Chartmusik schränkt die Kreativität ein, wollen Studien herausgefunden haben.
Edinburgh (mhe) - Laut jüngeren Studien soll nun endlich der empirische Beweis für das vorliegen, was sich manch einer schon lange gedacht hat: Popmusik macht dumm!
Pop heute banaler als früher
Genauer gesagt wird Menschen mit einem Faible für Popmusik weniger Kreativität bescheinigt. Schon 2008 stellte dies der schottische Forscher Adrian Nort von der Heriot-Watt Universität in Edinburgh fest, nachdem er in drei Jahren 3.600 Probanden in 60 Ländern befragt hatte.
Nicht zum ersten Mal wird behauptet, dass die kommerziell erfolgreiche populäre Musik von heute den Chartstürmern von vor fünfzig Jahren qualitativ hinterherhinkt. Doch wie soll das empirisch fassbar sein? Die Antwort: Heute finden sich in den Songs weitaus weniger Variationen, was Harmonien, Tempo, Lautstärke und Gesang betrifft als noch einige Dekaden zuvor bei den Beatles. Auch was die Tonarten angeht, wird heutzutage gerne gespart, während der Lautstärkepegel stattdessen in die Höhe geschraubt wird.
Kinder besonders beeinflusst
Musik soll außerdem einen weit größeren Effekt auf Heranwachsende haben als andere Medien wie Film, Computer oder das Fernsehen. Hier könnt ihr euch selbst ein Bild machen.
App vergleicht College-Noten mit Musikgeschmack
Hören intelligentere Menschen tatsächlich per se eher Beethoven oder Radiohead als Beyoncé? Traut man dem aktuellen Projekt des App- und Softwareprogrammierers Virgil Griffith, dann ja! "Music that makes you dumb" erhebt weder Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit noch auf verlässlich bemessene Datenerhebung, aber geht der selben Frage nach dem Zusammenhang zwischen Hirnschmalz und musikalischen Vorlieben auf den Grund.
Dabei werden die durchschnittlichen College-Noten ausgewählter amerikanischer Unis in Relation zu den zehn Musik-Acts mit den meisten Facebook-Likes von Studenten dieser Unis gesetzt. Das Experiment läuft nun schon seit einigen Jahren, jetzt wurde auch eine Grafik mit den Ergebnissen auf der Seite von Virgil Griffith veröffentlicht:
Kasabian-Sänger genervt von braven Rockstars
Dass allerdings Rocker ihren Alltag zwingend kreativer gestalten bestritt unlängst erst Kasabian-Sänger und Gitarrist Serge Pizzorno:
"Es gibt nichts Deprimierenderes als eine Band zu sehen, die auf einem Festival von der Bühne kommt, backstage geht, den Laptop aufklappt und online shoppt. Und die ein wenig Hühnchen und Brokkoli isst."
Der Alternativ-Vorschlag des vorangehenden Vorzeigerockers lautet demnach:
"Ich denke dann: 'Willst du nicht einen Drink nehmen? Ein Massaker veranstalten?' Und sie sagen: 'Ne, Junge, lass mal. Ich muss auf mein Gewicht achten'. Fuck, du verdienst es nicht, diesen Job zu machen!"
Was lernen wir also aus all dem: Im Jahre 2014 macht Pop dumm, und Rocker sind langweilig.
8 Kommentare mit 19 Antworten
Wieso sollte man auch nicht auf einen Rockstar hören, dessen Frisur aussieht, wie eine russische Fellkappe? Der Mann wird wohl wissen, was sich gehört.
Guter Einwand!
und der dann noch Micki Krause covert!
Es sollte generell mehr getrunken werden. Nicht nur asl Musiker, auch im büro
@MEGAMANMILENIUM:
Wie - Du arbeitest nüchtern?
Gruß
Skywise
verwundert mich jetzt auch.ohne morgens bei der tanke zu halten, um mir ne schachtel boonekamp zu gönnen, müsst ich im büro erst gar nicht auflaufen.
http://youtu.be/NPQgNzaBaYM?t=1m5s
Ve-lo-ci-raptor! Du alte Scheiße!
und Hip Hop macht dumm, gewaltbereit und impotent!
Naja in gewisser Weise nachvollziehbar. Ich persönlich glaube, Kommerz hat dafür gesorgt, daß Rock und Pop Ihr Herz verloren haben. Ob man deswegen gleich dumm ist? Eins ist sicher, Kommerz hat uns fest im Griff und die Aufgabe der Musiker heute wäre es eigentlich uns daraus zu helfen.
Früher war der Kommerz größer, ich meine, dieses ominöse "Früher" hat Kommerzitanen wie Abba, Beatles, MJ, Queen oder Carey hervorgebracht. Heute wird einfach austauschbarerere und billig produziertere Musik in den Mainstreamkanal geworfen, weil die Hörer zu differenziert und informiert sind, als dass sie sich diesem monopolistischen Hitdiktat der 70er-90er wieder unterwerfen würden.
Man müsste mal mit Kesha, Black Eyed Peas, Pitbull, Miley Cyrus etc. experimentieren...zwischendurch ne Prise HGich.T...zack, sabbernder Vollidiotennachwuchs oder vllt ein Wunderkind?
@Django:
Der nächste Bundespräsident.
Gruß
Skywise
Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.
@lautuser_ leugnen macht es auch nicht besser, nur noch schlimmer.
Hm? Wer leugnet was?