laut.de-Kritik
Spannung und Inspiration nach wie vor Fehlanzeige.
Review von Tobias LitterstWirft man das neue Werk Reamonns unbedarft in den Player, macht sich Erstaunen breit. Ein opulentes Orchester leitet den Opener "Faith" ein. Keineswegs triefend emotional, sondern recht imposant und bedrohlich. Zielsicher steuern die orchestralen Klänge auf eine Gitarrenwand mit Schlagzeug- und Keyboard-Fundament, bevor Rea Garvey entschlossen von seinem Platz im Leben singt. Bravo! So kann es weiter gehen.
Geht es aber nicht. Schon die zweite Nummer "Million Miles" führt uns straight ins vertraute Gebiet Refrain-orientierter Pop-/Rock-Balladen. Nie zu hart und gerne mit ruhigen Klaviertönen und Akustikgitarren-Begleitung. Die Texte erzählen wie so oft von der Liebe und der Sehnsucht nach einer besseren Welt.
Da macht auch die Single "Through The Eyes Of A Child" keine Ausnahme. Für exzessives Airplay natürlich bestens ausstaffiert, wie auch im Besonderen "Free Like A Bird" und "Goodbyes".
Mit "Set Of Keys" erhöhen die Freiburger langsam das Tempo und lassen eine Prise mehr Rock zu. Keine Angst: alles bleibt in leicht bekömmlichen Bahnen. In "Moments Like This" kommt die Akustische verstärkt zum Einsatz, während die Band die Geschwindigkeit weiter nach oben dreht. Die Balladen bestückt die Band hier und da mit Streichern, in "Serenade Me" hilft sogar ein Gospelchor aus.
Einzig das angerockte "Broken Stone" sorgt mit viel Wohlwollen für ein Quäntchen Abwechslung. Das abschließende "It's Over Now", selbstredend nicht auf die eigene Bandkarriere bezogen, ist ein melancholisch gehaltenes Trennungslied.
Was bleibt, ist auch nach 13 neuen Reamonn-Songs die nicht mehr ganz so neue Erkenntnis, dass die Band ihrer Mainstream-Hörerschaft genau das bietet, was sie verlangt.
Das Songwriting und die Produktion sind nach wie vor grundsolide, schwache Tracks finden sich aus rein musikalischer Perspektive betrachtet keine. Was leider nicht automatisch bedeutet, dass die Songs vor Spannung und Inspiration bersten.
5 Kommentare
Ja, ja.... Reamonn..., eine Band, um die sich eine Menge Leute Gedanken machen und mit jeder weiteren CD wieder und wieder, weil viele glauben (ich gehöre dazu), sie könnten und konnten es eigentlich viel viel besser (die erste CD war doch derart unglaublich gut), wollen aber irgendwie nicht. Sie sind auch nicht umzustimmen! Klar, der Erfolg gibt Ihnen recht. Sie werden auch mit diesem Werk ihren Erfolg haben.
Ich weiß, man soll nie zurückblicken, Musiker wollen und sollen sich auch weiterentwickeln. Und trotzdem bleibt "Tuesday" die einzig wahre Reamonn-CD.
einfach nur langweilig,
keine spannung drin ,
hausfrauenrock,
alles laff und dröge,
Reamon go home !!!
warum hab ich jetzt bei zwei rezensionen das wort "straight" gelesen? Ich weiß ja nicht..
Es ist mir ein Rätsel, warum gute Ansätze bei dieser Band stets in Langeweile und Einheitsbrei enden, dazu immerzu diese eh brüchige Stimme des Sängers regelrecht überfordert wird und unterm Strich unterer Durchschnitt dabei rumkommt. In puncto Kreativität und Können würde ich hier einer "One Republic" allemal den Vorzug geben!
Jahrmarktmusik für Wannabe-Rocker, schon immer und für immer.