laut.de-Kritik

Erfrischender Soundtrack für heiße Tage.

Review von

Royal Republic sind ein Phänomen im Rockuniversum - sie verweigern sich den gängigen Konventionen und setzen ihre eigenen Regeln. Auf ihrem neuen Album "LoveCop" führen uns die Schweden erneut vor Augen, dass sie nicht nur die Norm herausfordern, sondern sie regelrecht sprengen.

Das kurze Intro lässt zunächst kaum vermuten, dass man es hier mit einer Rockband zu tun hat. Es erinnert eher an einen Schmusesong von Michael Bolton. Doch das ändert sich schnell und Songs wie das titelgebende "LoveCop", "Boots" oder "Love Somebody" zeigen den wahren Charakter der Band und der ist alles andere als für die Kuschelrock-Playlist geeignet. Ihr Sound schreit nach Freiheit und Rebellion, durchdrungen von der Energie einer tobenden Meute und dem unerbittlichen Rhythmus einer brummenden Harley auf der Autobahn.

"Wow! Wow! Wow!" - mit mehr Breaks als eine verhängnisvolle Beziehung, einem Frauenchor im Hintergrund und der seidigen Stimme von Adam Grahn - beweist, dass Royal Republic so vielseitig sind wie ein Schweizer Taschenmesser. "Freakshow" hingegen packt mit Härte und Kantigkeit zu, während "Lazerlove" als einzige Ballade auf dem Album heraussticht - als ob die Band beschlossen hätte, mal ganz kurz die wilden Partys zu verlassen und ein romantisches Dinner zu genießen.

Das fünfte Studioalbum ist eine kühne Mischung aus dem pulsierenden Rhythmus von "Saturday Night Fever", der Intensität von Metallica und dem unverkennbaren Sound von Royal Republic. Es sind Elemente, die auf den ersten Blick nicht zusammenzupassen scheinen, wie eine seltsame Geschmackskombination, die keinen Sinn ergibt, bis du sie probierst.

Oder wie ein Outfit, das du auf den ersten Blick skeptisch betrachtest: Bolton, Saturday Night Fever, Klavier, Pop-Elemente? Das passt doch nicht zusammen, oder? Aber dann ziehst du es an und plötzlich ... sitzt es wie angegossen, betont all die richtigen Kurven und lässt dich auf der Party zum strahlenden Mittelpunkt werden. So klingt "LoveCop". Eine wilde Mischung aus den unmöglichsten Zutaten, aber sobald du es auflegst, beginnst du zu tanzen.

Beim nächsten Mal könnten sie vielleicht etwas weniger "Saturday Night Fever" und dafür mehr "Enter Sandman"-Elemente einarbeiten. Denn seit "Tommy Gun" wissen wir doch alle, dass wilde, rockige Töne ihnen verdammt gut stehen. Besser als der Discokugel-Charme. Dennoch präsentieren Royal Republic abermals eine vielschichtige Mischung aus Energie, Rebellion und melodischer Raffinesse, die unterschiedliche Genres zu einem stimmigen Gesamtbild verschmelzen lässt.

Trackliste

  1. 1. My House (Intro)
  2. 2. My House
  3. 3. LoveCop
  4. 4. Wow! Wow! Wow!
  5. 5. Freakshow
  6. 6. Lazerlove
  7. 7. Boots
  8. 8. Love Somebody
  9. 9. Ain't Got Time
  10. 10. Electra
  11. 11. Sha La-La Lady

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4 Kommentare mit 2 Antworten

  • Vor 5 Monaten

    "Ihr Sound schreit nach Freiheit und Rebellion, durchdrungen von der Energie einer tobenden Meute und dem unerbittlichen Rhythmus einer brummenden Harley auf der Autobahn."

    Hand aufs Herz: Wir alle wissen, dass vielleicht nicht das Ziel- dann aber schon das Hauptpublikum von laut.de Männer Ü40 sind.
    Aber muss man sich SO sehr bei denen anbiedern?

  • Vor 5 Monaten

    Hervorragend!
    Die Jungs sind absolut Authentisch, haben einfach Bock auf ihren Sound und eine Menge Spaß bei den Shows !

  • Vor 4 Monaten

    Ich sag's wie es ist. Für mich das bisher beste des Jahres. Die Band hat so viel Spielfreude und auch die Verspieltheit der Experimentierens überträgt sich einfach total auf mich. Nach Weekend Man haben sie einen neuen Weg eingeschlagen und hier zahlt sich das so aus. Jeder Song ist ein Banger. Einer mal mehr, der andere was weniger, aber alles ist geil. Ich habe das Album in Heavy Rotation während einer 2 1/2 Stunden Fahrt gehört und musste aufpassen, dass ich während der Fahrt nicht zu sehr mitdance, soweit das eben in einem Auto geht. Das Album macht einfach Spaß, richtig viel sogar! God Damn, ich überlege sogar den letzten Song irgendwann mal für meinen Hochzeitstanz (also die Eröffnung der Tanzfläche) zu nutzen.

  • Vor 3 Monaten

    So ne Mucke ist der Grund dafür, dass Rock immer mehr als D(e)ad gilt