laut.de-Kritik

Lass es piepsen, scheppern, klackern und uns dazu tanzen!

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Obwohl "Let It Beep" bereits das zweite Album des Quintetts aus Tennessee ist, kann man nicht wirklich von einem individuellen 'Royal Bangs-Sound' sprechen. Zu viele Parallelen zu Erfolgsalben des letzten Jahres fallen auf: Tokyo Police Clubs "Elephant Shell" oder Late Of The Piers "Fantasy Black Channel", die sich rasant zu Lieblingen der Indie-Elektro-Gemeinde entwickelten.

Das ebenfalls 2008 veröffentlichte Royal Bangs-Debüt "We Breed Champions" hätte es theoretisch auch in diese Liga schaffen können. Den kommerziellen Erfolg scheint die Band nun mit einem an die damals erfolgreichere Konkurrenz stärker angepassten Sound nachholen zu wollen. Indie mit einer gehörigen Schicht Elektro ist zwar immer noch im Trend, nur hat man das in der "Let It Beep"-Fassung schon häufiger vernommen.

Schaefers Vocals können sich aber schon mal hören lassen! Kraftvoll und rotzig kommen sie daher. So soll eine ordentliche Garage-Stimme klingen. Es stört auch nicht, dass hier gerne ein paar Effekte draufgehauen werden.

Sowohl "War Bells" als auch "Poison Control", das einen gelungenen instrumentalen Einstieg hinlegt, klingen ein wenig nach Secret Machines und lassen sich gut anhören. Der erste Teil von "My Car Is Haunted" erinnert an Death From Above 1979, in "Brainbow" fahren Stratton, Schaefer, Rusk, Biondo und Gibson die besonders dance-lastige Schiene und begeben sich mit verzerrtem Sprechgesang auf die Spuren von Daft Punk. Der Song startet mit einem sehr coolen Beat, der erst so gar nicht das nachfolgende Synthie-Gezeter erahnen lässt. Beides ergänzt sich außerordentlich gut.

"Shit Xmas" ruft eindeutig die Strokes auf den Plan. Vor allem die Gitarren erinnern stark an die New Yorker. Diese Ähnlichkeit zieht sich durch das komplette Album, besonders auffällig noch in "The Prince Of Keytar" und "1993". Mit Strokes und Co. haben sich die königlichen Bangs keine Vorbilder von ungefähr ausgesucht! Im Vergleich schlagen sie sich erfreulicherweise ganz gut.

Mit dem bunten Instrumentengeschepper wird der Hörer freilich nicht überrascht, aber immerhin gut unterhalten. Tanzbare Beats, verzerrte Gitarren und akkurate Indie-Stimme machen "Let It Beep" zu einer runden Sache. Getoppt von Synthiegezirpe und Keyboardgeklimper sind die royalen Klänge durchaus partytauglich.

Trackliste

  1. 1. War Bells
  2. 2. Poison Control
  3. 3. My Car Is Haunted
  4. 4. Brainbow
  5. 5. Conquest II
  6. 6. B & E
  7. 7. Shit Xmas
  8. 8. Tiny Prince Of Keytar
  9. 9. 1993
  10. 10. Gorilla King
  11. 11. Waking Up Weird
  12. 12. Maniverse

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