaligen Freundin geschenkt bekommen haben. Beide Male echt übel, aber 2009 war nochmal übler wegen der ganzen Leute die wegen Imbiss Bronko da waren. Sexuelle Belästigungen und Schlägereien en Masse, brennende Zelte und sonstiger Müll und generell eine für mich gefühlte absolut feindselige Stimmung, sobald es dunkel wurde. Hab nach 2009 gesagt, dass man mich das nächste Mal bezahlen müsste, um da nochmal hinzugehen. Immortal Technique und noch paar andere zu sehen war naise tho.
Hab als Vergleich ansonsten auch nur Fusion 2008 und 2011, das war Zucker, u.a. weil da einfach so gut wie nicht gesoffen wurde, kp, wie das heuer so ist, und so kleine lokale Festivals die nicht kommerziell ausgerichtet sind. Aber Splash! wirklich nur noch mit Reizgas, Tonfa und Schutzkleidung.
Metalheads alle fett und ungewaschen.
Auf Rapfestivals nur Gewalt.
Die AfD‘isierung der älter werdenden „Altvorderen“ schreitet voran.
War immer gern beim W:O:A und dort auch immer gern im Freibad. Habe da einfach keine Selbstachtung
"nach mehrtägigem Warum-up"
Auch mehrere Tage werden nicht reichen, um die Frage nach der Daseinsberechtigung dieses Festivals klären zu können. Aber immerhin schon mal ein vernünftiger Ansatz.
Warum überhaupt Up, wenn es doch auch ein Leben lang viel bequemer, ohne jede Anstrengung oder vorab aufzunehmenden Schwung immer weiter down gehen kann?!
Wir müssen uns Sisyphos als einen peacigen Stiser vorstellen.
Lacke Dosenplörre saufen und sich mit beleibten Schitznacken im Schlamm suhlen, als Belohnung gibts dann Alligatoah als Mainact
Hatte da zwar etwas in der Richtung im Hinterkopf, aber hab trotzdem kurz geglaubt, Alligatoah als Kopfstricher sei ein Witz. ;/ Dürfte aber kein Problem gewesen sein, wenn Bülent Ceylan das Publikum vorher ordentlich aufgeheizt hat. Klappt wunderbar.
Alles verbitterte Zyniker hier. Bleibt wohl nicht aus als Hiphop-Fan... No front.
Die schlimmsten zynischen Motzereien über Wacken hab ich bisher von Metal-Fans gehört, die mit diesem Fasching dort nichts mehr anfangen können.
Für mich waren wie erwartet Opeth der ABSOLUTE Höhepunkt des Wacken. Dass die auf der Louder zeitgleich mit den Scorpions gespielt haben, war eher unglücklich gewählt. Auch Korn waren wie erwartet beeindruckend. Vor 20 Jahren hatte ich sie das letzte Mal im Stadtpark Hamburg gesehen. Das war noch etwas anderes. Sweet, die Blues Pills, sowie Blind Guardian haben mich ebenfalls überzeugt. Das bleibt vorerst mein zweites Wacken, da mich Staub, Wetter und Menschenmengen doch körperlich extrem beansprucht haben. Man wird nicht jünger...
Red Fang? Baroness? The Warning? Irgendwas davon gesehen? Wie war es?
Fair call, wenn mensch schon ma jemanden findet, der aus dem diesjährigen Line Up Opeth als persönlichen Höhepunkt benennt. Those are rare.
Red Fang waren ebenfalls super, aber die haben Samstagnachmittag gespielt, also am 4. Festivaltag und es fing an zu regnen. Da war die Energiekurve bei mir persönlich am unteren Rand. Waren trotzdem super! Baroness hätte ich gerne gesehen, die haben sich aber überschnitten mit Blind Guardian und Gene Simmons, und da musste ich hin, um quasi überhaupt noch eine Chance zu haben, bei Korn vorne stehen zu können. Da wurde es sehr schnell sehr voll. Die Überschneidungen waren dieses Jahr ganz übel.
Dieser Kommentar wurde vor 2 Monaten durch den Autor entfernt.
Das Festival an sich ist wie immer super organisiert. Ich konnte sogar mit dem Auto am Mittwoch noch zu meinen Leuten fahren, die seit Sonntag bereits da waren. Die Securities waren da mega entspannt und locker. Das war nicht selbstverständlich! Das Wetter war extrem heiß, aber viel besser als durchgehender Regen natürlich! Sanitäranlagen sind je nachdem, wo man campt ausgelastet. Da müsste noch mehr passieren... Alles in allem ein gutes Event, wobei mir 4 Festivaltage zu lang sind. Danach ist man echt richtig erledigt und 333€ + 33€ KfZ Pauschale sind natürlich echt ne Ansage für nachstes Jahr...
War mal ein echt gutes Festival (das letzte mal vor so ungefähr 10 Jahren). Damals: Gute Bands, authentische Fans, entspanntes Umfeld.
Heute: Mittlerweile nur der Metal-Ballermann-Ersatz für Studenten, die auch mal laut sein wollen. Merkt man an so einem Scheiß wie „Hämatom vs Finch“.
