laut.de-Kritik
Die Panzerknacker mit Flat und Slapbass auf Verbrechertour.
Review von Susanne Schmid"Terror Of The Beagle Boys" ist das zweite Album des Berliner Psychobilly-Trios Ripmen auf Crazy Love Records. Schon seit längerer Zeit machen die Jungs durch diverse Live- Auftritte mit großkalibrigen Psychobilly-Acts wie Demented Are Go, The Meteors, Mad Sin oder Nekromantix von sich reden. Alleine das klingt schon nach einer guten Voraussetzung.
Mit ihrem Titelcover haben sich die Jungs allerdings ins eigene Fleisch geschnitten. Den meisten meiner Kollegen ist "Terror Of The Beagle Boys" nur als "die CD mit dem beknackten Cover" bekannt. Nun ja, es soll ja kein Layout-Wettbewerb gewonnen, sondern vernünftige Musik gemacht werden.
Die Nachfolgeplatte von Ripmen überzeugt nicht (nur) durch eine für Psychobilly übliche Schnelligkeit, sondern auch durch seine abwechslungsreichen Stücke. Ripmen verfeinern traditionellen Psychobilly mit Elementen aus neuerem Speed-Psychobilly und stimmungsvollen filmischen Dogmen. Auf einer bodenständigen, konventionellen Basis bedient sich "Terror Of The Beagle Boys" verschiedener Einflüsse vom Italo Western bis zum Gangster-Film à la Al Capone.
Für sämtliche Launen ist was mit dabei. Ripmen lassen es gleich zu Beginn krachen mit den geradlinigen Tracks "Terror Of The Beagle Boys" und "Trunk Full Of Rockets". Auch wenn viele schnellere Stücke öfters an Mad Sin oder Godless Wicked Creeps erinnern, schaffen es Ripmen doch, sich durch die langsameren Tracks ihren eigenen Stil zu sichern. "Lay Of The Gun" wird beispielsweise mit einer Italo-Western-Trompete eingeleitet.
Fehlen darf aber auch auf dieser Platte nicht der obligatorische Horror-Film-Track. Mit "Spiders", der auch sehr an neuere Mad Sin-Stücke erinnert, liefern sie zwar einen flotten, aber doch etwas arg gewöhnlichen Monster-Song ab. Da tut nachfolgendes "You Gotta Pay" wieder gut, welches mit einfachen Chris Isaak-Gitarren-Riffs zu einem eingängigen Aufrüttler geworden ist, ebenso wie "Nekropolis" oder "Blasphemic Surgery".
Das absolute Schmankerl und gleichzeitig auch der persönlichste Song, kommt zum Schluss der Platte. Das ihrem verstorbenen Drummer Wachi gewidmete "Death Rides A Fast Horse" geht durch Kubis unglaublich durchdringenden, atmosphärischen Gesang so was von unter die Haut, wie es für ansonsten durchgeknallte Psychobilly-Stücke selten der Fall ist.
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