laut.de-Kritik

Hier rockt das 21. Jahrhundert!

Review von

Holy Shit, das gerbt einem echt den Sack. RE:AKTOR grooven sich durch 41 Minuten und schmeißen dabei alles in einen Topf, was je anständige Härte und fetten Groove in seiner Musik hatte. Soll heißen, hier verschmelzen Fear Factory, Rob Zombie, Coal Chamber und Misery Loves Co. zu einer Einheit, der keiner ernsthaft widerstehen kann.

Wenn hier der Fuß nicht zuckt, isser entweder festgenagelt oder es hängt kein Bein mehr dran. "Zero Order" ist einfach ein verdammt fettes Stück Modern Metal mit einer guten Portion Industrial und eingebautem Kopfnicker. Na schön, dann klauen die Kerle eben bei Static X und wegen mir auch bei Metallica, aber wenigsten zu Zeiten, wo die Rock-Millionäre musikalisch noch was auf dem Kasten hatten. Klingt der Opener und Titeltrack noch etwas nach: "Keine Ahnung wo's hinführt, aber ich leg mal los", so ist "My Own Fear" schon eine fette Harke, die ebenso wie deutliche Static X- und Coal Chamber-Reminiszenzen aufweist. Was ich den Südeuropäern dabei aber zugute halten muss, ist der nötige Schuss Melodie, der den eben genannten Bands ab und zu abgeht.

"Damage Zone" kommt nach anfänglichen Machine Head-Parallelen zu einem Chorus, der einfach nur geil ist und sofort in die Hirnrinde und ins Blut übergeht. Wenn wir schon beim Namedropping sind, können wir auch gleich noch The Kovenant dazu nehmen, bei denen sich RE:AKTOR die Ideen für die spacigen Keyboards ausgeliehen haben und Ministry, die wohl großzügigerweise das Riff zu "Stellerator" zur Verfügung gestellt haben.

Dass R.A.D. aber nicht nur anständig röhren sondern auch eine schöne klare Stimme hat, beweist er bei "See". Dass die Jungs aber ihre Hausaufgaben in Sachen Bay Thrash Metal der 80er anständig erledigt haben, machen "Impact" und "As>d" absolut klar, vor allem erster Song zählt somit zu einem meiner Favoriten auf dem Album.

Als übermäßig originell oder innovativ mag man RE:AKTORs Debüt wohl nicht bewerten, und die Pseudonyme [Nexion], Ca2, R.A.D. und D-Void sind auch mächtig beknackt, aber die Mucke ist dennoch geil. Und wenn man so kräftig im Genre-Topf rührt und trotzdem lecker auftischt, dann ist das schon was wert. Hinter die Knöpfchen haben sie George Marino gesetzt, der schon Nickelback und Marilyn Manson zu mächtigen Sounds verholfen hat. Hier rockt das 21. Jahrhundert!

Trackliste

  1. 1. Zero Order
  2. 2. My Own Fear
  3. 3. Damage Zone
  4. 4. See
  5. 5. Stellarator
  6. 6. Sektor X-Lr8
  7. 7. Disclosure
  8. 8. Impact
  9. 9. Datascape Assembler
  10. 10. As>d<Ex
  11. 11. Out There

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