laut.de-Kritik

Die Metal-Biester überlassen nichts dem Zufall.

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Powerwolf haben sich ihren Headliner-Status hart erarbeitet, bieten mit ihrer Maskerade der Marke Ghost und ihrem Festival-Metal die perfekten Bedingungen für Breitenwirksamkeit. Als Matthew Greywolf und Co. 2022 über die Bühnen der Stadien der Republik als Maiden-Anheizer wetzten, war ein weiterer Meilenstein auf der To Do-Liste erreicht.

Nun lässt der saarländische Metal-Export, der sich an der Orgel nen Wolf tanzt, wieder ein neues Machwerk vom Stapel. Nach der opulenten Orchester-Inszenierung auf "Call Of The Wild" und dem kurzen Hallo mit "Interludium" besinnt sich das Wolfpack auf dem Nachfolger "Wake Up The Wicked" auf seine Kernkompetenzen und zeigt vermehrt die Krallen.

Dafür drehen der rumänische Vier Oktaven-Künstler Attila Dorn und seine Mannen die Regler auf elf und knüppeln voll auf die Zwölf ("Bless 'Em With The Blade"). Kein Song reißt die vier Minuten Marke. Nichts überlassen die Metal-Biester dem Zufall. "Thunderpriest" greift musikalisch Judas Priest Speed Metal-Exegese Painkiller auf und dreht sie einmal durch den hauseigenen Fleischwolf.

Die dezenten Experimente wie die Folk Metal-Ausflüge verstetigt das Quintett ("Heretic Hunters") und treibt seine mit Herrenwitz durchzogenen Lyrik-Ergüsse auf die Spitze, so dass selbst ein Lindemann vor Neid erblasst ("Kyrie Klitorem", "Viva Vulgata"). Die ebenfalls besungene "Joan Of Arc" hätte sich einen Reim auf die schlüpfrigen Titel gemacht und die Axt sprechen lassen.

"1589" und "Vargamor" bedienen die epische Schiene, inklusive mano cornuta und Rübe schütteln vor der untergehenden Festival-Sonne. Die Wölfe haben mittlerweile eine Größe erreicht, dass die Nische aus allen Nähten zu platzen droht. Konsens ist das Kriterium, so das "Wake Up The Wicked" mit seinem Church Metal for masses alle Fan-Interessen bedient.

Trackliste

  1. 1. Bless 'Em With The Blade
  2. 2. Sinners Of The Seven Seas
  3. 3. Kyrie Klitorem
  4. 4. Heretic Hunters
  5. 5. 1589
  6. 6. Viva Vulgata
  7. 7. Wake Up The Wicked
  8. 8. Joan Of Arc
  9. 9. Thunderpriest
  10. 10. We Don't Wanna Be No Saints
  11. 11. Vargamor

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