Recondite - " Hinterland"

Es gibt einige deutsche Begriffe, die in ihrer Bedeutung so spezifisch sind, dass sie im Englischen übernommen worden sind. 'Hinterland' zählt dazu und ist als Titel für das zweite Album von Recondite gleich in mehrfacher Hinsicht passend: Zum einen bezieht Lorenz Brunner einen guten Teil seiner Inspiration aus der Natur, zum anderen gibt er seinem zunehmend internationalen Publikum einen Wink, der überall verstanden wird.

Es ist gerade einmal ein Jahr her, dass Recondite mit seinem Erstling "On Acid", erschienen auf dem amerikanischen Label Absurd Recordings, auf sich aufmerksam machte. Es folgten Releases auf Scubas Hotflush Recordings und Ghostly International, einer anderen weltweit seit Jahren hoch geschätzten Institution, wenn es um elektronische Musik geht.

Beim Sam Valentis Imprint aus Ann Arbor erscheint nun mit "Hinterland" auch sein zweiter Longplayer. Er bildet den Abschluss und Höhepunkt eines ungemein produktiven Jahres mit bislang fünf Recondite Releases. Brunner profiliert sich mit den elf Tracks seines Albums einmal mehr als Produzent mit einer ausgeprägten Vorliebe für melancholische Stimmungen.

Die lässt sich als durchgängiges Thema in alle seinen Tracks wiederfinden, ganz egal, ob sie ohne Rhythmus auskommen wie "Floe" oder sich wie "Stems" und "Absondence" ganz klar als cluborientierter Techhouse zu erkennen geben. Recondite bedient das Tanzbein aber eher auf subtile Art und Weise, wie sich auch schon auf seinem Erstling "On Acid" gezeigt hat.

Zwischen diesen beiden Polen pendeln auch die Live-Performances von Recondite, die Brunner in den nächsten Monaten von der Schweiz über Frankreich und Großbritannien bis in die USA und nach Japan führen werden, wo er im berühmten Tokioter Club Womb zu Gast ist.