laut.de-Kritik
Ein gelungenes Comeback, das zeigt, daß der Stachel doch noch sticht
Review von Alexander CordasDeutschlands Heavy Saurier strike back. "Jurassic Rock" sozusagen.
Was steht uns da bevor? "Wind Of Change Part 3.674"? Wo geht's lang im Jahre 1999, nachdem so manches Metal-Schiff aus den 80ern den Bach runtergesegelt ist?
UUUUUUPS, das sollen die Scorpions sein? Mit allem hätte ich gerechnet, doch nicht damit, daß die Hannoveraner sich neuen Einflüssen öffnene würden.
Gut, Balladen sind auch ihr Metier und deswegen wird auch auf der neuen Platte geschmachtet, daß sich die Rosenstiele biegen, aber was da sonst noch so aus den Böxchen schallt, hat weniger mit den alten Scorps zu tun, als ich befürchtete. Hör ich da geloopte Beats oder so...?
Meine, Schenker, Jabs und Co. klingen auf "Eye To Eye" so, als ob sie die letzten zwei Jahre im Jungbrunnen verbracht hätten. Stücke wie "Mind Like A Tree" und "Freshly Squeezed" stampfen ordentlich durch die Gegend und geben einen den Glauben zurück, daß auch Rock-Opis noch mal richtig losrocken können.
Auch äußerlich hat sich was getan: Meine hat endlich sein oberdämliches Kasperlemützchen abgenommen und steht zu seiner (neuen) Platte.
Schade nur, daß das alte Konzept mit Balladen für die Charts und Rocker für die Live-Shows dominiert. Hätten die guten doch mehr so witziges Zeugs draufgepackt, wie die Single "To Be No.1".
Einzig negativer Aspekt an dem ganzen Ding ist die Tatsache, daß dieser Song Titelmelodie aus der Pro Sieben-Serie "Jets" ist. Vor dem Hintergrund des Jugoslawienkrieges eine Bundeswehr Jubelhurra-Serie mit Musik zu unterlegen kommt bei mir nicht so dolle an.
Aber dennoch, ein gelungenes Comeback, das zeigt, daß der Stachel doch noch sticht!
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