laut.de-Kritik

Die waren schon immer ein bisschen anders.

Review von

Ich find's immer schön, wenn man direkt weiß, woran man ist. Man legt "Book Burner" ein, sieht dass gerade mal vier Songs die epische Länge von drei Minuten überschreiten und stellt sich gemütlich drauf ein, dass einem gleich die letzten Brösel aus dem Bart fallen.

Nun, die akustische Bartpflege ist natürlich inbegriffen, doch Pig Destroyer waren schon immer die etwas andere Grindcore-Band. Selbst in Stücken, welche die Ein-Minuten-Marke nicht überschreiten, finden sich mehr und unterschiedlichere Riffs als in manchem Candlemass-Epos mit acht Minuten Spieldauer. Ok, hier vergleicht man Äpfel mit Entsaftern, aber ihr versteht schon.

Gitarrist Scott Hull und Drummer Adam Jarvis versteifen sich ganz und gar nicht nur auf die Highspeed-Schiene, sondern arbeiten genauso gern mit schleppende Passagen, fetten Grooves und auch dem ein oder anderen ausgesprochen rockigen Riff. Vor allem sind die Jungs mittlerweile richtig gut darin, diese Riffs nicht nur kurz anzudeuten und dann wieder zu verwursten, sondern gestehen ihnen auch eine gewisse Wirkungszeit zu.

Das spieltechnische Level ist dabei jederzeit exzellent und durch den klaren Sound vor allem auch sehr gut in Szene gesetzt. Das kommt den schnellen Sachen mit Blastbeats genauso entgegen, wie den rotzigen Crust-Parts oder den groovigen Nackenbrechern.

Um die musikalische Abwechslung auch stimmlich ein wenig aufzulockern, wurden sowohl eine Dame namens Kat, als auch Misery Index-Shouter Jason Netherton zum gemütlichen Lunge-aus-dem-Hals-Kotzen eingeladen. Letzterer ließ sich vermutlich schnell überzeugen, schließlich sitzt Drummer Adam auch bei seiner Combo hinter der Schießbude.

Wer sich nach der letzten Napalm Death also die nächste Packung Grindcore einfahren will, kommt an "Book Burner" jedenfalls nicht vorbei. Lohnenswert wäre übrigens die Deluxe-Edition samt Bonus-Scheibe mit Coverversionen von Black Flag, Misfits oder Minor Threat. Und auch der Blick ins Booklet lohnt sich mehr als sonst, denn mit "The Atheist" gibt es dort noch eine sehr interessante Geschichte von J.R. Hayes zu lesen.

Trackliste

  1. 1. Sis
  2. 2. The American's Head
  3. 3. The Underground Man
  4. 4. Eve
  5. 5. The Diplomat
  6. 6. All Seeing Eye
  7. 7. Valley of the Geyser's
  8. 8. Book Burner
  9. 9. Machiavellian
  10. 10. Baltimore Strangler
  11. 11. White Lady
  12. 12. The Bug
  13. 13. Iron Drunk
  14. 14. Burning Palm
  15. 15. Dirty Knife
  16. 16. Totaled
  17. 17. Kamikaze Heart
  18. 18. King Of Clubs
  19. 19. Permanent Funeral

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