laut.de-Kritik
Die Österreicher pinkeln am liebsten der Kirche ans Bein.
Review von Michael EdeleJa nü aber. Nachdem auf sich Alex Wank schon auf der Popkomm mal wieder zu Wort gemeldet hat, gibt es mit "Masters Of Moral, Servants Of Sin" auch die musikalische Rückmeldung nach jahrelanger Abstinenz.
Textlich schlägt man natürlich wieder in die verdammt derbe Kerbe und wundert sich dann, warum man auf dem Index steht. Darüber kann (und wird) man wie immer streiten. Ich hab mich zu "Been Caught Buttering"-Zeiten über Zeilen wie "This old man is sick/ He's got swellings on his dick" jedenfalls köstlich amüsiert. Primär wird hier, wie der Titel der CD schon vermuten lässt, kräftig ans Bein der Kirche gepinkelt, was ja schon immer eine der Lieblingsbeschäftigungen der Österreicher war.
Musikalisch hat sich aber einiges verändert. Der Posten am Bass wurde neu vergeben, den zerrt inzwischen Marius, und man muss definitiv von einer technischen Weiterentwicklung sprechen, die sich auch im Songwriting niedergeschlagen hat. Die Songs sind nach wie vor sehr eingängig und meist im Midtempo, aber man hat sich etwas von den Death Metal Roots und den musikalischen Core Motiven entfernt und tendiert eher zum Thrash. Dadurch gewinnen die Songs stark an Dynamik. Das Riffing ist stellenweise sogar recht vertrackt, verliert aber nie den roten Faden.
Das Ganze ist natürlich mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, da ich mit einer CD abgespeist wurde, auf der "Loot, Shoot, Electrocute", School's Out Forever" und "Diary Of A Nurse" in voller Länge und alle anderen Tracks in faded versions vertreten sind. Von dem, was ich höre, kann ich aber sagen: Gelungen, weitermachen.
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