laut.de-Kritik
Vollbedienung in Sachen Thrash-Metal.
Review von Michael EdeleEinmal mehr eine Band aus Schweden, die eine deftige Mischung aus Death- und Thrash-Metal präsentiert und sich einen ziemlichen Scheiß um irgendwelche Trends kümmert. Wer braucht schon Melodien oder klaren Gesang, wenn man 40 Minuten lang durch die Heide brettern kann?
Eben, denken sich Searing I und legen mit "Bloodshred" ihr Debüt-Album vor. Normalerweise lügen die Labels in ihrer Beschreibung ja gerne mal das Blaue vom Himmel herunter, doch mit der schlichten Charakterisierung "irgendwo zischen Defleshed und The Haunted, mit der nötigen instrumentalen Finesse" liegen die Promo-Fuzzis gar nicht schlecht. Ganz so brachial wie Defleshed sind sie zwar nicht und ans Songwriting von The Haunted kommen sie auch noch nicht heran, aber der Ansatz stimmt.
Beim Anfang von "A Treacherous Ride" könnte ich mich jedes Mal vor Lachen bepissen. Ein kurzes Räuspern und raus mit der Lunge. Vom letzten Demo "Tons Of Hate" haben es auch ein paar Stücke auf's Album geschafft, schließlich sind sie mit dem Teil erst an ihren Deal gekommen. Somit kann man qualitätsmäßig auch keine Unterschiede zwischen neuen und älteren Stücken feststellen.
Ähnlich wie Impious hämmern Searing I primär mal nach vorne und auf die Nuss. Dabei lassen sie technisch nichts anbrennen und feuern zwischen all den Nackenbrecher-Riffs auch einige kernige Licks und Soli ab. Drummer Andreas Engman wird bei den schnellen Songs außer einigen Blastbeats nicht viel abgefordert, dafür darf er bei den mittelschnellen Sachen wie "The Gift/Curse", dem griffigen "I Won't Forgive" oder dem coolen "True Identity" ein wenig mehr Inspiration zeigen.
So ganz ausgereift sind Searing I mit ihrem Debüt-Album zwar noch nicht, aber der Einstand ist gelungen und man kann bestimmt noch einiges von den Jungs erwarten. Wer eine Vollbedienung in Sachen Thrash will, ist hier richtig.
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