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Bin ich bei dir!
2024 war auch vorerst mein letztes Wacken. Zu groß, zu viele unangenehme Leute, sogar ein paar Nazis. Es ist eine Kommerzveranstaltung geworden. Auf das Meiste, was dort dargeboten wird, kann man verzichten. Auf den Bildschirmen wird für die Wacken Kreuzfahrt und für den Wacken Urlaub auf Malle geworben, zusammen mit Thomas und Holger, die auch kurz auf dem Bildschirm gezeigt werden. Bier 5,50€, Nudel-Box 11,50€.
BIER 5,50€!!!
Bin schon seit Jahren auf keinen Festivals mehr. Wacken war ich noch nie, obwohl grundsätzlich schon interessant. Lese hier immer fleißig mit, wundere mich ab und zu aber nehme recht gelassen mit, wie sich das alles entwickelt.
Aber DAS hat mich jetzt echt nachhaltig schockiert...
Ja gut, der Bierpreis ist leider mittlerweile auf Festivals - auch auf kleineren normal. Hab ich zwei Wochen vorher bei nem kleinen Open-air Event auch bezahlt. Es ist eher die Gesamtentwicklung, die nervt. Überall wird der Kunde ausgequetscht und das Ganze unter der Verkleidung einer Metalcommunity, die zusammen gehöre. Das ist alles ne Menge Unsinn, damit die Marke läuft. Das Wacken mag mal sehr gemeinschaftlich orientiert gewesen sein, aber heute ist das ein riesiger Zirkus. Männer mit Bärten, Wickinger, Jeansjacken mit Patches, Methörner und Metalmusik reichen vielen, damit sie noch an ein Gemeinschaftsgefühl glauben, welches dort dem Kunden vorgegaukelt wird (ich glaube auch, dass die ursprünglichen Organisatoren daran glauben!). Das Monster ist zu groß geworden und die meisten Anteile gehören heute dem Monster.
Die Wacken Kreuzfahrt
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&…
Ich finde laut.de sollte den User "DerWeiseHai" dort nächstes Jahr als Undercover Journalisten hinsenden, unter der Auflage jeden Tag einen mehrstündigen Vlog von dem Spektakel anzufertigen.
Aber Obacht Craze: "Als Souvenir im Hafen gekaufte Flaschen Alkohol werden von unseren Kollegen an Bord während der Reise verwahrt und nach dem Ende der Kreuzfahrt wieder ausgegeben. Es ist nicht gestattet, mitgebrachten Alkohol mit auf die Kabine zu nehmen."
"sogar ein paar Nazis"
Sieht man sogar hier im Slide, und ich wage mal zu behaupten, dass ich noch ein paar mehr erkennen würde, als der gemeine laut.de-Nutzer, wenn ich da wäre.
Wacken Kreuzfahrt
Kann mir echt wenig Schlimmeres vorstellen...
Ach komm schon. Nimm einfach den lautuser mit. Der ist in der rheinischen Metalszene seit den frühen 80ern verwurzelt und kann dir sicher als Genredolmetscher zur Seite stehen. Die 50000 Liter bier die an Bord vorrätig sein müssen, sollten euch doch überzeugen können. \m/ \m/
Weiterhin könnt ihr da zB auch Metal Yoga mit duftenden Madames vollführen oder euch beim Metal Wellness entspannen.
Habe 5min in diese Doku reingeschaut...das ist so ein ultrakrasser Top-Level Cringe, wirklich unfassbar. Wie sie ihren Meddl-Krach abfeiern und ihre tolle Szene jubelpersern...
In den YT Kommentaren ist mir das hier aufgefallen:
"...beinahe jede Minute erfüllt mich leider mit Fremdscham und als bereits am Anfang jemand ernsthaft mit nem Sea Sheperd Pulli über ein Kreuzfahrtschiff lief war mir klar, wo die Reise hingeht.."
Das beschreibt es wirklich sehr sehr gut.
Alle haten die Doku in den Kommentaren, top, freue mich schon, die später zu schauen! Bin sehr gespannt, was es mit der schwedischen Bergsteigerin auf sich hat
Naja, da geht es darum, dass die ganzen Eddls und Wingos sich beschweren, dass man in der Doku mal 3min keine angetrunkenen Ü50 Drechenlards sieht.
Na toll, jetzt hab ich auf den Link geklickt umwerfe natürlich umgehend mit Anzeigen für Metal-Merch und Metal-Kreuzfahrten bombardiert
umwerfe = und werde
Dieser liebe Greise Hai, er kennt so viele großartige Ausdrücke wie Eddls und Wingos (was auch immer), aber offenbar immer noch stinkig dass man seinen Drachenlord ihm madig gemacht hat,hm? Offenbar bist du diesem Herrn Winkler noch geistig unterlegen da du nicht mal sein Pseudonym richtig ausschreiben kannst. Gönn dir noch n Ofenkäse, du bist auch ein wertvoller...wichtiger...naja ein Mensch.